Kritik an geplanter Verkehrsführung auf der Kantstraße

Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger nimmt Stellung zum aktuellen Schreiben der Verkehrssenatorin Ute Bonde zur Umgestaltung der Kantstraße:

„Ich habe das Schreiben der Verkehrssenatorin Frau Bonde zu einer beabsichtigten verkehrsrechtlichen Anordnung zur Kantstraße mit großer Irritation zur Kenntnis genommen. Mit dem Schreiben ist eine Anhörung verbunden, die dem Bezirk die Möglichkeit einer Stellungnahme innerhalb von 14 Tagen einräumt. Das Schreiben enthält allerdings keinerlei Pläne oder wenigstens Skizzen, noch irgendwelche Daten oder Zahlen, geschweige denn eine Begründung, die Abwägungskriterien deutlich macht. All dies wäre aber in einem ordnungsgemäßen Anhörungsverfahren als Grundlage zur Beurteilung zu übersenden.

Auch inhaltlich gibt es diverse Bedenken, die aber nur durch die oben beschriebenen Daten ausgeräumt oder detailliert begründet werden könnten.
Wir werden das Schreiben daher in den nächsten Tagen sorgfältig prüfen, stellen aber schon jetzt fest, dass ein ordnungsgemäßes Verwaltungshandeln anscheinend nicht geplant ist.

Inhaltlich ergibt sich auf den ersten Blick, dass die Gefahrenlage für die Fahrradfahrenden durch die neue Regelung wesentlich erhöht wird. Sie werden näher und ohne Schutz an den fließenden Verkehr herangeführt und es wird eine Situation geschaffen, in der auf der gesamten Länge der Kantstraße parkplatzsuchende Autofahrende sowie Lieferverkehre die Wegeführung der Fahrradfahrenden kreuzen müssen und es täglich zu einer vierstelligen Zahl solcher Querungen kommt. Dies führt unweigerlich zu einem deutlich höheren Risiko von Kollisionen.

Ich bedauere, dass die Verkehrssenatorin augenscheinlich nicht über die Kraft verfügt, sich der vom Bezirk vorgeschlagenen Lösung (Schaffung der Feuerwehraufstellfläche durch eine geringfügige Verschmälerung des Mittelstreifens) anzuschließen, sondern stattdessen ein verkehrspolitisches Exempel statuieren möchte.“

Im Auftrag
Räsch