HIER WOHNTE
MARGARETE
HAMBURGER
GEB. PETZALL
JG. 1875
DEPORTIERT 9.7.1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET
Margarete Hamburger geb. Petzall wurde am 24. Januar 1875 in Berlin
geboren. Verheiratet war sie mit Leopold Hamburger, sie wohnten an der Havelstraße 14, die heute Arcostraße heißt, und hatten einen Sohn Gerhard.
Leopold Hamburger ist 1940 gestorben, er wurde auf dem Friedhof Weißensee beerdigt. Seine erste Ehefrau vor Bronislawa Hamburger geb. Meyer, geboren am 11. Dezember 1883 in Lodz, war Margarete Hamburger.
Er war Direktor der Deutschen Privat Telephon Gesellschaft (PRITEG), die er zusammen mit Max Salomon gegründet hatte. Dieses Unternehmen installierte und betrieb Telefonsysteme, die von der Firma H. Fuld & Co. Telephon- und Telegraphenwerke in Frankfurt a.M. hergestellt wurden. Eines Tages erhielt Edmund Meyer, vermutlich der Bruder Bronislawas, zum Dank für seine Dienste als sein Rechtsanwalt von Harry Fuld ein goldenes Zigarettenetui.
Margarete Hamburger, seine geschiedene Ehefrau, ist am 9. Juli 1942 vom Anhalter Bahnhof in einem verriegelten Waggon mit 100 im Sammellager Hamburger Straße 26 für diesen Abtransport willkürlich eingeteilten Menschen in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Am 19. September 1942 wurde sie nach Treblinka weiterdeportiert wo sie ermordet worden ist.
Der Sohn Gerhard war vorher nach New York geflüchtet. Seine Tochter Wendy Howard wohnte in Richmond (Virginia).
Zum Gedenken an Leopold Hamburgers zweite Ehefrau Bronislawa Hamburger ist ein Stolperstein an der Richard-Strauss-Straße (früher Jagowstraße) 30 verlegt worden.
Text: Helmut Lölhöffel (Stolpersteine-Initiative Charlottenburg, Wilmersdorf). Quellen: Bundesarchiv und Brandenburgisches Landeshauptarchiv sowie Erinnerungen von Christian Ulrich Meyer, Großneffe von Bronislawa Hamburger.