125. Kiezspaziergang am 12.5.2012

Vom Breitenbachplatz zum Rüdesheimer Platz

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann, 12.5.2012, Foto: KHMM

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann, 12.5.2012, Foto: KHMM

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann
Treffpunkt: U-Bahn-Ausgang Breitenbachplatz
ca. 1,7 km

Sehr geehrte Damen und Herren!
Herzlich willkommen zu unserem 125. Kiezspaziergang. Wir können heute ein beinahe magisches Jubiläum feiern, denn der 125. Kiezspaziergang fällt auch noch auf den 12.5., also auf die 125. Wir wollen heute wie gewohnt einen der vielen Kieze unseres Bezirks mit seiner Geschichte und seinen Besonderheiten kennenlernen.

Kartenskizze

Kartenskizze

Im Mittelpunkt steht die Künstlerkolonie rund um den Ludwig-Barnay-Platz. Ich freue mich sehr, dass die zweite Vorsitzende des Vereins Künstlerkolonie e.V., Sylvia Maertin, heute dabei ist. Herzlich willkommen!
Vom Ludwig-Barnay-Platz werden wir weiter durch das Rheingauviertel bis zum Rüdesheimer Platz gehen, wo wir zum Abschluss den Weinbrunnen besuchen werden. Er wurde gestern eröffnet und hat sich seit 1967 ebenfalls zu einer überaus beliebten jährlichen Sommerattraktion in Wilmersdorf entwickelt.
Und am Ende unseres Spaziergangs erwartet Sie auf dem Rüdesheimer Platz eine kleine Überraschung zum Jubiläum.
Bevor wir beginnen, möchte ich Ihnen den Treffpunkt für den nächsten Kiezspaziergang mitteilen. Wie immer wird er wieder am zweiten Samstag des Monats stattfinden, also am 9. Juni ab 14.00 Uhr. Leider bin ich verhindert. Deshalb wird mein Stellvertreter Klaus-Dieter Gröhler die Leitung übernehmen. Er lädt Sie ein zu einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet über den Murellenberg und durch die Murellenschlucht zu unserer neuen Eissporthalle an der Glockenturmstraße und zur Besichtigung unseres Bezirks von oben, vom Glockenturm am Olympiastadion zum Sondertarif.
Der Treffpunkt ist am Samstag, dem 9. Juni, um 14.00 Uhr, am U-Bahnhof Ruhleben, und zwar am Ausgang zur Siedlung Ruhleben am Hempelsteig.

Start am Breitenbachplatz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Start am Breitenbachplatz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Breitenbachplatz
Der Breitbachplatz ist eine Art Dreiländereck. Hier treffen Steglitz, Zehlendorf und Wilmersdorf aufeinander. Wir befinden uns hier noch im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, werden aber gleich, wenn wir über die Straße gehen, unseren Bezirk erreichen, denn die Grenze verläuft gegenüber entlang der nördlichen Seite der Schildhornstraße. Benannt wurde der Platz 1913 nach dem preußischen Politiker Paul von Breitenbach, der von 1850 bis 1930 gelebt hat. Er war zuständig für die Preußischen Staatseisenbahnen und auch maßgeblich an der Entstehung der Berliner U-Bahn beteiligt.
In den 1970er Jahren wurde der Breitenbachplatz durch die Rampe der Stadtautobahn geteilt und in seiner nordöstlichen Hälfte zerstört. Er ist ein abschreckendes Beispiel für das Leitbild der “autogerechten Stadt”, nach dem in den 60er und 70er Jahren gebaut wurde.
Die Stadtautobahn führt von hier aus direkt unter dem Wohnkomplex der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße hindurch.
Im Eingangsbereich des U-Bahnhofs über der Treppe erinnert ein schönes altes Großfoto an die frühere Platzgestalt.

St.-Petrus-Kirche
Der auffällige bunte Kirchturm, den Sie neben der Autobahnrampe auf der Wilmersdorfer Seite sehen können, gehört zur Sankt-Petrus-Kirche. Sie wurde in den Jahren 2001 bis 2004 von der Priesterbruderschaft St. Pius X. errichtet, einer 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Abspaltung von der katholischen Kirche.
Sie erhält keine Beiträge aus der Kirchensteuer und hat auch diese Kirche alleine aus Spenden finanziert. Sie versteht sich als Teil der römisch-katholischen Kirche, vertritt allerdings einen sehr traditionsorientierten Standpunkt.
Die Heilige Messe wird hier so gefeiert wird wie vor 1.500 Jahren. 1988 wurde Marcel Lefebvre von Papst Johannes Paul II. exkommuniziert, weil er ohne Erlaubnis vier Priester zu Bischöfen geweiht hatte, darunter den umstrittenen Richard Williamson, der mehrfach den Holocaust geleugnet hat. Seit dieser Exkommunikation wird die Priesterbruderschaft St. Pius von der katholischen Kirche nicht mehr als zugehörig betrachtet. Allerdings hat der jetzige Papst Benedikt XVI. die Exkommunikation von Williamson aufgehoben, was auch bei vielen Katholiken auf Unverständnis gestoßen ist.

