Stolpersteine Babelsberger Straße 51a

Hausansicht Babelsberger Straße 51a

Hausansicht Babelsberger Straße 51a

Die beiden Stolpersteine für das in Auschwitz ermordete jüdische Ehepaar Maximilian und Elsa Goldschmidt wurden auf Initiative des Berliners Manuel Biedermann am 24.8.2010 vor dem Haus Babelsberger Straße 51a verlegt. Der Stolperstein für Margarete Redlich wurde ebenfalls von Manuel Biedermann gespendet und am 20.6.2011 verlegt.

Stolperstein Dr. Maximilian Goldschmidt

Stolperstein Dr. Maximilian Goldschmidt

HIER WOHNTE
DR. MAXIMILIAN
GOLDSCHMIDT
JG. 1873
DEPORTIERT 3.10.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944 IN
AUSCHWITZ

Maximilian Goldschmidt ist am 26. Dezember 1873 in Neugeldern (Kolberg/Pommern) geboren. Er war im Adressbuch 1939 als Dr. med. i. R. unter der Anschrift Babelsberger Straße 51a eingetragen und mit der aus Ostpreußen stammenden Elsa Goldschmidt verheiratet.
Beide wurden am 3. Oktober 1942 aus Wilmersdorf, Motzstraße 86 oder 87, wohin sie zwangsumgesiedelt wurden, über das Sammellager Gerlachstraße 18-21 nach Theresienstadt und am 28. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Ein Enkel, Paulo Goldschmidt aus Sao Paulo (Brasilien), hat im Jahr 2000 ein Gedenkblatt beim Holocaust-Museum in Jerusalem hinterlegt, jedoch keine genaueren Angaben gemacht.

Stolperstein Elsa Goldschidt

Stolperstein Elsa Goldschidt

HIER WOHNTE
ELSA
GOLDSCHMIDT
GEB. PODZUBSKI
JG.1885
DEPORTIERT 3.10.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1944 IN
AUSCHWITZ

Elsa Goldschmidt geb. Podzubski ist am 26. September 1885 in Seeburg bei Rößel in Ostpreußen (Reszel) als Elsa Podzubski geboren. Sie war mit dem Arzt Maximilian Goldschmidt verheiratet und hatte, wie aus einem bei der Gedenkstätte Yad Vashem eingereichten Gedenkblatt ihres Enkels Paulo hervorgeht, mindestens ein Kind, dem es gelungen war, in den 1930er Jahren aus Berlin zu flüchten. Wie er außerdem schrieb, sei seine Großmutter “Hausfrau“ gewesen.

Das Ehepaar Goldschmidt wurde am 3. Oktober 1942 aus Wilmersdorf, Motzstraße 86 oder 87 über das Sammellager Gerlachstraße, ein von der Gestapo zweckentfremdetes jüdisches Altersheim, zunächst nach Theresienstadt und am 28. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Der Tischlermeister Manuel Biedermann entdeckte bei der Erforschung seiner familiären Wurzeln seinen jüdischen Urgroßvater Julius Berger. Er war ein bedeutender Bauunternehmer und einer der Mitbegründer des Baukonzerns Bilfinger Berger AG. Zum Gedenken an ihn und an seine Frau Flora, die beide nach Theresienstadt deportiert worden sind, wurden an der Meinekestraße 7, wo sie wohnten, zwei Stolpersteine verlegt.
Der Vertrauensarzt Maximilian Goldschmidt und seine Ehefrau Elsa Goldschmidt waren die Schwiegereltern einer Enkelin von Julius Berger. Sie wohnten bis 1939 in Wilmersdorf in der Babelsberger Straße 51a.
Siehe auch folgenden kurzen Artikel: https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article104510206/Stolpersteine-in-Babelsberger-Strasse-verlegt.html

Stolperstein Margarete Redlich

Stolperstein Margarete Redlich

HIER WOHNTE
MARGARETE REDLICH
GEB. SCHÖNWALD
JG. 1888
DEPORTIERT 5.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 16.5.1944
AUSCHWITZ

Margarete Redlich geb. Schönwald ist am 22. Februar 1888 in Breslau geboren. Sie wohnte in Berlin wie Goldschmidts in der Babelsberger Straße 51a und war verwitwet. Ihr Mann, dessen Vorname wegen der Häufigkeit des Nachnamens Redlich aus dem Adressbuch nicht herauszulesen ist, war vor 1935 gestorben. Margarete Redlich war in diesem Jahr als „Grete“ mit dem Zusatz „Frau“ eingetragen.

Am 5. August 1942 wurde Margarete Redlich zunächst mit 100 Menschen nach Theresienstadt deportiert, am 16. Mai 1944 in einem anderen Zug aus diesem Durchgangslager mit 2500 Menschen nach Auschwitz, wo sie wie 2460 von ihnen ermordet worden ist.