Grünfläche an der Gleditschstraße nach Ursula Mamlok benannt

Mehrere Personen stehen an einem Parkeingangsschild. Zwei Personen nehmen eine weiße Plane von dem Schild herunter.

Von links nach rechts: Klaus Schöpp, Saskia Ellenbeck, Tobias Dollase, Dr. Nicolai von Cube, Bettina Brand, Dr. Simone Ladwig-Winters

Pressemitteilung Nr. 034 vom 01.02.2023

Ehrung anlässlich des 100. Geburtstags

Anlässlich des 100. Geburtstags wurde am heutigen Mittwoch, 1. Februar 2023 die Grünanlage an der Gleditschstraße 3-23 in “Ursula-Mamlok-Park” benannt. Mit diesem Beschluss hat die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg ihre Anerkennung und Ehrung dieser bedeutenden Frauenpersönlichkeit ausgedrückt.

Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck würdigte im Beisein von Mamloks Freund_innen und Wegbegleiter_innen das Leben und Werk der Komponistin und enthüllte die neue Beschilderung der Anlage.

Mit dabei waren:

  • Saskia Ellenbeck, Bezirksstadträtin für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz
  • Tobias Dollase, Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur
  • Dr. Nicolai von Cube, Vorstandsvorsitzender der Mamlok-Stiftung
  • Bettina Brand, Geschäftsführerin der Mamlok-Stiftung
  • Bertram von Boxberg, Vorsitzender des Kulturausschusses in der BVV Tempelhof-Schöneberg
  • Dr. Simone Ladwig-Winters, Leiterin der Ausstellung “Wir waren Nachbarn”
  • Begleitet wurde die feierliche Enthüllung mit einer musikalischen Begleitung des Flötisten Klaus Schöpp.

Sichtbarkeit von Frauen erhöhen

Die Umbenennung der Parkanlage ist Teil der Strategie im Bezirk, die Sichtbarkeit von Frauen bei der Benennung von Straßen, Plätzen und Grünanlagen zu erhöhen. Bisher sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Daher hat das Bezirksamt – auf Vorschlag der BVV – in den letzten Jahren folgende Benennungen nach bedeutenden Frauenpersönlichkeiten im Bezirk vorgenommen: der Hannah-Höch-Weg, die Ella-Barowsky-Straße, der Dora-Duncker-Park, die Gerda-und-Wolfgang-Szepansky-Promenade und nun heute den Ursula-Mamlok-Park. Die nächste Umbenennung wird der Park am Innsbrucker Platz sein, der in Erna-Proskauer-Park umbenannt werden soll.

Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck:

bq. “Mit dieser Strategie würdigen wir die Lebensleistung bedeutender Frauen im öffentlichen Raum – ein wichtiger Ausdruck einer Politik der Vielfalt im Bezirk. Die Ausnahmepersönlichkeit Ursula Mamlok wäre heute 100 Jahre alt geworden. Ein schöner Anlass diese urbane und lebendige Grünanlage im Schöneberger Norden ihr zu Ehren zu benennen.”

Biographie

Ursula Mamlok (01.02.1923-04.05.2016) war eine der führenden Vertreterinnen der US-Avantgarde-Musik. Sie wurde als Ursula Meyer in Berlin geboren und hat ihre ersten Lebensjahre in der Motzstraße 29 verbracht. Aufgrund Ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt, gelang ihr und Ihrer Familie 1939 die Flucht ins Exil nach Ecuador.

Mit 17 Jahren erhielt sie ein Stipendium der Mannes School of Music in New York.

Sie studierte in den folgenden Jahren Komposition, lehrte über 40 Jahre dieses Fach an der Manhattan School of Music New York und avancierte zu einer der bedeutendsten Komponistinnen der USA.

1947 heiratete sie Dwight Gerard Mamlok. Nach dem Tod Ihres Mannes kehrte Ursula Mamlok im Jahre 2006 wieder in ihre Geburtsstadt Berlin zurück, wo sie eine zweite Karriere starten konnte und bis kurz vor ihrem Tod am 04.05.2016 weiter komponierte. Ursula Mamlok wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.

Für ihre Werke erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2013 das Verdienstkreuz 1.Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Ihre Biographie ist Teil der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“.

Bereits zu Lebzeiten verfügte Ursula Mamlok die Gründung der Dwight und Ursula Mamlok-Stiftung zur Unterstützung von Interpretinnen und Interpreten zeitgenössischer Musik.