Südwestkorso
Der Südwestkorso wurde 1909 im Zusammenhang mit der Anlage der Rheingau-Siedlung benannt. Der Name bezeichnet sowohl die Richtung der Straße aus Berliner Sicht, das damalige Wachstum der Stadt in Richtung Südwest als auch die Region im Südwesten Deutschlands, aus der hier die meisten Straßennamen stammen.

Lateinamerika-Institut der FU, 12.5.2012, Foto: KHMM

Lateinamerika-Institut der FU, 12.5.2012, Foto: KHMM

Rüdesheimer Straße 54-56 / Breitenbachplatz 2: Verwaltungsgebäude
Das Verwaltungsgebäude an der Rüdesheimer Straße 54-56 direkt gegenüber am Breitenbachplatz steht unter Denkmalschutz. Es wurde 1929/30 von Max Taut und Franz Hoffmann errichtet und zwar als erstes seiner Art in Stahlskelettbauweise. Es wurde mit rostroten Keramikplatten verkleidet und mit Eisenklinkern ausgefacht. Im Schnittpunkt der beiden Flügel befindet sich der laubenartige Hauptzugang in einem erhöhten Trakt.
Heute wird das Gebäude von der Freien Universität für ihr Lateinamerika-Institut genutzt.

Gustav-Rickelt-Weg, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gustav-Rickelt-Weg, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gustav-Rickelt-Weg
Der Gustav-Rickelt-Weg wurde erst 1999 zur Erinnerung den Mitbegründer der Künstlerkolonie benannt. Sein Sohn Martin Rickelt enthüllte die Straßenschilder. Gustav Rickelt war ein deutscher Schauspieler und Regisseur und von 1914 bis 1927 Präsident der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. Er hat am 30.4.1927 den Grundstein für die fast 700 Wohnungen rund um den heutigen Ludwig-Barnay-Platz gelegt.
Die Genossenschaft hat gemeinsam mit dem Schutzverband Deutscher Schriftsteller von 1927 bis 1930 die Künstlerkolonie errichten lassen.

Kreuznacher Straße
Die Kreuznacher Straße wurde 1903 nach der Rheinland-Pfälzer Kreisstadt Bad Kreuznach benannt.

Steinrückweg
Der Steinrückweg wurde 1940 nach dem Schauspieler und Regisseur Albert Steinrück benannt. Er lebte von 1872 bis 1929 und spielte vor allem in Berlin am Schillertheater und am Staatstheater und in Stummfilmen.

Gedenktafeln für Ernst Bloch und Peter Huchel, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gedenktafeln für Ernst Bloch und Peter Huchel, 12.5.2012, Foto: KHMM

Kreuznacher Str. 52: Gedenktafeln für Ernst Bloch und Peter Huchel
An diesem Haus erinnern zwei Gedenktafeln an Ernst Bloch und Peter Huchel.
Die KPM-Porzellantafel für Ernst Bloch aus dem Programm Berliner Gedenktafel wurde 1991 vom damaligen Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister Horst Dohm gemeinsam mit Walter Jens enthüllt. Der Text lautet:

“Hier lebte von 1931 bis 1933
ERNST BLOCH
8.7.1885 – 4.8.1977
Philosoph, begann hier sein Werk “Erbschaft dieser Zeit”.
Seit 1933 im Exil, zuletzt in den USA,
schrieb dort “Das Prinzip Hoffnung”.
Seit 1949 Professor in Leipzig
wurde dort 1957 zwangsemeritiert.
Seit 1961 Professor in Tübingen”

Der berühmte Philosoph lebte hier gemeinsam mit seiner späteren Frau Karola Piotrowska. Er begann hier mit der Niederschrift eines seiner Hauptwerke “Erbschaft dieser Zeit”.

Die Emailletafel für Peter Huchel wurde 2003 enthüllt:
“In diesem Hause wohnte von 1931 bis 1933
Peter Huchel
3.4.1903 – 30.4.1981
Lyriker, Hörspielautor
Vertreter einer sozial und politisch geprägten Lyrik.
1949 bis zum erzwungenen Rücktritt 1962
Chefredakteur der Literaturzeitschrift “Sinn und Form”.
Nach neun Jahren Isolation und Überwachung
1971 Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland”

Im Jahr 1930 schloss Peter Huchel Freundschaft mit Ernst Bloch, Alfred Kantorowicz und Fritz Sternberg. Er wohnte zeitweise ein paar Meter von hier bei Alfred Kantorowicz, bevor er sich 1931 hier niederließ – eines der vielen Beispiele für die Freundschaften, die hier in der Künstlerkolonie entstanden und oft auch das Werk der Schriftsteller und Künstler beeinflussten.

