Stolpersteine Bayerische Straße 4

Hausansicht Bayerische Str. 4

Diese Stolpersteine für Siegmund Lewin-Richter, Toni Lewin-Richter und Anna Rosenberg wurden am 03.04.2009 verlegt.

Der Stolperstein für Elsa Leschnitzer wurde am 06.06.2018 verlegt.

Die Stolpersteine für Cäcilie May, Markus Max May und Kurt Gustav May wurden am 17.06.2022 verlegt.

Stolperstein Siegmund Lewin-Richter

Stolperstein Siegmund Lewin-Richter

HIER WOHNTE
SIEGMUND
LEWIN-RICHTER
JG. 1866
DEPORTIERT 4.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 14.10.1942

Siegmund Lewin-Richter ist am 13. August 1866 in Neu-Grabia (Grabe) im Kreis Thorn (Torun) im damaligen Westpreußen geboren. Im Jüdischen Adressbuch Berlins von 1931 wurde er als Direktor geführt und wohnte demnach in der Kaiserallee 209. Von 1932/33 an war er in der Bayerischen Straße 4 eingetragen. Beruflich war Siegmund Lewin-Richter leitender Ingenieur bei AEG. Er war Mitglied der 10. Jüdischen Reform-Gemeinde, eines Zusammenschlusses deutscher Juden mit reformerischen Ideen. Er hatte drei Kinder.

Im März 1941 wurden Richard und Margarete Siegmann zwangsweise in die geräumige, gut ausgestattete Wohnung des inzwischen entlassenen AEG-Prokuristen Siegmund Lewin-Richter einquartiert. Anfang März 1943 erhielten auch Siegmanns den Deportationsbescheid und wurden am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert. Zum Gedenken an sie wurden Stolpersteine an der Sächsischen Straße 70 verlegt.

Am 4. August 1942 wurde Siegmund Lewin, der mit Toni Richter verheiratet war, in das Ghetto Theresienstadt deportiert. 100 Menschen saßen in diesem Zug, nur zwei überlebten. In Theresienstadt ist er am 14. Oktober 1942 ermordet worden. Als „Todesursache“ wurde ein angeblicher „Darmkatarrh“ angegeben, wie auf dem Totenschein steht. Dies war die übliche Umschreibung der Ghetto-Mediziner für die unglaublichen hygienischen Zustände in dem Lager, wo Hunger und Seuchen herrschten. Zu dieser Zeit waren seine Frau Toni Lewin-Richter geb. Richter und seine Schwägerin Anna Rosenberg geb. Richter noch am Leben.

Die Kinder Eva Leonie aus London, Ricardo/Richard und seine Frau Teodora aus Barcelona (Spanien) und Margot Rosalie aus New York haben nach dem Zweiten Weltkrieg Entschädigungsanträge für verschiedene Wertgegenstände, für Konten, Wertpapiere und Aktienerlöse sowie für die Wohnungseinrichtung und mehrere Personenkraftwagen ihrer Eltern gestellt.

Stolperstein Toni Lewin-Richter

Stolperstein Toni Lewin-Richter

HIER WOHNTE
TONI
LEWIN-RICHTER
GEB. RICHTER
JG. 1875
DEPORTIERT 4.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1.5.1944

Toni Lewin-Richter geb. Richter ist am 2. Dezember 1875 in Berlin als Tochter von Julius Richter und Clara Neisser geboren. Sie hatte vier Geschwister (Margarethe, Agnes, Rudolf und Anna) und mit ihrem Mann Siegmund drei Kinder: Eva Leonie (geboren1899), die mit Herbert Meyerowitz verheiratet war, Richard (geboren 1902), der Elfriede Osiander heiratete und Margot Rosalie (geboren 1906), die nach ihrer Hochzeit mit dem Fotografen Kurt Lubinski, die sich dann nach ihrer Flucht (1933) nach England in Lucas umbenannte. Allen dreien gelang es rechtzeitig, Nazi-Deutschland zu verlassen. Sie überlebten.

Am 4. August 1942 wurde aber Toni Lewin-Richter zusammen mit ihrem Mann und ihrer Schwester Anna aus der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert. Ihr Todesort war Theresienstadt, das Todesdatum war der 1. Mai 1944.

Stolperstein Anna Rosenberg

Stolperstein Anna Rosenberg

HIER WOHNTE
ANNA ROSENBERG
GEB. RICHTER
JG. 1872
DEPORTIERT 4.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 3.10.1943

Anna Rosenberg geb. Richter ist am 7. Februar 1872 in Berlin zur Welt gekommen. Sie war die jüngste Tochter von Julius Richter und Clara Neisser, hatte vier Geschwister (Margarethe, Agnes, Rudolf und Toni) und Ehefrau von Oscar Rosenberg, mit dem sie zwei Kinder hatte. Sie war die Mutter von Käthe und Rudolf sowie die Schwester von Toni Lewin-Richter und wohnte bis zum Tod ihres Mannes in der Konstanzer Straße 2, danach bei Schwager und Schwester in der Bayerischen Straße 4.
Sie wurde zusammen mit diesen beiden am 4. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 3. Oktober 1943 ums Leben gebracht worden.

Texte: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Siehe auch Artikel des Urenkels Eric Lucas (Seattle, USA).

Stolperstein Elsa Leschnitzer

HIER WOHNTE
ELSA LESCHNITZER
GEB. OPPENHEIMER
JG. 1888
DEPORTIERT 2.3.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Elsa Leschnitzer wurde als Tochter des Kaufmannes Samuel (Salo) Oppenheimer und seiner Frau Frieda Helene geb. Unger am 21. April 1888 in Berlin in der Josephstraße 5 geboren. Sie hatte noch einen Bruder, Kurt. Über Elsas Kindheit und Jugend wissen wir nichts. Am 4. August 1909 heiratete sie den Bankbeamten Sigismund Cohn, aus Potsdam gebürtig. Zu diesem Zeitpunkt wohnten Samuel Oppenheimer und auch Elsa in der Giesebrechtstraße 21. Die Ehe mit dem 15 Jahre älteren Sigismund hielt bis 1922. Am 30. September dieses Jahres wurde sie geschieden. Schon wenige Wochen danach, am 8. November, ging Elsa eine zweite Ehe mit Fritz Leschnitzer ein.

Fritz Leschnitzer war am 9. November 1875 in Tarnowitz (heute Tarnowskie Góry) geboren worden. Beruflich betätigte er sich als Bauunternehmer, Holzhändler, auch mal als Immobilienmakler. Er war ein Bruder des angesehenen Architekten Curt Leschnitzer, mit dem er auch zeitweise zusammenarbeitete. In den ersten Jahren seiner Ehe mit Elsa lebte er in der Berchtesgadener Straße 1/3, danach folgten zahlreiche Umzüge. Der letzte Eintrag im Adressbuch 1935 lautet auf Xantener Straße 4. Ein Jahr darauf, am 21. Mai 1936, wurde auch diese Ehe geschieden. Inzwischen waren die Nationalsozialisten an die Macht gekommen, und ihr aggressives Verhalten gegenüber Juden ließ nichts Gutes für diese ahnen. Fritz Leschnitzer emigrierte zu einem uns unbekannten Datum nach Shanghai. Möglich, dass dies mit ein Grund für die Scheidung war.

Elsa Leschnitzer blieb in Berlin, nahm eine Wohnung in der Bayerischen Straße 4 und verdiente ihren Lebensunterhalt als Putzmacherin, d. h. als Hutmacherin. Als solche wurde sie im Adressbuch ab 1937 geführt. Vielleicht hatte sie schon vor ihrer Scheidung in diesem Metier gearbeitet. Inzwischen war allerdings berufliche Betätigung sowie das Alltagsleben überhaupt für Juden durch zahlreiche Verordnungen immer weiter eingeschränkt worden. Dies nahm noch sprunghaft nach den Pogromen vom November 1938 zu. Die vielen antijüdischen Maßnahmen führten dazu, dass Juden praktisch aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen waren.

Unter anderem wurden Juden genötigt, ihre Wohnung aufzugeben und zur Untermiete bei anderen Juden zu wohnen, um Wohnraum für Nichtjuden frei zu machen. Elsa wurde eine Untermieterin zugewiesen, die gleichaltrige Clara Buschmann, die zur Zwangsarbeit beim Kabelwerk Siemens & Schuckert verpflichtet war. Möglicherweise musste auch Elsa ihre eigene Wohnung aufgeben und im selben Haus umziehen: Auf der Deportationsliste heißt es, sie wohne „bei Levy“. Laut Adressbuch wohnte in dem Haus niemand namens Levy, wohl aber die Familie Lewin-Richter (s. Biografie auf dieser Seite).

Wir können davon ausgehen, dass auch Elsa zur Zwangsarbeit herangezogen wurde, denn sie und Clara Buschmann wurden Ende Februar 1943 Opfer der „Fabrikaktion“, bei der alle noch im Reich verbliebenen jüdischen Zwangsarbeiter direkt am Arbeitsplatz zur Deportation festgenommen werden sollten. Beide Frauen wurden in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 gebracht, ein umfunktioniertes jüdisches Altersheim, wo ihnen pro forma eröffnet wurde, dass ihr Vermögen – soweit noch vorhanden – vom Deutschen Reich „eingezogen“ werde. Am 2. März 1943 wurden sie dann mit 1500 weiteren Menschen nach Auschwitz deportiert. Da dort nur 45 Frauen zur Zwangsarbeit abgestellt wurden, ist es sehr wahrscheinlich, dass Elsa direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet wurde.

Fritz Leschnitzer starb in Shangai 1941. Für Clara Buschmann liegt ein Stolperstein vor der Bleibtreustraße 33.

Recherche und Text Katrin Schwenk

Quellen:
Gedenkbuch. Bundesarchiv Koblenz, 2006; Gedenkbuch Berlin der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus 1995; Berliner Adressbücher; Landesarchiv Berlin; www.statistik-des-holocaust.de

Cäcilie_May_Badensche Straße 4

Stolperstein Cäcilie May

HIER WOHNTE
CÄCILIE MAY
GEB. ROSENBERG
JG. 1892
DEPORTIERT 15.8.1942
RIGA
ERMORDET 18.8.1942

Markus_Max_May_Badensche Straße 4

Stolperstein Markus Max May

HIER WOHNTE
MARKUS MAX MAY
JG. 1877
DEPORTIERT 15.8.1942
RIGA
ERMORDET 18.8.1942

Kurt_Gustav_May_Badensche Straße 4

Stolperstein Kurt Gustav May

HIER WOHNTE
KURT GUSTAV MAY
JG. 1926
DEPORTIERT 15.8.1942
RIGA
ERMORDET 18.8.1942

Biographie Markus Max, Cäcilie und Kurt Gustav May, Bayerische Str. 4.

Markus May, genannt Max, wurde am 1. Februar 1877 in Osthofen, Kreis Worms, in Hessen geboren.
Seine zweite Ehefrau, Cäcilie May, geboren am 20. Januar 1892 als Cäcilie Rosenberg, stammte aus Usingen/Hessen-Nassau. Die beiden heirateten am 1. September 1921 in Usingen. Ihr gemeinsamer Sohn, Kurt Gustav, kam am 15. Oktober 1926 in Berlin zur Welt. Einen älteren Sohn hatte Markus May aus erster Ehe, Alfred Siegmund, genannt Fred, geb. 26. März 1913.

Gemeinsam mit seinen Brüdern Ludwig (geb. 1875) und Siegfried (geb. 1885) war Markus May Mitinhaber der Firma S. May und Söhne in Osthofen, Rheinhessen, einem namhaften Weingroßhandel mit Branntweinbrennerei, von ihrem Vater Sigmund May gegründet als „Dampfbrennerei und Likörfabrik Siegmund May und Söhne Worms-Osthofen“. Die Familie gehörte zu den bekanntesten Juden in Worms.

Für 700.000 Reichsmark, vermutlich als Geldanlage, erwarb Markus May 1918 zusammen mit seinem Bruder Ludwig das 440 große Gut Rehfelde bei Strausberg in Brandenburg von dem Berliner Architekten Hans Toebelmann. Mit seiner Familie lebte er auf dem Gut als Verwalter und baute von dort aus ein Vertriebsnetz auf für die Osthofener Weine, die seine Brüder anbauten. Zu seinen Kunden zählten Großgrundbesitzer und Adel aus Politik und Wirtschaft in der Mark Brandenburg, in Pommern, Schlesien, West- und Ostpreußen. In den 20er Jahren lebte er mit seiner neuen Familie im Sommer eher in Rehfelde und im Winter in Berlin, bis 1938 in der Brandenburgischen Straße 25, auch nach Osthofen fuhr er immer wieder aus geschäftlichen Gründen. Infolge des wachsenden Antisemitismus auf dem Lande hielt sich die Familie Ende der zwanziger/Anfang der dreißiger Jahre immer mehr in Berlin auf, 0als ab 1933 jüdische Geschäfte im ganzen Reich boykottiert wurden, brach das Geschäftsleben sowohl in Osthofen wie auch auf Gut Rehfelde massiv ein. Händler annullierten ihre Aufträge und bezahlten die Rechnungen nicht mehr, neue Bestellungen blieben aus und es gab Anfeindungen und Klagen gegen beide Betriebe wegen angeblicher jüdischer Machenschaften. Weder den Weinhandel noch das Gut, das verschuldet war, konnte die Familie retten.

1935 wurde dem bis 1933 erfolgreichen Wormser Unternehmen, das alle May-Familien ernährt hatte, die Lizenz entzogen. Im Auftrag der Familie löste der langjährige Prokurist 1937 die Firma auf und verkaufte den restlichen Warenbestand, den Firmensitz und sämtliche Liegenschaften in Hessen, damit der verbliebene Erlös noch der Familie zugutekam. Für Gut Rehfelde wurde vom Amtsgericht Rüdersdorf die Zwangsversteigerung angeordnet. Ob der Erlös für die durch den Geschäftsrückgang aufgelaufenen Schulden bei der Deutschen Bank verwendet wurden oder anderen Behörden zufielen, lässt sich nicht mehr klären. Die Zwangsversteigerung, so eine Meinungswiedergabe in den „Niederbarnimer Nachrichten“, lag durchaus im Interesse der Behörden, der Hof und die Ländereien sollten wieder in deutsche Hände überführt werden. Schließlich wurde die Aufsicht über das Gut dem Kreisbauernführer übertragen. Vorübergehend wurde Markus May 1937 in Schutzhaft genommen, das Gut noch im selben Jahr versteigert.

Markus, Cäcilie und Kurt Gustav lebten jetzt ausschließlich in Berlin, in der Bayerischen Straße 4, im Erdgeschoss links. Markus verdiente den Lebensunterhalt für die Familie als Arbeiter in der „Akkumulatoren Fabrik in Berlin-Steglitz“. Inzwischen, 1936, war Markus Mays Sohn Alfred, der mit ihm auf Gut Rehfelde gearbeitet hatte, nach London emigriert. 1940 flüchtete Markus‘ Bruder Ludwig in die USA, dessen Tochter war bereits 1936 nach Uruguay emigriert. Auch Siegfried, der jüngste Bruder, hatte 1939, nach einer Haftstrafe im KZ Buchenwald, das Land verlassen und war mit seiner Frau Eugenie nach Uruguay emigriert, wohin auch sein Sohn bereits 1938 geflüchtet war. Warum Markus und seine Frau Cäcilie mit Kurt Gustav nicht ebenfalls dem Beispiel der Brüder und des Sohnes Alfred gefolgt waren, ist nicht bekannt.

