Wirtschaftsförderung Charlottenburg-Wilmersdorf

Rechtzeitig die Unternehmensnachfolge planen!

Mit der Online-Nachfolgebörse nexxt-change des Bundes und der IHK:

Der Online-Service www.nexxt-change.org ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, der KfW Mittelstandsbank, der örtlich zuständigen IHK sowie anderen Institutionen der Wirtschaft und der Freien Berufe.

Ziel der Unternehmensnachfolge-Börse ist es, Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich zur Ruhe setzen wollen aber bislang keinen geeigneten Nachfolger gefunden haben, eine bundesweite, kostenlose Plattform zur Suche nach den geeigneten Firmennachfolgern zu bieten.

Aber auch für potenzielle Existenzgründerinnen und -gründern, die statt einer Neugründung eine Beteiligung an einem bereits bestehenden Unternehmen oder den Erwerb eines Unternehmens bevorzugen, ist die Nachfolgebörse eine sehr interessante Möglichkeit, bundesweit nach einem geeigneten Weg in die Selbständigkeit zu suchen.

U.a. bietet die nexxt-Unternehmensbörse ein Expertenforum an.
Dieses bietet Hilfe bei folgenden Fragen:

Wie sollte man eine Unternehmensnachfolge organisieren?
Wo findet man einen Nachfolger?
Wie ermittelt man den Wert des Unternehmens und den richtigen Kaufpreis?
Was ist bei Steuern und Altersvorsorge zu beachten?

Die IHK Berlin bietet auf ihrer Webseite hierzu ausführliche Informationen und Hilfeleistungen zur Unternehmensnachfolge

Auszug aus der IHK – Zeitschrift Berliner Wirtschaft :

“Eine Unternehmensnachfolge, die erfolgreich sein soll, braucht Zeit: Idealerweise fünf Jahre bevor sich der Übergeber aus seinem Unternehmen zurückziehen möchte, sollte er anfangen, seine Nachfolge zu planen. Außerdem sollte er vermeiden, sich um die Nachfolge nur nebenbei zu kümmern. Besser ist es, die Nachfolge als Projekt zu betrachten, das vom Anfang bis zum Ende in professionellen Händen liegen muss.

In der Regel ist die Unternehmensnachfolge ein Projekt, das es im Unternehmerleben nur ein einziges Mal anzupacken gilt. Erfahrungswerte sind deshalb meist nicht vorhanden. Zudem ist es kaum möglich, sich das Thema mit all seinen Facetten allein zu erschließen. Hier kann es ratsam sein, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen: Passende Berater findet man z.B. in der Beraterbörse des vom Bundeswirtschaftsministeriums intiierten Internetportals

Es gilt zu bedenken, dass nicht nur juristische, steuerliche und betriebswirtschaftliche Aspekte zu klären sind. Gerade emotionale Gesichtspunkte tragen häufig dazu bei, dass eine Unternehmensübergabe alles andere als glatt verläuft. In vielen Unternehmen ist zu beobachten, dass der Senior “nicht loslassen” kann. So kann es in einer Übergangsphase durchaus Sinn machen, wenn der Übergeber dem Unternehmen beispielweise als externer Berater noch erhalten bleibt, aber ab einem bestimmten Punkt schadet eine solche Vorgehensweise dem Betrieb mehr, als dass sie ihm nützt.

Die Bestimmung des Unternehmenswertes gestaltet sich für die Beteiligten oft besonders schwierig: Beide Seiten sollten sich deshalb bewusst machen, dass es in der Praxis keinen völlig objektiven Unternehmenswert gibt. Während der Veräußerer neben den Sachwerten auch die jahrelange Arbeit sieht, die er in das Unternehmen investiert hat, denkt der Nachfolger darüber nach, wie er den Kaufpreis finanzieren kann und was sich künftig erwirtschaften lässt. Beide kommen daher nicht selten zu unterschiedlichen Wert- bzw. Preisvorstellungen. Eine rechtlichverbindliche Vorgehensweise existiert nicht.

von Susanne Schmitt-Wollschläger und Jan Pörksen, IHK-Berlin, 2006

Auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft ist ein Leitfaden mit den wichtigsten Schritten einsehbar