Drucksache - 0377/6  

 
 
Betreff: Neubau in der Wilmersdorfer Straße 118 - gut für den Kiez und das Klima?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Bündnis 90/Die Grünen 
Verfasser:Kempf/Weise/Chen/Gusy 
Drucksache-Art:Große AnfrageGroße Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
15.12.2022 
15. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
19.01.2023 
16. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      
23.03.2023 
17. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin LIVESTREAM: http://www.youtube.com/live/9nBgbMlskMY      
27.04.2023 
18. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin      

Sachverhalt
Anlagen:
Große Anfrage
Beantwortung Große Anfrage
5. Version vom 09.03.2023

Sehr geehrter Herr Vorsteher,

 

die Große Anfrage beantwortet das Bezirksamt wie folgt:

 

Erlauben Sie mir eine Vorbemerkung zu diesem Grundstück.

 

Wie bekannt ist, läuft der Mietvertrag von Galeria Karstadt Kaufhof Anfang 2024 aus. Die Grundstückseigentümerin – in diesem Fall kein Unternehmen aus dem Konzern von Herrn Benko – ist bestrebt für den Fall einer möglichen Warenhausaufgabe auf dem Grundstück eine Handels-, Büro- und Wohnnutzung im Rahmen der umgebenden Blockrandstruktur zu entwickeln. Sie hat hierzu einen Antrag auf Vorbescheid gestellt. Das Bezirksamt befindet sich dazu in Gesprächen mit der Eigentümerin. Für diesen Fall ist der Abschluss eines städtebaulichen Vertrages geplant.

 

  1. „Welche ökologischen Anforderungen stellt das Bezirksamt an das Haus bzw. Sind beabsichtigt mit dem Investor zu vereinbaren?“

 

 

Zu 1.

Nach den vorgelegten Unterlagen plant die Vorhabensträgerin in ökologischer Hinsicht deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinauszugehen. Konkret ist vorgesehen – ich zitiere – :

„Das Bauvorhaben ist als nachhaltiges und zukunftsorientierter Areal konzipiert. Als Nachweis der ganzheitlich nachhaltigen Qualität wird eine BREEAM DE Zertifizierung mit dem Exzellenzgrad „exzellent“ für die Neubauten angestrebt. Weiterhin wurde als Ziel definiert, die CO2e-Emissionen für die Konstruktion und den Betrieb so weit wie möglich zu reduzieren. Um diese Ziele zu erreichen sind Nachhaltigkeitsexperten über den gesamten Planungs- und Bauprozess aktive Mitglieder des integralen Planungsteams. Aktuell sind zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele u.a. Holz- und Holz-Hybrid-Konstruktionen, der Einsatz nachhaltig gewonnener Materialien, ein hoher Biodiversitätsfaktor sowie ein nachhaltiges Energiekonzept angedacht.“

 

Das Bezirksamt strebt an, in den weiteren Gesprächen eine weitergehende ökologische Qualität der geplanten Gebäude zu vereinbaren und vertraglich abzusichern.

Weiterhin strebt das Bezirksamt in verkehrlicher Hinsicht die Vereinbarung eines Mobilitätskonzepts an, um die Umgebung von zusätzlichen Verkehren, insbesondere des Individualverkehrs zu entlasten. Themen wie die Wärmeversorgung und die CO²-Bilanz von Baustoffen, werden wir auch in die Diskussion einbringen.

 

 

  1. Welche Zielstellungen verfolgt das Bezirksamt beim Bau des Hauses in der Wilmersdorfer Straße 118 (heute Karstadt) besonders im Bereich des Gemeinwohls und welche Nutzungsanteile sind bisher geplant?“

Zu 2.

Das Bezirksamt hat das Ziel, dass das Grundstück auch nach einer möglichen Warenhausaufgabe des Karstadt eine attraktive und zeitgemäße Magnetfunktion für die Wilmersdorfer Straße bietet. Dabei stehen neben der Möglichkeit einer – ggf. reduzierten Warenhausnutzung – insbesondere eine Aktivierung durch Nutzungen mit Publikumsverkehr im Raum, die zu einer weiteren Belebung der Straße beitragen. Das Bezirksamt prüft zudem, ob eine Integration öffentlicher Nutzungen oder von Orten des Gemeinwohls möglich ist.

In den Seitenstraßen (Pestalozzistraße und Goethestraße) soll innerstädtischer Wohnraum gesichert und geschaffen werden. In diesem Zusammenhang verfolgt das Bezirksamt das Ziel, einen Anteil mietpreisgebundener Wohnungen zu sichern und die Eigentümerin zur Finanzierung bzw. Schaffung von sozialer Infrastruktur (Grundschule, Kita) als Wohnfolgeeinrichtungen zu verpflichten.

 

 

 

 

 

   3. „Wie wird die Beteiligung der BVV und der Bürger* innen vor Ort erfolgen?“

Zu 3.

Sobald die Abstimmung zu vertraglichen Inhalten zwischen Bezirksamt und Vorhabensträgerin einen gewissen gefestigten Stand erhalten haben, ist eine Vorstellung im Ausschuss für Stadtentwicklung geplant.

 

Das Standortmanagement der Wilmersdorfer Straße sowie nach Einrichtung das Büro der Bürger: innenbeteiligung sollen und werden diese im Prozess – insbesondere im Hinblick auf mögliche Nutzungen – mit eingebunden.

 

Mit freundlichen Grüßen

Schmitz-Grethlein

 

 
 

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