Savignyplatz

Der Savignyplatz.

Gartendenkmal, Blockplatz mit sieben Straßeneinmündungen.

1894/95 wurde der Platz beidseitig der Kantstraße als typischer Schmuckplatz zur Durchlüftung und Auflockerung im Rahmen der Bebauung erstmals gestaltet. 1926/27 gab ihm der Städtische Gartenbaudirektor Erwin Barth mit Sitzlauben und Staudenrabatten eine neue Form.

Savignyplatz.

Nach zahlreichen zwischenzeitlichen Veränderungen wurde er für das Stadtjubiläum Berlins 1987 in der von Barth gestalteten Form wiederhergestellt.
Der Savignyplatz ist ein bevorzugter Treffpunkt von Touristen, Künstlern und Intellektuellen in den umliegenden Restaurants, Cafés, Buchhandlungen und Galerien.

Knabe mit Ziege.

Die zwei spiegelgleichen Bronzeskulpturen “Knabe mit Ziege” von August Kraus (1928) wurden 1955 neu aufgestellt, wobei nur eine Figur erhalten war, die andere ist ein Nachguss. 1985 wurden sie entsprechend ihrer ursprünglichen Anordnung im nördlichen Teil symmetrisch zueinander, etwa zehn Meter voneinander entfernt aufgestellt. Diese Anordnung entspricht der symmetrischen Teilung des Platzes durch die Kantstraße. Die Skulpturen zeigen jeweils auf einem ein Meter hohen Backsteinsockel einen nackten Knaben, der eine störrische Ziege am Halsband zerrt.

Kiosk von Alfred Grenander am Savignyplatz.

Der von dem Architekten Alfred Grenander entworfene und von der Tempelhofer Firma Ed.Puls gebaute Kiosk steht seit dem 26.5.1908 am Savignyplatz und war 1943 stark beschädigt worden. Er wurde 1987 instand gesetzt und am 13. September 2006 als Currywurst-Imbiss eröffnet. Grenander hat zahlreiche Berliner U-Bahnhöfe errichtet.

Eingangshäuschen.

Im Juni 2007 wurde der Neubau des historischen Eingangshäuschens am Südrand des Savignyplatzes vorgestellt. Es wurde im Auftrag der GASAG von dem Architekten Christian Koch in Anlehnung an die historischen Pläne von 1927 mit neuer Funktion als Gasdruckregelanlage wieder aufgebaut. In Verbindung damit wurde ein Wettbewerb “Kunst am Bau” veranstaltet, den die Berliner Künstlerin Ute Lindner mit ihrem Entwurf “Through the Looking Glass” gewonnen hat. An der Stelle des Durchgangs in den Park wurde ihre als Hinterglasmalerei aufgebrachte Personengruppe installiert, die ihren Blick in einen imaginären Raum in Richtung Park richtet. Bei Nacht verwandeln sich die Figuren durch die Beleuchtung zu dunklen Silhouetten vor einem leuchtend blauen Grund.

Die Lyrikerin Mascha Kaléko , die vor ihrer Emigration 1938 in der Bleibtreustraße 10/11 wohnte, verewigte den Savignyplatz in einem Gedicht, das sie in der von deutschen Emigranten in Amerika gegründeten Zeitschrift “Aufbau” veröffentlichte:

“Ich bin, vor jenen ‘tausend Jahren’
Viel in der Welt herumgefahren.
Schön war die Fremde, doch Ersatz.
Mein Heimweh hieß Savignyplatz.”

Zu aktuellen und historischen Vergleichsfotos