Drucksache - 0192/6
Sehr geehrter Herr Vorsteher,
die Große Anfrage beantwortet das Bezirksamt wie folgt:
Zu 1. und 2. Hier wird auf die sehr ausführliche Beantwortung der Drucksache Nr. 1802/5 – Wochenmarkt in der Suarezstraße nicht aufgeben – Konzept für Märkte vorlegen, verwiesen.
Nur drei weitere Bezirke betreiben überhaupt noch städtische Wochenmärkte, allen voran und mit deutlichem Abstand Charlottenburg-Wilmersdorf mit 11 Standorten (Tempelhof-Schöneberg 7 Standorte, Steglitz-Zehlendorf 4 Standorte und Spandau nur noch 2 Standorte). Unsere Wochenmärkte sind attraktiv, der positive Nachfragetrend an Standflächen der letzten drei Jahre setzt sich auch im Jahr 2022 fort.
Händlerinnen und Händler aus dem Umland haben die Gelegenheit auf den bezirklichen Wochenmärkten auch kurzfristig und saisonal als sogenannte Tageshändler ihre regionalen Produkte anzubieten (z. B. Spargel und Erdbeeren).
Ein wesentliches Instrument, um die Attraktivität der bezirklichen Wochenmärkte für Händerinnen und Händler weiterhin hoch zu halten, ist eine moderate Gestaltung der Marktgebühren, die bereits über sehr lange Zeit konstant gehalten wurden.
Die in der Beantwortung zur Drucksache Nr. 1802/5 dargestellten Bemühungen in Zusammenarbeit mit dem Kiezbündnis Klausenerplatz haben leider nicht zu einer nachhaltigen Erhöhung der Händlerzahlen auf dem dortigen Markt geführt.
Auch ist eine Antwort vom Ministerium Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg, um möglichst noch weitere regionale Angebote auf unseren Wochenmärkten zu realisieren, leider nie erfolgt.
Ein höherer Abstimmungsbedarf entsteht außerdem durch verkehrliche und gestalterische Maßnahmen, sowohl bei grundsätzlichen Maßnahmen in den Kiezen als auch durch temporäre Maßnahmen wie Baustellen, wie z.B. auf dem Mierendorffplatz, dem Karl-August-Platz, dem Bundesplatz und erneut wiederkommend in der Nestorstraße. Die Bemühungen der Marktverwaltung sind mit hohem Aufwand darauf ausgerichtet, den Betrieb der Wochenmärkte im gewohnten Umfang sicherzustellen. Die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE) wird an einem Aktionstag im September (20.09.2022) neben Pächterinnen von Cafeterien (Schule/Vereine) auch Standbetreibende von Wochenmärkten zu Workshops und informellen Austausch mit Best Practice aus anderen Berliner Bezirken auf den Steinplatz einladen. Unter dem Motto „Nachhaltige Events“ wird es besonders darum gehen, wie nachhaltige Konzepte (Zero Waste, regionale Lieferketten, gesunde Lebensmittel aus biologischem Anbau und Fair Trade) umgesetzt und das Marketing verbessert werden können.
Ebenfalls recherchiert die SBNE, nachhaltige und praktikable Alternativen zu Einwegbechern, -geschirr auf Märkten. Dazu nimmt sie aktuelle Kontakt mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auf, welcher auf dem Wochenmarkt Boxhagener Platz bereits eine Mehrwegbecherlösung eingeführt hat.
Ebenfalls ist die SBNE mit der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau e.V. im engen Austausch, so dass für Anfragen bzgl. einer Ausweitung des Bio-Angebots ein direkter Kontakt besteht. Prinzipiell ist die Nachfrage nach Bio-Ständen für Märkte jedoch höher, als das Angebot.
Die Wochenmärkte sind bereits ein Ort der Begegnung und des Miteinanders und erhöhen nach Ansicht vieler die Lebensqualität in den verschiedenen Kiezen und gehen über die reine Funktion eines Nahversorgers hinaus.
Mit freundlichen Grüßen
Schruoffeneger
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