Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen
Treffpunkt: U-Bahnhof Breitenbachplatz, Ausgang Schildhornstraße
Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem 96. Kiezspaziergang. Ich möchte mit Ihnen heute wieder einmal Schmargendorf erkunden. Wir haben das zwar schon einige Male gemacht, aber jedes Mal auf anderen Wegen, und auch heute werden wir wieder einiges Neues erleben, was bisher noch bei keinem Kiezspaziergang zu erleben war. Vor allem freue ich mich auf das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung gleich hier um die Ecke, wo wir vom Geschäftsführer Olaf von Maydell eingeladen wurden, das Haus zu besichtigen und einiges zu seiner interessanten Architektur und zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts zu hören. Wie ich erfahren habe, werden noch Freiwillige gesucht, die an Forschungsprojekten teilnehmen. Vielleicht haben Sie ja Lust darauf.
Dann freue ich mich auf die Dorfkirche Schmargendorf, das älteste Gebäude in unserem Bezirk. Pfarrer Christian Fischer kann zwar nicht dabei sein, weil er einen Termin bei Brot-für-die-Welt hat, aber wir werden die Kirche besichtigen können.
Und zum Schluss werden wir das Seniorenheim an der Lentzeallee direkt am Wilden Eber besuchen und dort passend zur Vorweihnachtszeit den Streichelzoo mit Esel, Schafen und Kaninchen besichtigen. Herr Scharmann vom Verein Leben mit Tieren e.V. wird uns dort erläutern, dass die Tiere für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims eine wichtige Aufgabe erfüllen. Herr Scharmann ist bereits bei uns und wird uns bis zum Seniorenheim begleiten. Ich danke ihm herzlich dafür, dass er sich die Zeit genommen hat. Der Leiter der Wilmersdorfer Seniorenstiftung, Herr Prenzel, hat extra für uns ein Zelt am Seniorenheim aufbauen lassen, und er lädt uns zum Abschluss des Kiezspaziergangs ein zu Glühwein und anderen wärmenden Getränken. Sie dürfen sich also schon darauf freuen, dass sich der Weg in jedem Fall lohnt.
Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen mitteilen, wo der Treffpunkt für den nächsten Kiezspaziergang sein wird. Wie Sie wissen findet unser Kiezspaziergang immer am zweiten Sonnabend des Monats statt, also das nächste Mal am 9. Januar 2010, und Start ist wie immer um 14.00 Uhr. Ich werde an diesem Tag nicht in Berlin sein. Deshalb wird mein Kollege, Bürgerdienstestadtrat Joachim Krüger den Spaziergang im Januar übernehmen. Und er wird Ihnen einige neue Einrichtungen rund um das Rathaus Charlottenburg vorstellen, unter anderem die neue Russisch-Orthodoxe Kirche an der Wintersteinstraße, direkt an der Spree. Treffpunkt ist also am Sonnabend, dem 9. Januar um 14.00 Uhr am Haupteingang zum Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, unweit vom U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz.
Breitenbachplatz
Der Breitenbachplatz ist so etwas wie ein Dreiländereck in Berlin. Hier treffen Steglitz, Zehlendorf und Wilmersdorf aufeinander. Wenn wir noch genauer sein wollen, müssen wir sogar sagen, dass hier außerdem zwei Ortsteile von Wilmersdorf aufeinander treffen, und zwar die Rheingausiedlung rechts und links vom Südwestkorso und der Ortsteil Schmargendorf. Hier stehen wir auf Zehlendorfer Boden. Rechts von uns beginnt gleich Steglitz, und auf der anderen Seite der Schildhornstraße Wilmersdorf. Aber wir werden uns nicht lange in Zehlendorf aufhalten. Denn die Bezirksgrenze springt gleich hier über die Schildhornstraße und verläuft dann auf der südlichen Seite der Schildhornstraße und an der Lentzeallee entlang. Während unseres Spaziergangs werden wir also wie gewohnt in unserem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bleiben.
Benannt wurde der Platz 1913 nach dem preußischen Politiker Paul von Breitenbach (1850 – 1930). In den 1970er Jahren wurde der Breitenbachplatz durch die Rampe der Stadtautobahn geteilt und in seiner nordöstlichen Hälfte zerstört. Für viele ist er ein abschreckendes Beispiel für das Leitbild der “autogerechten Stadt”, nach dem in den 60er und 70er Jahren gebaut wurde. Die Stadtautobahn führt von hier aus direkt unter dem Wohnkomplex der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße hindurch. wir gehen jetzt unter der Autobahn hindurch auf die andere Seite der Schildhornstraße.
Rüdesheimer Str. 54-56: Lateinamerikainstitut
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es wurde 1929/30 von Max Taut und Franz Hoffmann im Stil der Neuen Sachlichkeit als 3geschossiger Stahlskelettbau errichtet. Es war das erste Gebäude seiner Art in Stahlskelettbauweise. Es wurde mit rostroten Keramikplatten verkleidet und mit Eisenklinkern ausgefacht. Max Taut hat die Konstruktion des Hauses nicht hinter einer Fassade versteckt, sondern die Bänder der Stahlträger extra mit Keramikplatten sichtbar gestaltet. Die Felder dazwischen sind mit rötlichen Klinkern verblendet. Heute wird das Gebäude von der Freien Universität für ihr Lateinamerika-Institut genutzt.