HIER WOHNTE
KARL BEIN
JG. 1879
DEPORTIERT 18.10.1941
ŁODZ / LITZMANNSTADT
ERMORDET 3.2.1942
Karl Bein wurde am 14. Januar 1879 in Inowrazlaw (Hohensalza)/Posen geboren. Seine Eltern waren der Schneider Leib Bein und Johanna, geborene Baer. Karls Bruder Sally (Samuel) war Volksschul- und Taubstummenlehrer. Er gründete mit seiner Frau Rebekka in Beelitz/Brandenburg eine jüdische Taubstummenanstalt. Am 1. Juni 1942 wurden das Personal, alle Kinder und Sally Bein nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Karl war von Beruf Kaufmann. Er war zuletzt Reisender für Strumpffabrikation. Er wohnte in Berlin in der Droysenstraße 13, 1. Stock, zur Untermiete bei Ernestine Rosenbach.
Am 18. Oktober 1941 wurden Karl Bein und Ernestine Rosenbach von der Sammelstelle Levetzowstraße zum Bahnhof Grunewald, Gleis 17, gebracht. Es standen LKW bereit, aber nur für Kranke und Schwache. Alle anderen mussten die 7 Kilometer im strömenden Regen durch die Stadt laufen. Der Transport mit 1000 Personen kam am 19. Oktober in Lodz an.
Er war der erste von über 60 Transporten aus Berlin in den Osten. Im Herbst 1941 wurden mehr als 4000 Menschen ins Ghetto nach Lodz deportiert.
Auf der Transportliste wurde notiert, wieviel Geld die Gestapo jedem Inhaftierten abgenommen hatte. Ernestine hatte 121,31 RM bei sich.
Karl Beins Todesdatum ist der 3. Februar 1942.
Ernestine Rosenbach gilt nach der Deportation als „verschollen“.
Biografische Zusammenstellung: Monika Herz
Quellen:
Gedenkbuch
Transportliste (statistik-des-holocaust)
Arolsen – Archives
Yad Vashem
Wikipedia (Sally Bein)