Kreuznacher Str. 48: Gedenktafel für Alfred Kantorowicz und Stolpersteine
Die KPM-Porzellantafel für Alfred Kantorowicz wurde 1989 enthüllt:
“In diesem Haus der ehemaligen Künstlerkolonie
lebte von 1931 bis 1933
ALFRED KANTOROWICZ
12.8.1899 – 27.3.1979
Literaturwissenschaftler und Schriftsteller,
emigrierte 1933 über Frankreich in die USA.
Mitbegründer der Exilorganisation
“Schutzverband Deutscher Schriftsteller”,
seit 1946 in Berlin (Ost),
1947 bis 1949 Herausgeber der Zeitschrift “Ost und West”
seit 1957 in der Bundesrepublik Deutschland”

Die Künstlerkolonie wurde gleich nach ihrem Bau seit 1927 zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum. Die meisten der hier lebenden Künstler und Intellektuellen waren aktive Gegner der Nationalsozialisten. Sie verstanden sich als links und hatten sich für eine Einigung der gespaltenen Linken eingesetzt. Viele von ihnen wurden 1933 verhaftet. Die meisten sind noch im gleichen Jahr aus der Künstlerkolonie und aus Deutschland geflohen.
Viele von ihnen kehrten nach dem Krieg zurück und gingen voller Hoffnung in die DDR, um dort beim Aufbau eines besseren, sozialistischen Deutschlands zu helfen, gerieten aber nach einigen Jahren mit dem Staatssozialismus in Konflikt und verließen ihr Heimatland erneut, um in der Bundesrepublik Zuflucht zu finden. Als Linke, die sich zwar vom doktrinären Kommunismus abgewandt aber ihre sozialistischen Grundüberzeugungen keineswegs aufgegeben hatten, saßen sie zwischen allen Stühlen.
Sie wurden nach 1945 in Ost und West gleichermaßen misstrauisch bis ablehnend beobachtet. Viele ehemalige Bewohner der Künstlerkolonie wurden zu überzeugten Verfechtern menschlicher Freiheit und zu scharfen Kritikern jeder totalitären Ideologie, die diese Freiheit einzuschränken sucht.
Neben Ernst Bloch und Peter Huchel gehört auch Alfred Kantorowicz dazu. Er lebte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in der DDR, geriet aber zunehmend in Konflikt mit den Machthabern. Im August 1957 flüchtete er nach West-Berlin. Aber hier warf man ihm vor, in der DDR privilegiert gewesen zu sein und immer noch dem Kommunismus nahe zu stehen. Bis zu seinem Lebensende hat sich Kantorowicz strikt geweigert, sich von der Linken loszusagen.

Stolpersteine
Das Projekt Stolpersteine wird den meisten von Ihnen bekannt sein. Inzwischen wurden in Charlottenburg-Wilmersdorf mehr als 1.400 Stolpersteine verlegt, und es gibt kaum noch einen Kiezspaziergang, bei dem wir nicht auf diese Erinnerungszeichen im Gehweg treffen. Der 1947 in Berlin geborene Kölner Bildhauer Gunter Demnig hat 1996 in Köln die ersten Stolpersteine verlegt, die im Gehweg vor dem früheren Wohnort an Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Es sind 10 × 10 cm große aus Beton gegossene Steine mit eingelassener Messingtafel.
Hier wurden am 25. Oktober 2011 Stolpersteine für Ignaz Sebastian und Erna Jezower enthüllt:

HIER WOHNTE
IGNAZ SEBASTIAN JEZOWER
JG.1878
DEPORTIERT 13.1. 1942
ERMORDET IN
RIGA

HIER WOHNTE
ERNA JEZOWER
GEB. MÜNCHENBERG
JG. 1888
DEPORTIERT 13.1.1942
ERMORDET IN
RIGA

Gedenktafel für Erich Weinert, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gedenktafel für Erich Weinert, 12.5.2012, Foto: KHMM

Kreuznacher Str. 34: Gedenktafel für Erich Weinert
An dem Haus Kreuznacher Str. 34 wurde 2003 eine Emailletafel für Erich Weinert enthüllt:
“In diesem Hause wohnte von 1927 bis 1933
Erich Weinert
4.8.1890 – 20.4.1953
Politischer Satiriker, Zeitdichter, Essayist
Antifaschist, geliebt und verfolgt
Exil Frankreich und Sowjetunion, Spanienkämpfer.
Präsident des Nationalkomitees “Freies Deutschland”.
Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste”

Im Gegensatz zu anderen Bewohnern der Künstlerkolonie erscheint Erich Weinerts Lebensweg eher geradlinig. Nachdem er eine Schlosserlehre absolviert hatte, entwickelte er sich in den 20er Jahren zum kommunistischen Agitator. 1937/38 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg teil.
Von 1943 bis 1945 war er in Moskau Präsident des kommunistischen Nationalkomitees Freies Deutschland und wurde in der DDR Vizepräsident der Zentralverwaltung für Volksbildung. Als er 1946 in die DDR kam, war er gezeichnet von schwerer Krankheit. Er starb am 20. April 1953 an Tuberkulose. Seine Agitprop-Literatur mutet uns heute vielleicht etwas naiv und eindimensional an, aber er engagierte sich zeitlebens gegen Militarismus, Restauration, Nationalismus und Nationalsozialismus. Vielleicht hat es mit seinem frühen Tod zu tun, dass er nicht in Konflikte mit der DDR-Staatsmacht geriet.

