Sonntag, 08.11.2020, 14 Uhr (muss laut SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung leider entfallen)
Neuauflage in 2021
Stadtführung mit Michael Bienert (Text der Stadt) und Ralph Hoppe (StattReisen Berlin)
Der Plan, einen Bronzeelefanten zu Ehren des Freiherrn von Stein aufzustellen, inspirierte Christian Morgenstern zu seinem Gedicht “Vom Stein-Platz zu Charlottenburg”. Die Gegend gehörte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zum “Industriegebiet der Intelligenz” um den Kurfürstendamm und war ein beliebter Wohnort von Intellektuellen. So flohen Bertolt Brecht und Helene Weigel 1933 vom “Knie”, dem heutigen Ernst-Reuter-Platz, ins Exil. Das zeitweise von Ferdinand Bruckner geleitete Renaissance-Theater sorgte mit moderner Dramatik für Aufsehen, im selben Haus hatte in der NS-Zeit aber auch die Reichsschrifttumskammer ihren Sitz. Nach dem Krieg machte Walter Höllerer als Literaturprofessor an der TU Berlin den Steinplatz erneut zum Treffpunkt zeitgenössischer Autor*innen aus dem In- und Ausland. Der Buchhändlerkeller, legendäre Kneipen wie die “Dicke Wirtin” und der “Zwiebelfisch”, Buchhandlungen, Antiquariate und
das Schiller-Theater halten die Tradition lebendig.