Preisverleihung „Frau in Verantwortung 2011“

Zum fünften Mal hat der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf den Wettbewerb „Frau in Verantwortung“ ausgeschrieben. Aus vielen Vorschlägen hat die Jury ausgewählt.

Im Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland heißt es:
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Die Durchsetzung der Berechtigung fördern und auf die Beseitigung der Nachteile hinwirken – offenbar sind diese Vokabeln zu schwach, um tatsächliche Missstände zu beseitigen.
Und die historischen Vorbilder und Männernetzwerke sind noch zu stark, um allein eine „Hinwirkung“ des Staates erfolgreich sein zu lassen.
Die Hälfte der Studierenden sind Frauen, ihre Abschlüsse, auch in technischen Fächern sind oft besser als die der männlichen Absolventen.

Viele Frauen haben inzwischen erkannt, dass ein „Hinwirken“ allein nicht ausreichend ist und die freiwilligen Bekenntnisse der Unternehmen, eine Gleichstellung anzustreben, wirkungslos bleiben.
Frauen erkennen, dass sie selbst etwas tun müssen, um alte Strukturen zu verändern.

FIV Preisverleihung 2011, von Links: Frau Rabe, Frau Dr. Suhr, Jutta von Falkenhausen mit ihrer Familie, Frau Thiemen und Herrn Schulte

FIV Preisverleihung 2011, von Links: Frau Rabe, Frau Dr. Suhr, Jutta von Falkenhausen mit ihrer Familie, Frau Thiemen und Herrn Schulte

Laudatio auf die Preisträgerin Jutta von Falkenhausen von Dr. Marianne Suhr

Jutta von Falkenhausen ist eine von ihnen. Sie ist Vizepräsidentin des Vereins FidAr, einer überparteilichen und überregionalen Initiative zur Beförderung von „Frauen in die Aufsichtsräte“.
Die engagierte Rechtsanwältin arbeitete nach ihrem Studium in Bonn, Berlin, Genf und Harvard seit 1993 in Berlin in einer internationalen Anwaltssozietät, bevor sie sich mit eigener Kanzlei selbständig machte.

Die weit gefächerten Bereiche ihrer Anwaltspraxis lassen viel Raum für Kontakte, die sie nicht allein beruflich nutzt. So arbeitet sie in ihrem Büro mit Frauen anderer Professionen zusammen, wirbt auf Foren und in Vorträgen für die angemessene Beteiligung von Frauen in herausgehobenen Positionen und schafft auf diese Weise ein Netzwerk, ohne das ein Wirken gegen herkömmliche Strukturen erfolglos bliebe. Auch eine Initiative der „Liberalen Frauen“ auf Einführung einer Frauenquote für Aufsichtsräte (mit der sich diese Frauen gegen die offizielle Linie ihrer Partei stellen) wird von FidAR und Jutta von Falkenhausen ausdrücklich unterstützt.

Und mehr noch: In einem Mentoring-Programm der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht unterstützt sie junge Frauen nichtdeutscher Herkunft bei ihrer Berufs- und Karriereplanung, betont auch, wie sehr sie selbst von der Einsicht in andere Lebenswelten profitiert.
Außerdem ist sie Gründungsmitglied für eine „Stiftung Bundesjugendorchester“, die dessen Arbeit nachhaltig unterstützen soll.

Jutta von Falkenhausen will auf Grund ihrer eigenen Vernetzung „Türen öffnen“, Kontakte herstellen und durch eigenes Beispiel ermuntern: Sie selbst verbindet ihr Familienleben mit Mann und zwei Kindern mit verantwortungsvoller Berufstätigkeit, ehrenamtlichem Engagement und vielfältiger Netzwerksarbeit.
Dabei ist sie, wie eine Kollegin beschreibt, „bei aller Zielstrebigkeit immer menschlich, loyal und charmant geblieben“.

Frau Jutta von Falkenhausen wird von der Jury und dem Bezirk
Charlottenburg-Wilmersdorf als Frau in Verantwortung 2011
ausgezeichnet.