Stolpersteine Knesebeckstraße 74

Hauseingang Knesebeckstr. 74, 25.03.2012

Hauseingang Knesebeckstr. 74, 25.03.2012

Diese Stolpersteine wurden am 30.11.2005 verlegt.

Stolperstein Isidor Loewenstein, 25.03.2012

Stolperstein Isidor Loewenstein, 25.03.2012

HIER WOHNTE
ISIDOR
LOEWENSTEIN
JG. 1863
ERMORDET 23.6.1942
KZ SACHSENHAUSEN

Isidor Löwenstein wurde geboren am 5. Juni 1863 in Marienburg (Malbork) im damaligen Westpreußen. Im Berliner Adressbuch war er 1939 mit dem Zusatz „Rentner“ eingetragen – in diesem Jahr war er immerhin 76 Jahre alt. Früher hatte er sich als „Kaufmann“ registrieren lassen.

Er wurde an einem unbekannten Datum in das KZ Sachsenhausen eingeliefert und dort am 23. Juni 1942 ermordet. Kurz danach, am 14. September 1942, wurden seine vier Mitbewohner/innen ins Ghetto Theresienstadt deportiert.

Stolperstein Martha Kalischer, 25.03.2012

Stolperstein Martha Kalischer, 25.03.2012

HIER WOHNTE
MARTHA KALISCHER
GEB. SACHS
JG. 1874
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 28.3.1944

Martha Kalischer geb. Sachs ist am 31. Juli 1874 in Halle a. d. Saale geboren. Sie war eine Schwester von Isidor Löwensteins Frau Betty, geboren am 21. September 1879, und hatte im Adressbuch von 1939 einen eigenen Eintrag, wobei sie als „Ww.“ (d.h.: Witwe) gekennzeichnet war.

Wie alle, die in dieser Wohnung lebten, wurde Martha Kalischer am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 28. März 1944 ermordet.

Außerdem wohnten in dieser Wohnung: Betty Löwenstein geb. Sachs, vermutlich die Ehefrau von Isidor Löwenstein, deren Schwester Hedwig Brann geb. Sachs, beide in Halle a.d. Saale geboren, sowie der mit ihr verheiratete Salo Brann.
Alle, auch Martha Kalischer, waren bei Löwensteins gemeldet. Außer Isidor Loewenstein mussten sie sich in der Sammelstelle Friedenstraße 3, einem ehemaligen jüdischen Altenheim am Volkspark Friedrichshain, registrieren lassen und sind am 14. September 1942 vom Güterbahnhof Moabit mit 1001 Menschen nach Theresienstadt deportiert und dort umgebracht worden.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf. Quellen: Bundesarchiv, Adressbücher, Deportationslisten.