Gedenktafel für Georg Hermann, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gedenktafel für Georg Hermann, 12.5.2012, Foto: KHMM

Kreuznacher Str. 28: Gedenktafel für Georg Hermann
An dem Haus Kreuznacher Str.28 wurde 1988 eine Gedenktafel für Georg Hermann enthüllt.
“In dem hier vormals stehenden Wohnhaus Nr. 2
lebte von 1931 bis zu seiner Emigration
im Jahre 1933
Georg Hermann
7.10.1871 – 19.11.1943
Schriftsteller, schilderte in den Romanen
“Jettchen Gebert” (1906), “Henriette Jacoby” (1908),
“Kubinke” (1910) und anderen Werken
das Leben in Berlin
Charlottenburg, Schöneberg und Wilmersdorf.
Wurde im KZ Auschwitz- Birkenau ermordet.”

Georg Hermann war bereits 60 Jahre alt, als er 1931 hierher in die Künstlerkolonie zog. Seine großen Erfolge “Jettchen Gebert” und “Kubinke” waren mehr als 20 Jahre zuvor erschienen. Er hat darin Berlin und die schnell wachsenden Großstädte Charlottenburg und Wilmersdorf liebevoll portraitiert. Politisch engagierte er sich nicht. Aber als jüdischer Schriftsteller musste er 1933 fliehen. Er ging nach Holland ins Exil. Nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht wurde er 1943 von Amsterdam in das Durchgangslager Westerbork und am 16. November 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.

"Vegetative Plastik", 12.5.2012, Foto: KHMM

"Vegetative Plastik", 12.5.2012, Foto: KHMM

Kreuznacher Str. 22 Ecke Marbacher Str. 7: Skulptur
Die Skulptur “Vegetative Plastik” wurde 1965 von Justus Chrukin geschaffen und an der Kreuznacher Straße Ecke Marbacher Straße aufgestellt.
Wenn wir jetzt durch die Marbacher Straße und Rauenthaler Straße zum Ludwig-Barnay-Platz gehen, dann werden Sie sehen, dass die Künstlerkolonie ein Teil der sogenannten “Gartenterrassenstadt” ist. Das ist die offizielle Bezeichnung der Siedlung, die wegen der Straßennamen oft auch “Rheingau” oder “Rheinische Siedlung” genannt wird. Sie wurde seit 1910 von Georg Haberland geplant und gebaut und nach dem Ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren vollendet und erweitert – unter anderem auch durch die Wohnblöcke der Künstlerkolonie. Charakteristisch für die gesamte Siedlung auf beiden Seiten des Südwestkorso sind die bis zu zehn Meter tiefen, leicht ansteigenden Grünflächen, die sogenannten Gartenterrassen – im Gegensatz zu den sonst üblichen eingezäunten Vorgärten. Diese Gartenterrassen werden uns jetzt bis zum Rüdesheimer Platz fast durchgehend begleiten.

Marbacher Straße
Die Marbacher Straße wurde 1909 nach der Stadt im Landkreis Ludwigsburg, im Bundesland Baden-Würtemberg, benannt.

Rauenthaler Straße
Die Rauenthaler Straße wurde 1909 nach der Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis, im Bundesland Hessen, benannt.

Bonner Straße
Die Bonner Straße wurde 1909 nach der nordrhein-westfälischen Stadt benannt, die von 1949 bis 1991 Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war.

Gedenktafel für Helene Jacobs, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gedenktafel für Helene Jacobs, 12.5.2012, Foto: KHMM

Bonner Str. 2: Gedenktafel für Helene Jacobs
Die Gedenktafel für Helene Jacobs wurde 1997 enthüllt:
“Hier lebte seit 1934
Helene Jacobs
25.2.1906 – 13.8.1993
Sie versteckte in ihrer Wohnung untergetauchte Juden
und verhalf ihnen zur Flucht. Sie wurde von der Nazi-Justiz
zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt.
Trägerin der Buber-Rosenzweig-Medaille und des Ehrentitels
des Staates Israel “Gerechte der Völker”

Die 1906 in Schneidemühl geborene Helene Jacobs war Sekretärin eines jüdischen Patentanwaltes und seit 1934 Mitglied der Bekennenden Kirche. Sie schloss sich einer Gruppe um den Juristen Franz Herbert Kaufmann an, die seit 1940 jüdischen Verfolgten half, unterzutauchen und das Land zu verlassen.
1943 wurde Helene Jacobs denunziert und kam ins Zuchthaus. Sie überlebte den Nationalsozialismus und wurde 1949 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin. Ihr Grab auf dem Waldfriedhof Dahlem wurde 2004 zum Ehrengrab erklärt.

