Lebenslauf von Frau Alice Grünberg
Frau Alice Grünberg wurde geboren am 3.2.1892 in Eydtkau (Ostpreußen). Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 wohnte sie in Berlin, Bamberger Str. 18 bei ihrer Tante Elisabeth Zellermayer.
Von Frau Grünberg wissen wir nur noch, dass sie im „Büro Pfarrer Grüber“ als Stenotypistin vom 15.08.1933 bis zu dessen Schließung durch die Gestapo am 19.12.1940 tätig war. In einer Beurteilung heißt es über sie, dass sie „eine außerordentlich zuverlässige und arbeitswillige“ Kollegin sei, „die wir in ihren Auswanderungsbemühungen gern unterstützen“. Durch den Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg erhielt Frau Grünberg aber kein Visum mehr.
Aus dem „Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“ des Bundesarchives erfahren wir:
Am 27.11.1941 wurde sie mit ihrer Tante nach Riga deportiert und dort am 30.11.1941 ermordet.
Sie und ihre Angehörigen wurden durch die Nationalsozialisten ausgelöscht und niemand erinnerte nach 1945 an sie.
Am 24. August 2010 wurde für Alice Grünberg in der Bamberger Str. 18 ein Denkstein verlegt. Aus dem Haus Bamberger Str. 18 wurden weitere 13 Menschen Opfer der Shoa.