Justizvollzugsanstalt Plötzensee, ehem. Justizvollzugsanstalt Charlottenburg, Jugendstrafanstalt Berlin

Ehem. Strafgefängnis Plötzensee, Gesamtanlage unter Denkmalschutz

Das damals größte Gefängnis Deutschlands wurde 1868-79 von Heinrich Ludwig Herrmann unter Beteiligung von Paul Emanuel Spieker und Hesse erbaut. Eine der frühesten Berliner Gefängnisanlagen mit lockerer Bebauung in Rohziegelbauweise: Torhaus, Gefängnistrakte, Beamtenwohnhäuser, Küchenbauten, Kessel- und Maschinenhaus, Anstaltskirche im oberen Stock des Hauptgebäudes. Das Gefängnis galt als eine der modernsten Haftanlagen Europas.
1.200 Strafgefangene waren hier untergebracht. 1939 Abriss des jüdischen Tempels. Im NS-Zuchthaus Plötzensee wurden etwa 2.500 Männer, Frauen und Jugendliche durch Fallbeil oder Strick hingerichtetet, darunter zahlreiche Widerstandskämpfer. Teilweise Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Danach diente das Strafgefängnis bis 1987 als Jugendstrafanstalt. Dann wurde es als JVA Plötzensee zu einer Einrichtung des offenen Männervollzugs. Auf dem Gelände wurde 1952 die Gedenkstätte Plötzensee für die Opfer des Nationalsozialismus errichtet.

1980-87 entstand als Neubau unter Einbeziehung einiger alter Gebäude die Jugendstrafanstalt Berlin mit 448 Haftplätzen.

Auf der Südseite des Friedrich-Olbricht-Damms wurde 1983 die JVA Charlottenburg fertig gestellt, ursprünglich für weibliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug, seit 1998 mit 210 Haftplätzen für männliche Strafgefangene im geschlossenen Vollzug und mittlerweile mit der JVA Plötzensee fusioniert.