Mit Sylvia Maertin auf dem Ludwig-Barnay-Platz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Mit Sylvia Maertin auf dem Ludwig-Barnay-Platz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Ludwig-Barnay-Platz
Der Platz wurde 1963 benannt nach dem Schauspieler und Theaterleiter Ludwig Barnay (1842-1924). Er war Mitbegründer des Deutschen Theaters und der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger. Bis 1963 hieß der Platz Laubenheimer Platz.

Künstlerkolonie
Die Künstlerkolonie wurde in mehreren Baustufen von 1927 bis 1930 von der Bühnengenossenschaft und dem Schutzverband deutscher Schriftsteller für Bühnenkünstler, Schriftsteller und Journalisten rund um den damaligen Laubenheimer Platz in zunächst drei Baublöcken errichtet und bis 1940 auf den heutigen Umfang erweitert, hauptsächlich von den Architekten Ernst und Günther Paulus.
Entstanden sind in schlichter Ziegelbauweise vier- bis fünfgeschossige Blöcke. Sie wurden überwiegend rot verklinkert und teilweise mit expressionistischen Schmuckelementen versehen. In den Innenbereichen wurden großzügige Höfe angelegt. Die Wohnungen waren klein und preiswert, aber durchaus komfortabel und beliebt bei Künstlern, Schauspielern, Sängern, Tänzern und Schriftstellern, die wenig verdienten.
Wegen der überwiegend “linken” Gesinnung ihrer Bewohner wurde die Künstlerkolonie in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren als “Roter Block” populär. Am 15. März 1933 gab es eine NS-Großrazzia, es war eine der ersten nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Auf dem damaligen Laubenheimer Platz brannten die Bücher der Bewohnerinnen und Bewohner – zwei Monate vor der großen Bücherverbrennung auf dem Opernplatz.
1988 wurde auf der Rasenfläche des Platzes der Gedenkstein enthüllt, ein Findling mit einer Bronzetafel mit der Inschrift: “Mahnmal für die politisch Verfolgten der Künstlerkolonie”.
Der Gedenkstein wurde aufgestellt auf Initiative des Vereins KünstlerKolonie e.V..
Seit den 1980er Jahren pflegt der Verein Künstlerkolonie Berlin e.V. die Erinnerung an die Künstlerkolonie und hält sie lebendig – auch indem er sich dafür einsetzt, dass wieder besonders viele Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle hierher ziehen.
Die zweite Vorsitzende, Sylvia Maertin, wird uns jetzt etwas zu den Aktivitäten des Vereins sagen.

Bonner Str.12: Gedenktafel für Axel Eggebrecht
Die Edelstahltafel für Axel Eggebrecht wurde vom NDR gestiftet und am 23. Mai 2000 vom damaligen Wilmersdorfer Bezirksbürgermeister Michael Wrasmann gemeinsam mit dem Intendanten des NDR, Jobst Plog enthüllt.
“Hier lebte von 1931 bis 1933
AXEL EGGEBRECHT
10.1.1899 – 14.7.1991
Schriftsteller und Journalist.
In den 20er Jahren Mitarbeiter der “Weltbühne”
und der “Literarischen Welt.
Wegen seines radikaldemokratischen Engagements
wurde er 1933 für einige Monate im KZ Hainwalde inhaftiert.
1945 Mitbegründer des Nordwestdeutschen Rundfunks in Hamburg.
Kommentator und Hörspielautor des NDR”

