Der private Garten ist seit Alters her nicht nur Erholungsraum für den Menschen,
sondern auch Teil der Natur mit einem breiten Nahrungsangebot u.a. für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Dabei spielt nicht allein die Blütenfülle der verwendeten Pflanzen eine Rolle, die vielen Tieren Nahrung bietet, sondern die Pflanzen stellen auch ganz allgemein einen Lebensraum dar und dienen als Futterpflanzen z.B. für Raupen.
Veränderte Ansprüche und Anforderungen
Der pflegeleichte Garten oder das pflegeleichte Beet steht oft im Vordergrund, wird aber auf Dauer wohl eine Utopie bleiben.
Auch die Größe der Gärten, die Möglichkeit für eine Bepflanzung in Hinterhöfen oder die Begrünung von kleinen Restflächen spielt für die Gestaltung eine bedeutende Rolle. Gerade die gering bemessenen Flächen halten hohe gestalterische Herausforderungen für den Planer bereit. Die verstärkte Verwendung heimischer Pflanzen und dank des Wandels des Pflanzensortiments, das vermehrt auf kleinkronige und kleinwüchsige Sorten der bisher genutzten Gehölze setzt, sind vielfältigere Lösungen zu finden.
Aber auch veränderte Umweltfaktoren (heiße, trockene Sommer, etc.) im Rahmen des Klimawandels spielen eine erhebliche Rolle. In allen Aspekten zeigt sich die Bedeutung des privaten Grüns:
Durch die Kleinteiligkeit lassen sich unterschiedliche Lebensräume entwickeln,
die mit einer großen Anzahl verschiedener Pflanzen und Materialien ausgestattet werden und im Ortsgebiet ein zusammenhängendes grünes Netz, das mit der freien Landschaft verknüpft ist, darstellen können. Dies ermöglicht es Tieren und Pflanzen sich auszubreiten und möglichen Lebensraumverlusten und -veränderungen auszuweichen.
Ökologisch wertvolle Gestaltung
Um eine ökologisch wertvolle Gestaltung zu schaffen, ist eine scheinbar wilde naturnahe Gestaltung nicht zwingend notwendig. Es können durchaus formale Gestaltungselemente mit klaren Strukturen und geometrischen Formen Verwendung finden. Von größerer Bedeutung ist dabei die richtige Gehölzauswahl und Zusammenstellung. Gerade die Verwendung heimischer bzw. regional heimischer (authochtoner) und standortgerechter Pflanzen ist vorzuziehen, doch auch fremdländische Arten können das Nahrungsangebot sinnvoll ergänzen. Die Auswahl der richtigen Pflanzen für den gewünschten
Standort sichert die gesunde Entwicklung der Pflanzen und mindert somit die
menschlichen Eingriffe durch Schnitt, Düngung und den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln.