Stolpersteine Nachodstraße 19

Hauseingang Nachodstr. 19, 25.03.2012

Hauseingang Nachodstr. 19, 25.03.2012

Die Stolpersteine wurden am 22.10.2004 verlegt.

Stolperstein Fanny Fabisch, 25.03.2012

Stolperstein Fanny Fabisch, 25.03.2012

HIER WOHNTE
FANNY FABISCH
GEB. LEWINSOHN
JG. 1868
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET
16.8.1943

Fanny Fabisch geb. Levisohn wurde. am 2. Februar 1868 in Langenselbold (Hessen) geboren. Ihre Eltern waren Moses und Karoline Levisohn. In welchem Jahr und warum sie nach Berlin kamen, ist nicht bekannt Sie war mit Max Fabisch verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hatte. Sie sei „ohne Beruf“, wurde amtlich notiert.

In Berlin wohnte die Familie Fabisch im Bezirk Tiergarten in der Flotowstraße 9 und in Charlottenburg in der Niebuhrstraße 10, als letzte Anschrift war die Nachodstraße 19 in Wilmersdorf angegeben.

Fanny und Max Fabisch wurden am 14. August 1942 in Eisenbahnwaggons vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert. Dort war Fanny Fabisch, wie dem Totenschein zu entnehmen ist, zuletzt in einer „Siechenstube“ untergebracht. Ihr Mann Max war zu dieser Zeit noch am Leben. Ein Jahr nach der Ankunft, am 16. August 1943, ist sie ums Leben gebracht worden, als Todesursache wurde „Darmkatarrh“ notiert.

Stolperstein Max Fabisch, 25.03.2012

Stolperstein Max Fabisch, 25.03.2012

HIER WOHNTE
MAX FABISCH
JG 1878
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET
23.4.1944

Max Fabisch ist am 31. Oktober 1866 in Berlin geboren. Auf dem Stolperstein zu seinem Gedenken ist fälschlich „JG. 1878“ eingraviert worden. Er war Kaufmann.

Die Familie Fabisch, zu der auch zwei Kinder gehörten, wohnte in der Flotowstraße 9 im Bezirk Tiergarten und in Charlottenburg in der Niebuhrstraße 10. Max und Fanny Fabisch mussten jedoch nach Wilmersdorf in die Nachodstraße 19 umziehen, bevor sie beide in die Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 abtransportiert wurden. Am 14. August 1942 wurde das Ehepaar in einem verschlossenen Wagen 3. Klasse mit 100 Menschen ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Während Fanny Fabisch ein Jahr danach ums Leben gebracht wurde, kam Max Fabisch, der schon 78 Jahre alt war, als er in einem als Q 711 bezeichneten Block untergebracht wurde, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 23. April 1944 zu Tode. Über ihn und seinen Tod sind keine Akten mehr angelegt worden bzw. verschwunden.

Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Bundesarchiv, Adressbücher, Archiv Theresienstadt.