Aktiv für Stadtvögel und Fledermäuse

Kleiber an Baumstamm

Kleiber an Baumstamm

Lebensräume sind in Gefahr!

Lebensräume und Nistmöglichkeiten für Stadtvögel und Fledermäuse sind immer seltener zu finden. Dies hängt zum einen mit dem Rückgang alter Bäume im Stadtgebiet zusammen, zum anderen auch mit neuen Bau- und Sanierungsmethoden.
In den Gärten und Parks sind immer weniger alte Bäume mit zahlreichen Höhlen und morschen Ästen zu finden. Die Verkehrssicherungspflicht und zum Teil auch höhere Sicherheitsauffassungen spielen hier eine Rolle. Viele Vögel und Fledermäuse haben durch diese fehlenden Nist- und Quartierplätze Ersatzlebensräume gefunden: Gebäude.
Doch auch viele dort lebende Tiere sind Kulturfolger, die einst an Felsen und steinigen Hängen gebrütet und gelebt haben und durch das größere Nahrungsangebot in menschennähe in die Städte abgewandert sind. Durch neue Bau- und Sanierungsmethoden aber sind diese städtischen Lebensräume gefährdet. Vielfach werden Lücken und Spalten durch die Verwendung von Beton von vornherein ausgeschlossen, auch Zugänge zum Dachstuhl werden durch eine bündige und passgenaue Bauausführung verhindert. Moderne großflächig verwendete Baumaterialen wie Glas oder Metalle gefährden zudem die Tiere. Bei Sanierungsmaßnahmen werden unbewusst Holzschutzmittel verwendet, die besonders für Fledermäuse stark giftig sind. Vielfach werden bei einer energetischen Sanierung die Ansprüche der Gebäudebrüter vernachlässigt.

Vögel und Fledermäuse im Bezirk

  • Haussperling, Spatz

    Spatz

  • Fransenfledermaus

    Fransenfledermaus

  • Parus_caeruleus_Foto_von Maximilian Dorsch

    Blaumeise

  • Großer Abendsegler

    Großer Abendsegler

  • europäischer Pirol

    Pirol

  • Wasserfledermaus

    Wasserfledermaus

Braunes Langohr

Schutz bei Baumaßnahmen

Gebäudebrüter und deren Nistplätze sind durch nationales und internationales Recht geschützt. Fledermäuse sind als streng geschützte Arten ausgewiesen, da ihre Bestände europaweit stark gefährdet sind.
Vergewissern Sie sich daher vor jeder Baumaßnahme am Gebäude über Vorkommen von Gebäudebrüter und/oder Fledermäusen! Oft sind die Lebensstätten schwer zu erkennen, da die Tiere sich gut verstecken und zurückgezogen haben. Auch wenn scheinbar unbewohnte Nistplätze und Quartiere gefunden wurden, sind diese von den Tieren nicht vergessen. Viele kehren jahrjährlich an ihren angestammten Platz zurück. Fragen Sie am besten einen Experten. Haben Sie Tiere oder Lebensstätten entdeckt, ist deren Vorkommen dem Naturschutzamt zu melden. Dieses entscheidet über weitere Maßnahmen und Genehmigungen. Sind Ersatzlebensräume geplant ist eine Genehmigung der Baumaßnahme in der Regel möglich.

Mehr Informationen zum Gebäudebrüterschutz

Mehlschwalben haben eine künstliche Nisthilfe bezogen

Lebensräume schaffen!

Doch auch generell sollten Sie den Tieren Lebensräume anbieten. Vögel und Fledermäuse bereichern nicht nur die Artenvielfalt in der Stadt, sondern tragen auch zum ökologischen Gleichgewicht bei (Fressen von Insekten, Samenverbreitung, etc.). Hängen Sie Nistkästen für Vögel oder Quartierplätze für Fledermäuse auf. Dabei gibt es bereits unterschiedlichste bauliche Lösungen, wie fertige Baumodule, die in das Mauerwerk eingelassen werden können. Für Fledermäuse werden so genannte Fledermauskästen oder -bretter und Quartierhöhlen angeboten. Diese sollten an einem warmen, aber winterfeuchten Ort angebracht werden. Schutz vor Kot bietet ein zusätzlich angebrachtes Brettchen. Jede Fledermausart hat jedoch andere Ansprüche an das Quartier, dies hängt mit den natürlichen Lebensräumen zusammen. Zusätzlich wird bei Fledermäusen zwischen Sommer- und Winterquartier unterschieden. Einbausteine werden u.a. von der Zwergfledermaus angenommen, während Fledermaushöhlen u.a. vom Braunen Langohr bewohnt werden.
Für Vögel gibt es ein schier unüberschaubares Angebot an Nisthilfen, doch eignen sich nur jeweils wenige für eine spezielle Art. Dabei ist das Vogelhaus auf die Ansprüche der gewünschten Art zuzuschneiden. Dafür gibt es diverse Bauanleitungen. Der Standartkasten wird vorwiegend von Meisen und Spatzen angenommen, mit einem ovalen Einflugloch versehen lassen sich schon weitere Arten wie Kleiber oder Wendehals anlocken. Seien Sie nicht überrascht, wenn im Sommer das Vogelhaus von Fledermäusen bewohnt wird! Doch sind auch verschiedene künstliche Schwalbennester zu bekommen oder sogar selbst herzustellen. Größere Kästen für Schleiereule, Falken oder Tauben (Turteltaube, Hohltaube, Ringeltaube, Türkentaube) sind nur bei entsprechendem Platzangebot anzubringen.
Bitte denken Sie auch daran, durch eine naturnahe Pflanzung und den damit produzierten Samen und Früchten, aber auch den angelockten Insekten, den Vögeln und Fledermäusen ein umfangreiches Nahrungsangebot zu bieten! So werden Sie lange Freude an Ihren neuen Nachbarn haben.

Ein CITY.biotop für Stadtvögel und Fledermäuse

Helfen auch Sie unseren Stadtvögeln und Fledermäusen indem Sie ihnen Lebensräume zur Verfügung stellen!
Wir suchen und vermitteln Orte zum Anbringen von Nist- und Quartierplätzen an Gebäuden oder auf Grünflächen. Auch stellen wir gerne für Sie Kontakte zu Organisationen her, die detaillierte Informationen zum Bau und zur Anbringung weitergeben können. Selbstverständlich unterstützen wir Sie nach unseren Möglichkeiten auch bei einem eigenen Projekt für Stadtvögel oder Fledermäuse. Für Rückfragen stehen wir Ihnen zur Verfügung – wir freuen uns über Ihre Nachrichten!

Als Beispiel können Sie sich über den Nistkastenpfad auf dem Gelände des Mossestift informieren.

Auf der Homepage des NABU mit Tipps zum Bau von Nisthilfen finden Sie vielfältige Tipps zum Bauen von Nistkästen und verschiedene Bauanleitungen.

Auf der Homepage des Berliner Artenschutz Team – BAT – e.V. können Sie sich über Fledermäuse & Fledermausschutz in Berlin informieren und eine Fledermausführung vereinbaren.