Lesung am Denkmal für das Vernichtungslager Treblinka – Zum Gedenken an Bildhauer Vadim Sidur

Zum Gedenken an den jüdisch-ukrainischen Bildhauer Vadim Sidur (1924–1986) veranstaltet die Universität Konstanz unter der Leitung von Renata Maydell eine Lesereise zu ausgewählten Werken des Künstlers im öffentlichen Raum. Die Idee dazu entstand im vergangenen Jahr anlässlich seines 100. Geburtstags. Die nächste Station der Reihe ist Charlottenburg: Am Sonntag, den 18. Mai 2025, um 11 Uhr findet eine Lesung am Denkmal für das Vernichtungslager Treblinka vor dem Amtsgericht Charlottenburg statt. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger.

Die Schauspieler Antonia Braun und Bernhard Hanuschik lesen Texte, die sich mit Sidurs Leben und Werk auseinandersetzen. Die Inhalte gewinnen vor dem Hintergrund aktueller Kriege und gesellschaftlichen Konflikten neue Relevanz.

Vadim Sidur, geboren in Dnepropetrovsk (heute Dnipro), wurde tief geprägt von den politischen und kriegerischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Als Kind überlebte er die Hungersnot „Holodomor“ (1932/33), bei der Millionen Menschen in der Ukraine starben. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg verlor er zahlreiche Angehörige, wurde als Soldat schwer verwundet und blieb zeitlebens kriegsversehrt.

Nach dem Krieg fand Sidur in der Kunst einen Weg, das Erlebte zu verarbeiten. Seine Skulpturen, besonders die Anti-Kriegsplastiken, sind eindringliche Zeugnisse seines humanistischen Engagements und künstlerischen Widerstands gegen Gewalt, Krieg und politische Unterdrückung.

Die Lesung dauert etwa 45 Minuten, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Lesereihe gastierte zuvor bereits in Offenburg, Würzburg, Düsseldorf und Kassel.

Ort
Skulptur „Treblinka“
gegenüber dem Hauptportal des Amtsgerichts Charlottenburg
Amtsgerichtsplatz 1
14057 Berlin

Einführung: Renata von Maydell
Lesung: Antonia Braun und Bernhard Hanuschik

Im Auftrag
Räsch