Künstlerhaus St. Lukas

Künstlerhaus St. Lukas, 4.9.2012, Foto: KHMM

Künstlerhaus St. Lukas, 4.9.2012, Foto: KHMM

Baudenkmal
Das Künstlerhaus Str. Lukas wurde 1889/90 von Bernhard Sehring als Wohn- und Atelierhaus unter dem Einfluss der englischen “Studio Houses” erbaut. Die Innenräume wurden mit Gemälden und kunstgewerblichen Gegenständen aus Italien ausgeschmückt. Das Haus ist ein herausragendes Beispiel für den Historismus der Jahrhundertwende. In dem romantischen Backsteinbau sollten Künstler zusammen leben und arbeiten.
Sehring schmückte das Haus mit Türmchen und Erkern, mit Skulpturen und Reliefs, richtete im Erdgeschoss Bildhauerateliers und unter dem Dach Malerwerkstätten ein. Auf einem Wandrelief im malerischen Brunnenhof sieht man ihn in Ritterrüstung mit dem Modell des Künstlerhauses in der Hand. Neben dem Eingangstor ist der greise Maler Tizian zu sehen.

Künstlerhaus St. Lukas, Eingang, 4.9.2012, Foto: KHMM

Künstlerhaus St. Lukas, Eingang, 4.9.2012, Foto: KHMM

Namensgeber ist der Heilige Lukas, Schutzpatron der Maler und Ärzte. Zu den Künstlern, die seinerzeit hier einzogen, gehörten Sehring selbst, der Bildhauer Max Kruse und seine Frau Käthe Kruse, die als Puppenmacherin berühmt wurde, der Bildhauer Ludwig Manzel, der von 1912 bis 1918 Präsident der Kundakademie war, Ernst Barlach, Milly Steger und viele andere Künstlerinnen und Künstler.
Die Besitzerin Anni Jänisch ließ das Haus 1987 restaurieren und wurde mit der Ferdinand-von-Quast-Medaille für vorbildliche denkmalgerechte Instandsetzung ausgezeichnet. Ihr Großvater war seit 1902 Verwalter des Künstlerhauses und erwarb es um 1923. 1956 übernahm sie das Haus in dritter Generation. In den Wohnungen und Ateliers leben und arbeiten überwiegend Künstlerinnen und Künstler.

Fasanenstraße