1925 war Eggebrecht nach 5 Jahren Mitgliedschaft aus der KPD wieder ausgetreten, immerhin hatte er es bereits bis zum organisatorischen Leiter der KPD in Wilmersdorf gebracht. Aber er setzte sich zunehmend kritisch mit der kommunistischen Ideologie auseinander und Intrigen in der Parteiführung, die er während zweier Aufenthalte in Moskau erlebte, zerstörten bei ihm alle idealistischen Illussionen.
Eggebrecht hat begeistert die Künstlerkolonie als “Roten Block” rund um den damaligen Laubenheimer Platz beschrieben. Hier in der Künstlerkolonie, wo er seit 1930 lebte, hat er eine Solidarität erlebt, wie er sie sonst in der damaligen Gesellschaft vermisste. Er hat das Leben in der Künstlerkolonie mehrmals geschildert: 1957 unter dem Titel “Mut und Übermut im Künstlerblock”, 1959 in seinem Buch “Volk ans Gewehr. Chronik eines Berliner Hauses 1930 bis 1934” und 1975 in seiner Autobiographie “Der halbe Weg. Zwischenbilanz einer Epoche”.
Der schönste Text ist wohl der von 1959 “Mut und Übermut im Künstlerblock”. Darin heißt es unter anderem:
“Der Name Künstlerkolonie führte nicht nur die benachbarten Steglitzer und Friedenauer Kleinbürger irre. Am Barnayweg gabs weniger turbulente Nächte als in Halensee; in der Kreuznacher Straße nicht mehr zerfetzte Bettlaken als anderwärts; und überhaupt war von all den liederlichen Umständen wenig zu merken, welche sich Herr Publikus insgeheim mit angenehmen Gruseln als Lebenselement des Künstlervölkchens vorzustellen liebt.
Mancher Mime, Musikus oder Skribent war, als er um 1930 hierher zog, die letzte Miete seiner möblierten Bude schuldig geblieben. Mancher machte wohl auch jetzt gern einen Umweg, um das Haus Laubenheimer Platz 7 zu meiden; dort schrieb die böse Hausverwaltung ihre Mahnzettel aus. Zuweilen versuchte sie sogar die Exmittierung hartnäckiger Nichtzahler.
Dagegen wurde dann mit allgemeiner Aktion protestiert, die gern den Charakter eines vergnügten Volksfestes annahm; durchgeführt wurde die angedrohte Verbannung kaum jemals. … Es waren die Jahre der steigenden Arbeitslosigkeit. Und darin jedenfalls unterschieden die paar hundert Bewohner der Kolonie sich durchaus nicht von allen anderen Berlinern: auch ihnen ging es von Monat zu Monat miserabler.
Es saßen nun viele daheim, ohne rechte Beschäftigung. Sie hielten sich nach Kräften in Form. Vielleicht blieb mancher fremde Spaziergänger hier verwundert stehen, wenn ihm eine Altstimme aus irgendeinem offenen Fenster die räselhafte Mitteilung machte: ‘Barbara saß am Bache und badete…’ Kaum erriet er, daß dort drin eine engagementlose Schauspielerin abwechselnd ihre Zunge geschmeidig hielt und die Kartoffelsuppe abschmeckte.
Bedrohlicher klang Ernst Buschs stählern schneidende Stimme aus einem dritten Stockwerk der Bonner Straße; zehn, fünfzehn Mal wiederholte sie die Anfangszeilen des neuen Brecht-Eisler-Songs:
‘Kommt heraus aus eurem Loche,
das man eine Wohnung nennt …’”
Etwas später im Text beschreibt Eggebrecht die Solidarität in der gemeinsamen Abwehr des Nationalsozialismus Ende 1932 in den letzten Monaten vor Hitlers Machtübernahme:
“Während Parteien, Organisationen, Ministerien und Zeitungen einander noch im Schatten der Lawine bekämpfen, die sie alles miteinander begraben sollte, fanden sich hier draußen Demokraten und Sozialisten, Kommunisten und Katholiken, junge Naive und greise Zyniker zusammen. Sie gründeten einen Selbstschutz. Sie wählten sich einen fünfköpfigen Rat, der monatelang fast etwas wie eine Notdiktatur im rettenden Sinne des alten Roms ausübte.
An Wahltagen standen die drei Blicks rings um den Laubenheimer Platz (nun kurzweg “der rote Block” genannt) wie eine einsame herausfordernde Insel inmitten des brandenden Meeres von Hakenkreuz und Schwarzweißrot, das ganz Steglitz und Wilmersdorf überflutete; hier gab es nur Rot und die drei Farben der demokratischen Republik. Damals erfanden die Kolonisten, lange vor England, das Konvoisystem: von bestimmen späten U-Bahn-Zügen am Bahnhof Breitenbachplatz holten bewaffnete Geleittrupps die einzelnen ab”.
Eggebrecht beschreibt den Überfall der SA im Februar 1933, als hier auf dem damaligen Laubenheimer Platz die Bücher brannten, und er endet mit einem Apell an die junge Generation, sich an die Geschichte der Künstlerkolonie zu erinnern:
“Die Neuen und Jungen aber, die nun Wand an Wand mit diesen Veteranen hausen, kochen, sprechen, singen, dichten, zeichnen und von künftigen Erfolgen träumen, sie sollen wissen, dass die Birken auf dem Platz ein Stück Berliner Geschichte erlebt haben. Vielleicht haben sie den Namen Künstlerkolonie bis heute für eine ungefähre und gleichgültige Bezeichnung gehalten. Er möge sie daran erinnern, dass hier einmal der Geist der wachen, streitbaren Freiheitsliebe sich behauptet, als es ringsum in der großen Stadt, weithin im Lande sich schon wehrlos aufgegeben hatte”.

