Drucksache - 1674/4  

 
 
Betreff: Neue Uni-Sex-Toilette im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf einrichten
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Ausschuss für Gender Mainstreaming 
   
Drucksache-Art:BeschlussvorschlagVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Ausschuss für Gender Mainstreaming Beratung
22.06.2016 
41. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gender Mainstreaming      
Bezirksverordnetenversammlung Beratung
14.07.2016 
60. Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen   

Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Beschlussvorschlag
Beschluss
Vorlage zur Kenntnisnahme

Der Ausschuss für Gender Mainstreaming

 

Die BVV hat in ihrer Sitzung am 14.07.2016 beschlossen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert:

 

  1. Die Uni-Sex-Toilette des Rathauses Charlottenburg-Wilmersdorf in unmittelbarer Nähe der Bibliothek wieder als Herrentoilette auszuweisen.
  2. Eine andere, zentral gelegene Uni-Sex-Toilette ohne Urinale einzurichten, die eine weitgehende Diskretion für diese Räumlichkeiten gewährleistet.

 

Der BVV ist zum 31.08.2016 zu berichten.

 

 

Das Bezirksamt teilt dazu Folgendes mit:

 

Das Bezirksamt kann den Wunsch der BVV nicht umsetzen.

 

Begründung:

Der Standort der öffentlichen Unisex-Toilette am Rathaus-Eingang Otto-Suhr-Allee 96 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Zentralbibliothek wird weiterhin erhalten bleiben. Der derzeitige Standort erfüllt die Kriterien der Diskretion und Zentralität.

Im Hinblick auf die immer wieder vereinzelt auftretenden Beschwerden zum hygienischen und baulichen Zustand der Unisex-Toilette plant die SE FM die Sanierung im Laufe des Jahres 2018. Ein genaues Umsetzungsdatum kann derzeit nicht genannt werden, da dies abhängig vom Fortschritt der Schadstoffsanierung im Keller ist.

Die Kombination von Urinale und Uni-Sex-Toiletten wird auch seitens der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz gestützt und findet im neuen Toilettenkonzept für Berlin Berücksichtigung.

 

Auszug aus dem „Toilettenkonzept für Berlin“:

 

Seite 30, Allgemeine Anforderungen an modulare Toilettenanlagen in Berlin

 

[…]Geschlechtergerechtigkeit

Im späten 19. Jahrhundert setzte Autor George Bernard Shaw gegen politische Widerstände die Eröffnung öffentlicher Toiletten im Viktorianischen London, dass bis dahin nur Einrichtungen für Männer kannte, durch. Dies war ein essenzieller Schritt auf dem Weg zu einer gleichgestellten Teilnahme von Frauen am öffentlichen Leben.

Die Situation im Berlin der Gegenwart ist deutlich besser die geschlechtsneutrale Einzelkabine ist das vorherrschende Modell. Dennoch gibt es einige Standorte in Berlin, die nur Männern zur Verfügung stehen (CityPissoirs). Das Angebot an Unisextoiletten ist vor allem im Bereich der Seen und Grünflächen zu erweitern, an denen derzeit Toilettencontainer angeboten werden.

Aus Sicht der Gleichstellung sind Pissoirs allein nicht akzeptabel. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sofern diese nicht verfügbar sind nner eher zum “Wildpinkeln” tendieren. Kostenlose Pissoirs gelten als effektive Maßnahme, um gegen dieses Problem vorzugehen. Kostenlose Pissoirs werden im Rahmen dieses Konzepts deshalb nur in Kombination mit UnisexToilette angeboten: Dies trägt zur Geschlechtergerechtigkeit bei und berücksichtigt dennoch die Problematik des Wildpinkelns. In Zukunft sollten Urinale, die von allen Geschlechtern benutzt werden können (vgl. Arbeitspaket 5, S.9), angeboten werden. […]“

 

Herausgeber

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Kommunikation

Am Köllnischen Park 3

10179 Berlin

www.berlin.de/sen/uvk/

 

 

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

 

 

Reinhard Naumann Oliver Schruoffeneger

BezirksbürgermeisterBezirksstadtrat

 

 

 


 

 
 

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