mit Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen
am Samstag, dem 11.11.2006, von 14.00 bis 16.00 Uhr
Treffpunkt: Auf dem Fehrbelliner Platz vor dem Rathaus Wilmersdorf
Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem Kiezspaziergang im Oktober. Es ist unser 59., und während meine Zukunft und die Zukunft der Kiezspaziergänge beim letzten Mal noch ungewiss war, kann ich allen, die es noch nicht wissen, mitteilen: Am 26. Oktober bin ich von der Bezirksverordnetenversammlung wieder gewählt worden. Ich freue mich auf die nächsten 5 Jahre und auf unsere Kiezspaziergänge, die ich wie gewohnt fortsetzen werde: Wir treffen uns weiterhin immer am zweiten Sonnabend des Monats um 14.00 Uhr, und ich teile Ihnen im Monat davor den Treffpunkt mit.
Das will ich auch jetzt tun: Am Sonnabend, dem 9. Dezember um 14.00 Uhr treffen wir uns am U-Bahnausgang auf dem Mierendorffplatz, und wir wollen den Mierendorffkiez ein wenig kennen lernen, den früheren Ortsteil Kalowswerder. Anschließend werden wir auf dem Siemenssteig die Spree überqueren und hinter dem Rathaus Charlottenburg den alten Dorfkern von Lietzow mit der evangelischen Kirche Alt-Lietzow und der katholischen Herz-Jesu-Kirche besichtigen.
Heute wollen wir die Robert-Jungk-Gesamtschule besichtigen und von kompetenter Seite einiges über das Logenhaus in der Emser Straße hören. Leider werden wir wohl nicht hineinkönnen, weil dort gerade ein Kongress veranstaltet wird. Zum Schluss sind wir eingeladen zu einem Kaffee oder Glühwein vor dem Berlin Plaza Hotel in der Knesebeckstraße Ecke Kurfürstendamm. Und wer Lust hat, der kann ab 17.00 Uhr an einem St. Martins-Umzug teilnehmen, der vor der St. Ludwigskirche auf dem Ludwigkirchplatz startet. Aber dazu mehr, wenn wir vor Ort sein werden.
Fehrbelliner Platz
Wir sind ja schon einige Male vom Fehrbelliner Platz aus gestartet. Deshalb will ich alle diejenigen, die das schon einmal mitgemacht haben, nicht langweilen, aber für die neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmer doch die wichtigsten Informationen kurz zusammenfassen.
Die Straßennamen erinnern hier alle an die preußische Geschichte:
Der Fehrbelliner Platz wurde 1892 benannt nach der brandenburgischen Stadt Fehrbellin, wo 1675 der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm einen entscheidenden Sieg über die Schweden errang und damit die Mark von der schwedischen Besatzung befreite.
Der Hohenzollerndamm wurde 1900 nach dem Geschlecht der Hohenzollern benannt, dessen fränkische Linie seit 1415 in Brandenburg herrschte.
Die Barstraße wurde bereits 1892 benannt, und sie erinnert ebenfalls an die glorreiche Geschichte Preußens: Bei Bar-sur-Aube, einem Ort in Frankreich fand am 17. Februar 1814 während der Befreiungskriege eine Schlacht statt, in der Napoleon geschlagen wurde.
Am Fehrbelliner Platz wurde 1913 der U-Bahnhof eröffnet, damals noch auf weitgehend unbebautem Gelände. Nur Laubenkolonien befanden sich hier, und an dieser Stelle, wo das heutige Rathaus Wilmersdorf steht, befand sich ein großer Sportplatz. 1920-25 wurde der Preußenpark angelegt, und die Randbebauung des Platzes begann.
1923 baute die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte das erste Verwaltungsgebäude an der Ruhrstr. 1-2, 1930 wurde es – ebenfalls für die RfA erweitert um den Bau an der Ruhrstr. 3. Alle anderen großen Verwaltungsgebäude am Platz wurden in den 30er Jahren gebaut. Vor allem der Fassadenschmuck zeigt teilweise noch die Vorlieben der nationalsozialistischen Bauherren.
Nr.1
Fehrbelliner Pl. Nr.1 wurde 1936 als Karstadt-Kontorhaus gebaut, 1963 zog hier das neu geschaffene Landesverwaltungsamt ein und ist bis heute an diesem Standort geblieben.
Nr.2
Nr.2 wurde 1939 von Otto Firle für die Nordstern-Versicherung gebaut, 1939-45 war hier außerdem die Reichsstelle für Milch- und Fettwirtschaft untergebracht, in der Nachkriegszeit die Senatsverwaltung für Inneres. Nach deren Umzug in die Klosterstraße in Mitte übernahm die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das Gebäude. Die Skulpturen von Waldemar Raemisch zeigen allegorische Darstellungen der Menschenalter.
Nr.3
Nr.3 wurde 1938 von der Reichsbaudirektion als Reichsgetreidestelle errichtet, in der Nachkriegszeit wurden verschiedene Bundesinstitutionen darin untergebracht, zum Beispiel das Gesamtdeutsche Institut. Heute befindet sich darin ein Teil des Bundesarchivs und das Hauptzollamt für Prüfungen.