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222. Kiezspaziergang am 17. Juli 2021 mit Bezirksbürgermeister Naumann

Bild: BACW/Farchmin
Die Sühne-Christi-Kirche mit Glockenturm
Station 1: Sühne-Christi-Kirche
An der Ecke Halemweg und Toeplerstraße baute Hansrudolf Plarre 1962 bis 1964 die evangelische Sühne-Christi-Kirche. Er war als Gewinner aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen. Der Name der Kirche bezieht sich auf die Gedenkstätte Plötzensee, die auf der anderen Seite des Kurt-Schumacher-Damms liegt. Das Kirchenschiff hat einen sechseckigen Grundriss und dreieckige Anbauten für Eingang und Sakristei. Der Glockenturm ist freistehend. Die Außenwände des Mauerwerksbaus sind weiß geschlämmt. Unterhalb der Dachtraufe liegt ein umlaufendes Fensterband. Die Kirche gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord.
Die Gedenkmauer, die auf dem Vorplatz zwischen Kirche und Gemeindehaus beginnt und sich im Vorraum zur Kirche fortsetzt, wurde von Florian Breuer gestaltet. Auf den Betonblöcken steht mit Metallstiften, die an Nägel erinnern: Golgatha im Vorraum und im Außenbereich Plötzensee, Auschwitz, Hiroshima, Mauern. Davor liegt eine Platte mit der Inschrift: Horch, das Blut deines Bruders schreit zu dir. Die Sühne-Christi-Kirche ist Teil des „Pfads der Erinnerung“, der hier im Charlottenburger Norden zum Gedenken an viele Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer angelegt worden ist. Entlang des Weges wurden nun zehn Stelen aufgestellt, die voraussichtlich im September eingeweiht werden.
Während wir nun weiter auf dem Halemweg zur Erwin-von-Witzleben-Grundschule gehen, sehen wir den Abriss der ehemaligen Poelchau-Schule. Auf dem Grundstück wird das Oberstufenzentrum Sozialwesen (Anna-Freud-Schule) anschließend neu errichtet.

Bild: BACW/Farchmin
Die Erwin-von-Witzleben-Grundschule
Station 2: Erwin-von-Witzleben-Grundschule
Die Erwin-von-Witzleben-Grundschule befindet sich in einem von 1959 bis 1961 errichteten Stahlbetonskelettbau. Dieser Bau besteht aus drei zweigeschossigen Klassentrakten, die von einem gebogenen Längstrakt miteinander verbunden werden. Die weiß gerahmten Fensterbänder betonen die Horizontale. Die fensterlosen Stirnseiten sind mit graugelben Ziegeln belegt. 2009/2010 wurde ein Erweiterungsbau errichtet. Nun ist der nächste Erweiterungsbau in der Planung, denn inzwischen besuchen ungefähr 450 Schüler und Schülerinnen die sportbetonte Grundschule. Auch ich war hier einmal Schüler, wie auch der Bezirksbürgermeister außer Dienst Andreas Statzkowski.
Die Erwin-von-Witzleben-Grundschule ist eine sportbetonte Schule mit einem breit angelegten Sportangebot. Neben diesem Angebot wird hier die Unterrichtszeit einmal am Tag für eine Viertelstunde unterbrochen, in der die Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrern Laufen gehen. Das soll die Konzentration im Unterricht fördern.
Die Schule ist nach dem Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben benannt. Erwin von Witzleben wurde 1881 geboren. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und stellte sich nach der Machtübernahme des nationalsozialistischen Regimes schon ab 1934 gegen das nationalsozialistische Regime. Zu seinen Ehren wurde am Schuleingang 2001 eine Gedenktafel enthüllt. Darauf steht:
“Diese Schule wurde 1961 eröffnet und benannt nach
Erwin von Witzleben
4.12.1881-8.8.1944
Generalfeldmarschall
seit 1934 in Opposition zu den Nationalsozialisten
plant 1938 zur Verhinderung des Kriegs die Absetzung Hitlers
1942 aus dem aktiven Militärdienst entlassen
in den Plänen des Widerstands für den 20. Juli 1944 vorgesehen als Oberbefehlshaber der Wehrmacht
nach dem gescheiterten Attentat verhaftet am 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.”
Wir gehen jetzt weiter in den Volkspark Jungfernheide.