Bonner Str.11: Gedenktafel für Ernst Busch
Die KPM-Porzellantafel für Ernst Busch wurde 1990 enthüllt
“Hier lebte von 1931 bis 1933 und von 1945 bis 1946
ERNST BUSCH 22.1.1900 – 8.6. 1980
Schauspieler und Regisseur,
Sänger politischer Lieder: “Barrikaden-Tauber”
Emigrierte 1933. Von 1943 bis 1945 in Gestapo-Haft.
Seit 1950 Mitglied des “Berliner Ensemble”.”

Ernst Busch war 1918 in die SPD eingetreten, entschloss sich aber noch im gleichen Jahr unter dem Eindruck des Kieler Matrosenaufstands am Ende des Ersten Weltkriegs zum Übertritt in die linkssozialistische USPD. Sein Name stand auf den Verhaftungslisten der Nationalsozialisten. Als die SA ihn bei ihrer Razzia hier in der Künstlerkolonie am 9. März 1933 festnehmen wollte, öffnete niemand.
Er flüchtete anschließend zunächst nach Holland, dann über Zürich, Paris und Wien schließlich in die Sowjetunion. Im Januar 1943 wurde er in der Schweiz verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Dank einer Intervention von Gustav Gründgens wurde er nicht zum Tode verurteilt, sondern erhielt 1944 eine vierjährige Zuchthausstrafe.
Am 27. April 1945 wurde er von der Roten Armee aus dem Zuchthaus Brandenburg befreit. Im Mai zog er wieder hierher, wo er bis 1933 gewohnt hatte. Er trat in die KPD ein und wurde 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD automatisch Mitglied der SED. 1949 siedelte er nach Treptow über, ab 1951 wohnte er in Pankow. Er wurde zu einem der populärsten Sänger und Schauspieler der DDR. Er übte zwar keine öffentliche Kritik an der SED, hatte aber diverse Streitereien mit Funktionären, darunter Erich Honecker. Seit 1952 war er faktisch kein Parteimitglied mehr, weil er beim Überprüfungsverfahren nicht kooperierte.
Anfang der 1970er Jahre trug ihm die SED ein neues Parteibuch an, das er dann auch annahm. In seinen letzten Lebensjahren erkrankte er an Demenz. 1980 starb er in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie in Bernburg, aus der er mehrfach vergeblich versucht hatte zu fliehen.
In diesen Tagen erinnern wir uns an Ernst Busch vor allem im Zusammenhang mit der nach ihm benannten Schauspielschule.

Bonner Str. 9: Gedenktafel für Steffie Spira
Die Emailletafel für Steffie Spira wurde 2009 enthüllt:
“ Hier lebte von 1931 bis 1933
STEFFIE SPIRA
(2.6.1908 – 10.5.1995)
Schauspielerin, Mitglied der „Truppe 31“,
Exil in Frankreich und Mexiko, Rednerin
auf der Alexanderplatz-Demonstration am 4.11.1989.
“So, wie es ist, bleibt es nicht!”

Steffi Spira war 1931 in die KPD eingetreten. 1933 floh sie in die Schweiz und von dort über Frankreich nach Mexiko. 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde eine bekannte Theater- und Filmschauspielerin der DDR. Am 4. November 1989 sprach sie sich auf dem Alexanderplatz vor rund einer Million Menschen gegen die Arroganz der Macht und für die Freiheit ihrer Nachkommen aus.

Gedenktafel für Walter Hasenclever, 12.5.2012, Foto: KHMM

Gedenktafel für Walter Hasenclever, 12.5.2012, Foto: KHMM

Ludwig-Barnay-Platz 3: Gedenktafel für Walter Hasenclever
Die KPM-Porzellantafel wurde 1991 enthüllt:
“Hier lebte von 1930 bis 1932
WALTER HASENCLEVER
8.7.1890 – 21.6.1940
Lyriker, Dramatiker, Repräsentant der expressionistischen Literatur-Revolte:
“Der Sohn” (1914). 1917 Kleist-Preis.
Kehrte Ende 1932 nicht mehr nach Deutschland zurück,
blieb als Emigrant in Italien und Frankreich.
Nahm sich aus Furcht vor der Auslieferung an die Gestapo
im Internierungslager Les Milles das Leben.”

Ludwig-Barnay-Pl. 2: Stolperstein
Der Stolperstein für Hans Meyer-Hanno wurde 2003 verlegt. Der 1906 in Hannover geborene Schauspieler und Widerstandskämpfer wurde am 30.4.1945 in Bautzen ermordet.
Hans Meyer-Hanno war Maler, Bühnenbildner, Musiker, Kabarettist, Schauspieler, KPD-Mitglied und Widerstandskämpfer. Von 1938 bis 1944 arbeitete er an dem von Heinrich George geleiteten Schiller Theater. Er war mit der jüdischen Pianistin und Klavierlehrerin Irene Meyer-Hanno verheiratet und Mitglied der Widerstandsgruppe Beppo Römer im Umfeld der “Roten Kapelle”. Zwei Tage nach dem Attentat auf Hitler wurde er am 22. Juli 1944 in Österreich verhaftet und in Bautzen inhaftiert, wo er bei einem Fluchtversuch von hinten erschossen wurde. Seine jüdische Ehefrau überlebte den Nationalsozialismus und starb 1983.

