St.-Michaels-Heim im ehem. Mendelssohn-Palais

St.-Michaels-Heim, 22.9.2010, Foto: KHMM

St.-Michaels-Heim

Das “Mendelssohn-Palais” wurde 1898-1908 am Herthasee an der Bismarckallee Ecke Herthastraße von dem kaiserlichen Hofbaurat Ernst von Ihne für Franz von Mendelssohn, einen Großneffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy, im Stil eines englischen Landschlosses erbaut. Es war nahezu eine Kopie des Schlosses Kronberg im Taunus und sah dem Schloss Cecilienhof in Potsdam sehr ähnlich. Es wurde schnell zu einem Zentrum kulturellen Lebens. Kaiser Wilhelm II., Max Planck und Albert Einstein waren Gäste bei Empfängen und Wohltätigkeitssoireen in diesem Haus.
1938 wurde es von den Nationalsozialisten enteignet und als NS-Gästehaus genutzt, später von der Gestapo als Telefonabhörzentrale missbraucht. 1943 wurde das Haus von Bomben getroffen und schwer beschädigt. 1945 wurde es von den Briten mit einem Notdach versehen und als Schule für 260 Kinder genutzt, danach an die Familie der Mendelssohns zurückgegeben.

St.-Michaels-Heim mit dem Saal der Johannischen Kirche von der Seeseite, 22.9.2010, Foto: KHMM

St.-Michaels-Heim mit dem Saal der Johannischen Kirche von der Seeseite

Nach jahrelangem Leerstand verkauften die Mendelssohn-Nachkommen das Anwesen 1957 an das Johannische Aufbauwerk, jetzt: Johannisches Sozialwerk e.V., der 1926 von Joseph Weißenberg gegründeten Religionsgemeinschaft Johannische Kirche. Diese beauftragte den Architekten Hans-Georg Heinrich mit dem Umbau. Große Teile des ursprünglichen Gebäudes wurden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Am 6.3.1967 wurde das neue Haus eingeweiht. Der Baukomplex wird als soziales Zentrum mit Kirche, Sozialstation, Kita, Hotel und Jugendgästehaus genutzt. Die Cafeteria ist in der Umgebung als “frommer Löffel” bekannt. Als Veranstaltungsräume vermietet werden der Große Saal, der Kinosaal, der Salon Mendelssohn, das Bismarckzimmer, eine Bauernstube und ein Kuppelsaal.

Eingangstor zum St.-Michaels-Heim, 22.9.2010, Foto: KHMM

Eingangstor zum St.-Michaels-Heim

Am Eingangstor an der Bismarckstraße erinnert eine Gedenktafel an Franz von Mendelssohn.

Ehem. Pförtnerhaus des Mendelssohn-Palais, 22.9.2010, Foto: KHMM

Ehem. Pförtnerhaus des Mendelssohn-Palais

Das Pförtnerhaus überlebte den Zweiten Weltkrieg und wurde um einen Neubau ergänzt.

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