Bild: BACW/Brühl
Wasserturm mit Café im Volkspark Jungfernheide
Station 4: Geschichte des Volksparks Jungfernheide
Kommen wir zur Geschichte des Parks.
Der Volkspark Jungfernheide war bis 1800 ein königliches Jagdrevier, nach 1824 wurde das Areal zum Exerzier- und Schießplatz.
Der Name hat damit aber natürlich nichts zu tun. Er stammt noch aus dem Mittelalter, denn 1239 gründeten die Markgrafen Otto III. und Johann I ein Benedikterinnenkloster in Spandau. Die „Jungfern“ verewigten sich nicht nur im Namen des Parks, sondern auch in der Nonnendammallee.
1904 kaufte die Stadt Charlottenburg Teile der Jungfernheide für die Anlage eines großen städtischen Parks, was wegen der hohen Kosten immer wieder hinausgezögert wurde. Dann machte der Erste Weltkrieg einen Strich durch die Rechnung. 1920 wurde die Stadt Charlottenburg nach Groß-Berlin eingemeindet, und die für 1920 von der Stadt Charlottenburg bereitgestellten 10 Millionen Mark wurden erst einmal gesperrt. Im Nachgang zum Krieg und dem Versailler Vertrag gab es eine große Wirtschaftskrise. Die Arbeitslosigkeit war hoch. Schließlich wurde der Park ab 1921 im Rahmen eines Notstandsprogramms zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit realisiert.
Der Entwurf des Parks wurde vom Charlottenburger Gartenbaudirektor Erwin Barth erarbeitet. Auf 112 Hektar legte Barth einen axial ausgerichteten Landschaftspark an. Er ließ dabei den Bestand an Bäumen und Sträuchern weitgehend unangetastet. Im zentralen Bereich entstand zwischen dem künstlichen Teich eine Spiel- und Sportwiese. Diese gehört mit dem Teich und Wasserturm zur Hauptachse des Parks. An ihrem östlichen Ende befand sich früher der Haupteingang. Am 27. Mai 1923 wurden der Park und die Badeanlagen zu den Spiel- und Sportwochen im Bezirk eröffnet.
Der große Teich erhält über den Nonnengrabenkanal ständig frischen Zufluss aus dem Spandauer Schifffahrtskanal und gibt sein Wasser an die tiefer gelegene Spree ab. Das Becken wurde künstlich geschaffen, der westliche Teil dient als Freibad, im östlichen Teil ist das Baden eigentlich verboten.
Der 38 Meter hohe Wasserturm ist ein expressionistischer Klinkerbau und wurde 1927 von Walter Helmcke entworfen. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und erst in den 1980er-Jahren wieder restauriert. Eine Restaurierung ist nun erneut erforderlich und mit Kosten von circa 2,5 Millionen Euro geplant. Früher befand sich im Sockel eine Gaststätte.

Bild: BACW/Brühl
Der Hochseilgarten im Jungfernheide-Park
Bei der Anlage des Waldhochseilgartens wurde 2012 ein Café im Turm eröffnet.
Der Kletterpark ist mittlerweile seit 11 Jahren fester Bestandteil der Jungfernheide. Er bietet nicht nur Familen ein tolles Ausflugsziel.
1925 gestaltete Barth einen Ehrenhain für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Niederdeutschen, dies sind heute die Norddeutschen. Dieser fiel allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg der Verbreiterung des Kurt-Schumacher-Damms zum Opfer. Auch der Haupteingang wurde zerstört.

Bild: BACW/Farchmin
Die Gustav-Böß-Freilichtbühne
Station 7: Gustav-Böß-Freilichtbühne
Der Volkspark Jungfernheide wurde von Erwin Barth entworfen. Dazu gleich mehr. Nach der Parkeröffnung 1923 entwarf Barth auch dieses Freilufttheater. Es wurde nach dem Oberbürgermeister von Berlin Gustav Böß benannt. Er war Initiator der Stiftung Park, Spiel und Sport, durch die die Anlage des Jungfernheideparks finanziert werden konnte. Barth legte das Theater nach dem Vorbild des antiken Theaters in Ephesos an. Es stellte seiner Meinung nach die geeignetste Form dar, um eine Vielzahl von Zuschauern aufzunehmen. So hatte das Gartentheater ursprünglich für etwa 2000 Personen Platz. Hier wurden Theaterspiele und Volkstänze aufgeführt; Sportveranstaltungen abgehalten sowie Reitübungen und Boxkämpfe gezeigt. Sämtliche Baulichkeiten der Anlage, wie Kassenhaus, Unterkunftshalle und Umkleidekabinen wurden von Barth entworfen und in Holz ausgeführt. Geschnittene Hainbuchen- und Taxushecken sowie Birkenplanzungen rahmten den Zuschauerraum ein und trugen mit dem
anschließenden dichten Erlenwald zu einer ausgezeichneten Akustik bei. Im Krieg wurde das Gartentheater vollständig zerstört. Ab 1950/51 begann man mit dem Wiederaufbau; jedoch abweichend von den alten Plänen wurden die Gebäude in veränderter Gestalt und Malerei ausgeführt. Kassengebäude und Umkleideräume wurden 1951 errichtet.
Seit Mai 2004 gibt es hier wieder Gastronomie: Den Kulturbiergarten Jungfernheide. Das Familienunternehmen startete mit etwa 30-40 unüberdachten Plätzen im Außenbereich, inzwischen gibt es hier bis zu 350 Plätze, die teilweise überdacht sind, und bis zu 120 Plätze im beheizten Wintergarten.
Die Freilichtbühne kann derzeit nur temporär bespielt werden, da sie erst für 1,5 Millionen Euro saniert werden muss. 2020 gab hier erneut das Gefängnistheater aufBruch KUNST mit dem „Sommernachtstraum“ ein Gastspiel. Bot dichtes Grün die Kulisse für Shakespeares, so war im Juni diesen Jahren das alte Amphitheater eine Bühne für „Till Eulenspiegel“.
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