Die von der Berliner Stadtmission und dem Caritasverband getragene Einrichtung für Menschen, die sich in Not und ohne Unterkunft befinden, wurde hier am 1.7.1986 eröffnet.
Das Gebäude Franklinstraße 27 wurde am Ende des 19. Jahrhunderts als Teil eines aus 4 Häusern bestehenden Komplexes für die Firma Siemens errichtet, die das Haus nach der Jahrhundertwende an die Firma Osram verkaufte. Bis zum zweiten Weltkrieg wurden hier unter anderem Glühlampen hergestellt.
Während des Krieges wurde das Haus schwer beschädigt; zwei von vier Obergeschossen gingen verloren, und es wurde daraufhin nur ein flaches Notdach aufgesetzt. Als Fabrik war das Haus nun nicht mehr interessant und so wurden die Kirchen gefragt, ob sie Verwendung dafür hätten. Caritasverband und Diakonisches Werk meldeten Bedarf an und eröffneten 1954 gemeinsam eine Übernachtungseinrichtung für die Berliner Bahnhofsmission. Der Betrieb lief bis zum 30. Juni 1986 und wurde dann aufgegeben, weil er nicht mehr zeitgemäß war. Zum Beispiel gab es Schlafräume mit bis zu 16 Betten.
Aber der Senat beschloss, dass das Haus als Notübernachtung für Wohnungslose weiter zu nutzen sei und dass das Personal der Bahnhofsmission, ergänzt durch zwei Sozialarbeiter, diese Aufgabe übernehmen sollte. Daraufhin wurde die die Notübernachtung Franklinstraße am 1.7.1986 mit einer Kapazität von 73 Betten eröffnet.
Von Oktober 1993 bis November 1994 wurde das Haus saniert und umgebaut. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde eines der Obergeschosse wieder aufgesetzt, und das Gebäude erhielt ein neues Dach, die Zimmer wurden verkleinert, so dass seither die Menschen zu dritt oder viert in einem Raum übernachten. Im Mai 1997 wechselte die Trägerschaft; das Diakonische Werk zog sich zurück und gab seinen Part an die Berliner Stadtmission, die seitdem gemeinsam mit dem Caritasverband die Trägerschaft übernommen hat.