Hotline gegen Missstände und Missbrauch in der ambulanten Hilfe zur Pflege

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf leben rund 2000 Pflegebedürftige, die auf zusätzliche staatliche Mittel angewiesen sind. Die Leistungen der SGB II und XII sollen den Menschen Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen. Circa 225 Pflegedienste kümmern sich mit Fachpersonaleinsatz und großem Engagement um diesen Bedarf. Für Empfängerinnen und Empfänger von Sozialhilfe erhalten die Pflegedienste nach Erbringungen der Leistungen und Rechnungsstellung die finanziellen Mittel direkt vom Land Berlin. Hierbei fließen jährlich 200 Millionen Euro, wovon 26 Millionen Euro allein im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf anfallen. Die Mehrheit der Pflegedienste arbeitet seriös, mit ausgebildetem Fachpersonal und unter Einhaltung von Gesetzen und anerkannten Maßstäben der Pflege. Eine wahre Tatsache ist aber auch, dass es Pflegedienste gibt, die die Arglosigkeit von Pflegebedürftigen zur Befriedigung eigener Profitinteressen ausnutzen oder gemeinsame Sache mit vermeintlich Pflegebedürftigen machen, Gelegentlich werden dem Bezirk Leistungen in Rechnung gestellt, die nie erbracht wurden. Dadurch entsteht der Gesellschaft ein nicht nur teilweise sehr erheblicher finanzieller Schaden, der von Experten auf deutschlandweit mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr geschätzt wird; neben dem Vertrauensverlust in Pflegedienste besteht die Gefahr, dass Pflegebedürftige nicht die ihnen zustehende und von ihnen dringend benötigte Pflege in der erforderlichen Qualität erhalten.

Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf setzt auf eine freundliche und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Institutionen. Wir stehen beispielsweise in Kooperation mit zahlreichen Pflegediensten, Kranken- und Pflegekassen, allen Bezirksämtern und der zuständigen Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Zu unseren Aufgaben gehört, konsequent Leistungsmissbrauch von einzelnen Pflegediensten zu bekämpfen. Wir arbeiten deshalb mit der Berliner Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt zusammen, um Betrugsfälle zu verfolgen.

Da sich viele dieser Verstöße und Straftaten im durch den Staat unantastbaren Kernbereich privater Lebensgestaltung ereignen, ist das Bezirksamt auf Hinweise angewiesen. Nur so kann Leistungsmissbrauch in einer sich stetig wandelnden und wachsenden Pflegebrancheeffektiv bekämpft werden, um so die Funktion des Gesamtsystems Sozialhilfe weiterhin zu gewährleisten. Wenn Sie einen konkreten Hinweis haben, zögern Sie nicht, uns – gern auch unter Wahrung Ihrer Anonymität – zu informieren.

Sie können uns unter den Nummern +49 (0) 30 9029 – 14037 oder – 14068 erreichen. Gern können Sie auch das Online-Formular nutzen, bei dem die Angabe Ihrer persönlichen Daten freiwillig erfolgt. Nach Eingang Ihrer Nachricht werden wir dem Verdacht umgehend nachgehen. Teilen Sie uns mit, wenn Sie kontaktiert werden möchten, falls sich bei uns Nachfragen ergeben.