Drucksache - 1260/5
Die BVV hat in ihrer Sitzung am 21.11.2019 folgenden Beschluss gefasst:
Das Bezirksamt wird beauftragt, sich für die Würdigung der wegweisenden Ausstellung „Ungesühnte Nazi-Justiz”, die im Februar 1960 in Berlin Charlottenburg zu sehen war, einzusetzen. Zur Würdigung der Verdienste der Ausstellung und seinen Initiator*innen rund um den Aktivisten Reinhard Strecker für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland möge das Bezirksamt das Thema mit umfassenden Hintergrundinformationen und wenn möglich, mit entsprechenden Exponaten aus der damaligen Ausstellung, in die Dauerausstellung in der Villa Oppenheim aufnehmen.
Eine öffentliche Würdigung in Form eines zeithistorischen Vortrags in der Villa Oppenheim sollte rechtzeitig zum sechzigjährigen Jubiläum der Ausstellungseröffnung am 23.Februar 2020 stattfinden. Zudem wird das Bezirksamt beauftragt, das Thema und den Ort der seinerzeitigen Ausstellung, die Galerie Springer am Kurfürstendamm 16, in die künftigen Kiezspaziergänge thematisch oder geschichtsbezogen einzubeziehen.
Der BVV ist bis zum 31.12.2019 zu berichten.
Das Bezirksamt teilt hierzu Folgendes mit:
Im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim wird am Mittwoch, 19. Februar 2020, 18 Uhr, ein Vortrag mit Gespräch zur Ausstellung „Ungesühnte Nazijustiz“ stattfinden. Als Vortragender konnte Dr. Michael Kohlstruck, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin, gewonnen werden. Herr Kohlstruck steht in persönlichem Kontakt zum Initiator der Ausstellung, Reinhard Strecker, so dass das Museum Gelegenheit hat, auch Herrn Strecker persönlich zu dieser Veranstaltung einzuladen und unter Umständen auch privates Dokumentationsmaterial zu präsentieren.
Zur Würdigung der Ausstellung ist anlässlich des Jahrestages im Februar 2020 eine temporäre Präsentation im Museum in Planung. Hierzu wurden Recherchen nach historischem Dokumentationsmaterial am Deutschen Historischen Museum und am APO-Archiv der FU Berlin veranlasst. Eine Aufnahme des Themas in die ständige Ausstellung des Museums ist nicht möglich, da die Ausstellungskonzeption keinen Raum aufweist und durch die zugrundeliegenden Lotto-Mittel auch in der jetzigen Form Bestand haben muss.
Der zeitgenössische Katalog zur Ausstellung
Ungesühnte Nazijustiz (Hundert Urteile klagen ihre Richter an: Urteile, Namen der Richter, Strafanzeigen, Ermittlungen, Verjährung, Was nun?), herausgegeben von Wolfgang Koppel im Auftrag des Organisationskomitees der Ausstellung, Selbstverlag, Karlsruhe, 1960
wurde vom Museum angekauft und kann nach Voranmeldung im Archiv eingesehen werden.
Das Bezirksamt bittet, den Beschluss als erledigt zu betrachten.
Reinhard Naumann Heike Schmitt-Schmelz Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin
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