Das “Mendelssohn-Palais” wurde 1898-1908 am Herthasee an der Bismarckallee Ecke Herthastraße von dem kaiserlichen Hofbaurat Ernst von Ihne für Franz von Mendelssohn, einen Großneffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy, im Stil eines englischen Landschlosses erbaut. Es war nahezu eine Kopie des Schlosses Kronberg im Taunus und sah dem Schloss Cecilienhof in Potsdam sehr ähnlich. Es wurde schnell zu einem Zentrum kulturellen Lebens. Kaiser Wilhelm II., Max Planck und Albert Einstein waren Gäste bei Empfängen und Wohltätigkeitssoireen in diesem Haus.
1938 wurde es von den Nationalsozialisten enteignet und als NS-Gästehaus genutzt, später von der Gestapo als Telefonabhörzentrale missbraucht. 1943 wurde das Haus von Bomben getroffen und schwer beschädigt. 1945 wurde es von den Briten mit einem Notdach versehen und als Schule für 260 Kinder genutzt, danach an die Familie der Mendelssohns zurückgegeben.