Ab 1941 war es Juden verboten auszuwandern. Am 13. August 1942 musste Markus May eine 16seitige “Vermögenserklärung” ausfüllen. Am Tag danach musste sich die dreiköpfige Familie, Markus und seine Frau Cäcilie im Sammellager Levetzowstraße einfinden, auch der 16jährige Kurt Gustav, über den wir leider gar keine Informationen finden konnten. Mit dem 18. sog. Osttransport wurden sie am 15. August nach Riga deportiert. Über Küstrin, Kreuz und Schneidemühl, Königsberg, also über ihren ehemaligen Besitz, ihre Felder und Ländereien und die Bahnhofsstation Rehfelde führte sie die „preußische Ostbahn“-Verbindung bis Riga. Vermutlich wegen Überfüllung des Ghettos Riga wurden sie drei Tage später, direkt nach ihrer Ankunft am Rigaer Bahnhof Skirotova, mit weiteren 1000 Menschen aus diesem Transport in den Wäldern von Rumbula und Bikernicki erschossen.

Nach ihrer Deportation wurde in ihre Wohnung in der Bayerischen Straße 4, aus der der gesamte Besitz, Möbel, Kleidung und vieles mehr auf Anweisung der Behörden von Gebrauchtwarenhändlern verkauft worden war, ein neuer jüdischer Hauptmieter eingewiesen, Hans Levy-Barley, geb. 1897 in Berlin. 1943 wurde auch er deportiert und in Auschwitz ermordet. Hauseigentümer war Walter Liepe in Magdeburg, in den Entschädigungsakten findet sich einige Korrespondenzen zwischen ihm und den Berliner Behörden zu nicht vollständig bezahlten Mieten von zwangsweise als Untermieter zugewiesenen jüdischen Bewohnern. Die ausstehenden Mietzahlungen forderte der Hauseigentümer von der Vermögensverwertungsstelle bei der Oberfinanzdirektion ein.
Markus May hatte die Miete bis Ende August 1942 bereits bezahlt.
Noch vorhandene Guthaben und Depots, auch von Cäcilie, wurden lt. Entschädigungsakte von der Deutschen Bank 1943 und 1944 zugunsten der Deutschen Reichsbank Berlin aufgelöst.

1943 forderte die Oberfinanzdirektion von Markus May, zu diesem Zeitpunkt aktenkundig „evakuiert“, die nicht bezahlte Einkommenssteuer (rückwirkend für 1942) ein. Da waren er und seine Familie bereits ein Jahr deportiert und tot.

In den 50er Jahren bemühte sich Markus Mays Sohn Alfred aus seinem Londoner Exil, in einem langen Verfahren mit den deutschen Behörden, um eine Entschädigung für seinen ermordeten Vater.

Von Cäcilie wissen wir nur, dass sie eine Nichte hatte, Liselotte Marshall, die aufgrund einer langwierigen Krankheit ihre Kindheit in der Nazizeit in einem Schweizer Sanatorium verbracht und so überlebt hatte, während ihren Eltern die Flucht in die USA gelungen war. Liselotte lebte später in den USA und in England und starb 2017 mit 93 Jahren in Usingen, wo für sie ein Stolperstein liegt. Die drei Stolpersteine für Markus, Cäcilie und Kurt Gustav wurden von Cäcilies Großneffen beauftragt.

Biografie: Gisela Just

Quellen:
Bundesarchiv/Gedenkbuch
Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) / Entschädigungsakten
Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA)
Yad Vashem
Rehfelde. Ein Dorf auf dem Barnim. Von Erika und Gerhard Schwarz. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin 2013. ISBN 978-3-95565-0208-5. Mit detaillierten Quellenangaben.
Zur Auswanderung der Eltern von Liselotte Marshall: Liselotte Marshall. „Die verlorene Sprache“. Roman. Die Frau in der Gesellschaft. Herausgegeben von Ingeborg Mues. Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, 1997.