Sehr geehrter Herr Kilz,
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zu unserem heutigen Kiezspaziergang.
Wie immer zuerst der Hinweis auf den nächsten Termin: Am 10. Mai feiern wir auf dem Prager Platz unser Bezirksfest, das Fest der Nationen. Deshalb haben wir den Kiezspaziergang an diesem Tag so geplant, dass er zum Prager Platz führt. Treffpunkt ist am 10. Mai um 14.00 Uhr am U-Bahnhof Blissestraße vor dem Gesundheitsamt an der Kreuzung Brandenburgische Straße, Gasteiner Straße und Sigmaringer Straße. Von da aus wird es dann mit Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen durch die Wilhelmsaue, den Volkspark Wilmersdorf und die Prinzregentenstraße zum Prager Platz gehen, wo alle herzlich eingeladen sind, mit uns das Fest der Nationen zu feiern.
Heute wird uns der Leiter des Forstamtes Grunewald, Herr Kilz, “seinen” Grunewald vorstellen. Ich bin schon sehr gespannt darauf und danke Herrn Kilz sehr für seine Bereitschaft, uns mit seiner Fachkompetenz heute zu begleiten. Lassen Sie mich zuvor noch ein paar Bemerkungen zu dem Ort machen, an dem wir uns befinden.
Bahnhof Grunewald
Der Bahnhof Grunewald wurde am 1.8.1879 als “Bahnhof Hundekehle” eröffnet, seit 1884 heißt er “Bahnhof Grunewald”. Der Tunnel wurde Tunnel 1884-85 gebaut, der Bahnsteig 1 ebenfalls 1885. Das Bahnhofsgebäude auf der anderen Seite der Geleise wurde 1899 von Karl Cornelius in Anlehnung an die Grunewaldvillen der Umgebung gebaut. Der Bahnsteig 2 entstand 1935.
Von Oktober 1941 bis Februar 1945 wurden vom Güterbahnhof Grunewald aus mehr als 50.000 jüdische Bürger Berlins in die Vernichtungslager deportiert und dort ermordet; daran erinnern heute mehrere Mahnmale.
Am 3.4.1987 wurde eine Gedenktafel mit hebräischer Inschrift am Stellwärterhaus angebracht, am 18.10.1991 wurde das neben dem Bahnhofsgebäude im Auftrag des Berliner Senats von Karol Broniatowski geschaffene Mahnmal enthüllt, das aus einer langen Betonmauer mit Negativabdrücken menschlicher Körper und einer Gedenktafel aus Bronze besteht. Ein Mahnmal der Deutschen Bahn AG, geschaffen von Nicolaus Hirsch, Wolfgang Lorch und Andrea Wandel, dokumentiert seit dem 27.1.1998 auf den ehemaligen Verladebahnsteigen rechts und links des Gleiskörpers mit aneinander gereihten Metallplatten die Deportationszüge in die Konzentrationslager. Zu diesem Mahnmal gibt es einen Zugang von der Unterführung.
Wir haben die Mahnmale bereits in zwei frühere Kiezspaziergänge einbezogen. Deshalb verzichten wir heute darauf.
AVUS
Die AVUS wurde als Automobil-Verkehrs- und Übungs-Straße, von 1913 bis 1921 gebaut. Ursprünglich war es eine 10km lange, in zwei Schleifen endende Strecke, zunächst eine Privatstraße, heute Teil der Bundesautobahn. 1999 fand das letzte Rennen auf der AVUS statt.
Villenkolonie
Die Villenkolonie Grunewald wurde 1889 auf 234 ha Grunewaldgelände östlich der Bahngleise gegründet. 1899 erhielt sie den Status als selbständige Amtsgemeinde, 1920 wurde sie als Bestandteil des Bezirks Wilmersdorf nach Berlin eingemeindet. Zur Villenkolonie gehört der natürliche Halensee und die vier künstlich angelegten Seen Diana-, Hertha-, Koenigs- und Hubertussee.