Laubenheimer Straße
Die Laubenheimer Straße wurde 1909 benannt nach der rheinland-pfälzer Gemeinde Laubenheim. Auch der heutige Ludwig-Barnay-Platz wurde damals nach Laubenheim benannt.

Südwestkorso
Mitte der 1980er Jahre wurden hier als Modellversuch im Zuge der „Veloroute K“ die ersten Fahrradstreifen Berlins angelegt. Damit hat Wilmersdorf ein Stück Verkehrsgeschichte geschrieben, denn die Fahrradstreifen werden inzwischen nicht nur in Berlin, sondern auch in vielen anderen Städten auf vielen Straßen angelegt, die dafür geeignet erscheinen.
Laubenheimer Straße
Hier befinden sich auf der rechten Seite typische Wohnblöcke der rheingauer Gartenterrassenstadt, während die Wohnhäuser links unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Zu sehen sind neben den Eingangstüren die Bären-Plaketten des Berliner Aufbauprogramms mit der Jahreszahl 1952.

Rüdesheimer Straße
Die Rüdesheimer Straße wurde 1909 nach der hessischen Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis benannt.

Grundschule am Rüdesheimer Platz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Grundschule am Rüdesheimer Platz, 12.5.2012, Foto: KHMM

Rüdesheimer Str. 30: Grundschule am Rüdesheimer Platz
Die Grundschule am Rüdesheimer Platz wurde 1955/56 in Pavillon-Bauweise gebaut. Seit 1986 ist hier die Integration Behinderter möglich. 1998 wurde ein lange umstrittener Erweiterungsbau fertig gestellt.
Zur Grundschule gehören ein Sportplatz und eine Sporthalle an der Ecke Wiesbadener Straße. Außerdem befindet sich die Eberhard-Alexander-Burgh-Bibliothek in dem Gebäude. Die Kinder- und Jugendbibliothek wurde bereits 1957 eröffnet. 1971 erhielt sie den Namen Neils-Armstrong-Bibliothek. 2009 wurde sie umbenannt nach dem bekannten Kinderbuch-Autor Eberhard Alexander-Burgh. Er wurde vor allem mit Hui Buh, dem Schlossgespenst und der Hexe Schrumpeldei bekannt. Der 2004 verstorbene Schriftsteller vermachte einen Großteil seines Erbes dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zur Förderung von Projekten für Kinder und Jugendliche.

Rüdesheimer Platz
Der Rüdesheimer Platz wurde 1909 nach Rüdesheim am Rhein benannt.

Siegfried-Brunnen
Der Brunnen nimmt Bezug auf das rheinische Viertel. Er wurde 1911 von Emil Cauer aus Sandstein geschafften und zeigt Siegfried als Rosselenker, flankiert von Rhein und Mosel in menschlicher Gestalt.

Mit Adam Basting am Weinbrunnen, 12.5.2012, Foto: KHMM

Mit Adam Basting am Weinbrunnen, 12.5.2012, Foto: KHMM

Rheingauer Weinbrunnen
1972 übernahm der Landkreis eine Patenschaft für den Bezirks Wilmersdorf. 1984 entstand mit Rheingauer Reben der Weinberg im Stadion Wilmersdorf, und 1991 wurde die Patenschaft offiziell in eine Partnerschaft umgewandelt.
Gestern haben wir den traditionellen Rheingauer Weinbrunnen eröffnet. Er findet hier seit 1967 jedes Jahr statt. In diesem Jahr bieten bis zum 15. September täglich ab 16.00 Uhr Winzer aus unserem Partnerlandkreis Rheingau-Taunus ihre Weine und Sekte an.
In diesem Jahr präsentieren drei Weingüter ihre Rheingauer Spitzenprodukte: Adam Basting aus Winkel, Wilhelm Nikolai aus Erbach und Ferdinand Abel aus Oestrich. Am Weinbrunnen kann man den Wein nicht nur genießen und einkaufen, sondern im Gespräch mit den erfahrenen Winzern auch eine Menge dazu erfahren und lernen.
Wer möchte kann am nächsten Wochenende, am Samstag, dem 19. Mai von 11 bis 22 Uhr und am Sonntag, dem 20. Mai von 10 bis 20 Uhr das Maifest besuchen, das die Bürgerinitiative Rüdi-Net bereits zum fünften Mal auf dem Rüdesheimer Platz und in der Landauer Straße veranstaltet.

Heute hat uns Adam Basting anlässlich unseres 125jährigen Jubiläums eingeladen, und er hat eine Überraschung für Sie vorbereitet. Herzlichen Dank dafür und herzlich willkommen Herr Basting.