Gedenktafel für Günter von Drenkmann

Von Steinmetz Eitner gestaltete Steintafel am Haus Bayernallee 10-11 in Westend, enthüllt am 24.10.2008 im Beisein des Sohnes Peter von Drenkmann, der Kammergerichtspräsidentin Monika Nöhre, der SPD Bundestagsabgeordneten Petra Merkel und von Frank Bielka vom Vorstand der DEGEWO.

Bereits am 01.08.1967 wurde die Gedenktafel] von Emil Nolde am gleichen Haus enthüllt.

Gedenktafel für Günter von Drenkmann, 24.10.2008, Foto: Alexander Sempf, SPD Neu-Westend

Gedenktafel für Günter von Drenkmann, 24.10.2008, Foto: Alexander Sempf, SPD Neu-Westend

In diesem Haus wohnte
GÜNTER von DRENKMANN,
Präsident des Kammergerichts,
Geboren am 9. November 1910.
Er wurde hier Opfer eines
Attentats der Bewegung 2. Juni
Am 10. November 1974

Enthüllung der Gedenktafel für Günter von Drenkmann am 24.10.2008, Foto: Alexander Sempf, SPD Neu-Westend

Enthüllung der Gedenktafel für Günter von Drenkmann am 24.10.2008, Foto: Alexander Sempf, SPD Neu-Westend

Der Kammergerichtspräsident und Sozialdemokrat von Drenkmann wurde am 10. November 1974 in der Eingangstür seiner Wohnung von Mitgliedern der Bewegung 2.Juni / Rote Armee Fraktion ermordet. Der Mord ist noch immer unaufgeklärt.

Grußwort von Dr. Hans-Jochen Vogel:
Günter von Drenkmann war im November 1974 das erste Opfer der terroristischen Anschläge, die in der Folgezeit die Bundesrepublik herausforderten. Er wurde als Präsident des Kammergerichts nur deshalb heimtückisch ermordet, weil die Täter damit die ihnen verhasste Judikative treffen und die staatliche Ordnung insgesamt erschüttern wollten. Als seinerzeitiger Bundesjustizminister war ich an dem Tage, an dem er starb, zufällig in Berlin und bin sogleich an den Tatort geeilt. Von daher ist mir sein Tod bis heute in sehr lebendiger Erinnerung geblieben. Gerade deshalb begrüße ich es auch besonders, dass nunmehr an seinem ehemaligen Wohnhaus eine Gedenktafel angebracht wird. Sie soll das Andenken an einen Mann bewahren, der für unseren Rechtsstaat sein leben gelassen hat. Darüber hinaus verstehe ich sie aber auch als Appell an alle, die dort vorbeikommen, ihrer Mitverantwortung für unser Gemeinwesen gerecht zu werden. In diesem Sinne grüße ich die, die sich heute zur Enthüllung der Tafel versammelt haben, und insbesondere Frau von Drenkmann. Möge es sie trösten, dass ihr Mann unvergessen bleiben wird.

Grußwort von Klaus Schütz:
Aus Anlass der Enthüllung einer Gedenktafel für Günter von Drenkmann grüße ich alle, die sich zu diesem Zweck vor seinem ehemaligen Wohnhaus getroffen haben. Mein Gruß gilt besonders der Familie. Und hier zuerst und vor allen seiner Frau.
Ich bin froh, dass diese Gedenktafel jetzt möglich geworden ist. Denn ich habe Günter von Drenkmann kennen und schätzen gelernt als einen liberalen und gesetzesorientierten Kammergerichtspräsidenten. Sein Rat war immer wohlüberlegt und grundsätzlich zugleich und seine Amtsführung war vorbildlich.
Berlin hat diesem aufrechten Demokraten viel zu danken. Und es ist gut zu wissen, dass seine Persönlichkeit durch diese Gedenktafel weiterhin unter uns bleiben wird.
Eine Gedenktafel ist und bleibt aber auch notwendig, weil nicht vergessen werden darf, dass Günter von Drenkmann am 10. November 1974 zu Tode kam. Durch eine Mordtat, die immer noch nicht aufgeklärt worden ist. Dieses ungeheure Verbrechen bleibt also weiterhin ungesühnt.