Erwerbsleben

Wie viele Berlinerinnen und Berliner haben einen Job?

Erwerbsleben und Erwerbsbeteiligung in Berlin

Von 2005 bis 2022 ist nicht nur die Anzahl der arbeitsfähigen Menschen in Berlin gestiegen, sondern auch die Anzahl derer, die einen Job haben. Erst die Zeit der Pandemie hat zu einem Rückgang der Zahlen geführt. Genau andersherum war es daher bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.

In einem abhängigen Erwerbsverhältnis sind Frauen und Männer etwa zu gleichen Teilen vertreten – es gibt jedoch etwa doppelt so viele selbstständige Männer als Frauen.

Im Jahr 2022 lag die Erwerbsquote der Männer bei etwa 82,4 Prozent, die der Frauen bei 75,5 Prozent. Die Erwerbstätigenquote der Männer lag bei fast 78,2 Prozent, die der Frauen bei 72 Prozent.
Im Jahr 2005 lagen alle Quoten darunter:
Die Erwerbsquote der Männer lag bei etwa 77 Prozent, die der Frauen bei etwa 69 Prozent. Die Erwerbstätigenquote der Männer lag bei 60 Prozent, die der Frauen bei 57 Prozent.
Der Anstieg der Erwerbstätigenquote ist im Vergleich zur Erwerbsquote steiler, es haben also prozentual mehr Menschen einen Job. Bis 2019 stiegen die Quoten mehr oder weniger kontinuierlich an, fielen ab dem Jahr 2020 leicht ab und sind von 2021 auf 2022 wieder auf das Niveau von 2019 angestiegen.

Im Jahr 2022 war die Erwerbsquote mit 85,3 Prozent bei Männern ohne Migrationshintergrund und 81,5 Prozent bei Frauen ohne Migrationshintergrund am höchsten. Es folgen Männer ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 77,6 Prozent, sowie deutsche Männer (79,8 Prozent) und Frauen mit Migrationshintergrund sowie ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit jeweils fast 65 Prozent.

Außer bei deutschen Männern mit Migrationshintergrund ist die Erwerbsquote seit 2005 in allen Gruppen gestiegen, wobei sich der stärkste Anstieg bei Männern und Frauen ohne deutsche Staatsbürgerschaft zwischen 2015 und 2019 zeigt.

Im Jahr 2022 war die Erwerbsquote mit 82,7 Prozent bei deutschen Männern ohne Migrationshintergrund und 78,9 Prozent bei deutschen Frauen ohne Migrationshintergrund am höchsten. Es folgten Männer ohne deutsche Staatsbürgerschaft mit 72,8 Prozent.

Tendenziell ist die Erwerbstätigenquote bei allen Gruppen seit 2005 gestiegen. Von 2019 auf 2020 blieben die Zahlen nur bei Deutschen ohne Migrationshintergrund und deutschen Frauen mit Migrationshintergrund vergleichsweise konstant. In den übrigen Gruppen sank die Quote – am deutlichsten bei den deutschen Männern mit Migrationshintergrund (2019: 65,5 Prozent, 2020: 60,6 Prozent).

2022 waren etwa 836.000 Berliner Männer und 791.000 Berlinerinnen abhängig beschäftigt. Im Jahr 2000 waren es 638.200 Männer und 601.500 Frauen. Die tiefsten Werte lagen im Jahr 2005 mit 570.500 abhängig beschäftigten Männern und 583.000 Frauen. Ab dann steigen die Werte an.
Der deutlichste Anstiegt erfolgte von 2021 auf 2022.

Im Jahr 2022 gingen etwa 137.000 Berliner Männer einer selbstständigen Beschäftigung nach. Bei den Berlinerinnen waren es mit etwa 92.000 deutlich weniger.
Die Zahl der Selbstständigen stieg von 2000 bis etwa 2019 an (Männer 2000: 122.400, Frauen 2000: 56.100). Die meisten Männer waren im Jahr 2012 selbstständig (176.400), die meisten Frauen 2018 (104.600). Seitdem gehen die Zahlen wieder leicht zurück. Auffällig ist ein deutlicher Rückgang seit 2019.

Über alle Jahre hinweg waren mehr Männer als Frauen selbstständig – aber der Abstand wurde geringer: Im Jahr 2000 waren 31,4 Prozent aller Selbstständigen Frauen, im Jahr 2020 waren es 38,2 Prozent. Von 2021 auf 2022 stieg die Anzahl selbstständiger Frauen deutlich, während bei den Männern der Abwärtstrend noch nicht vollständig gestoppt ist.

In der Altersgruppe von 30-39 Jahren waren im Jahr 2022 die meisten Berliner:innen mit etwa 246.000 Männern und 227.000 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gefolgt von der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen (177.000 Männer und 172.000 Frauen).
Bis zum Alter von 49 Jahren und ab einem Alter von 65 Jahren waren mehr Männer als Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Zwischen 50 und 64 Jahren sind mehr Frauen beschäftigt.

Von 2000 bis 2022 waren in jedem Jahr mehr Männer als Frauen arbeitslos.
Während die Zahl der Arbeitslosen seit 2005 von Jahr zu Jahr geringer wurde, ist sie von 2019 auf 2020 bei Frauen und Männern deutlich um jeweils etwa 25 Prozent gestiegen. Von 2020 auf 2021 stiegen die Zahlen noch weiter, jedoch nicht mehr so stark. Seitdem sinken sie wieder.

Wie lang arbeiten die Berlinerinnen und Berliner?

Daten zu Arbeitszeit und Teilzeitbeschäftigung

Insgesamt gab es im Jahr 2022 mehr teilzeitbeschäftigte Frauen als Männer. Als Grund für eine Teilzeitstelle geben deutlich mehr Frauen als Männer die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen an. Den Grund „Fortbildung/Ausbildung“ geben deutlich mehr Männer als Frauen an.

Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit unter 40 Stunden sind Frauen stärker vertreten, ab 40 Stunden die Männer.

Etwa 29 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer waren 2022 aus eigenem Wunsch teilzeitbeschäftigt.

Der größte Abstand zwischen Männern und Frauen findet sich bei der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen/ behinderten Personen: während fast 20 Prozent der Frauen dies als Grund für eine Teilzeitbeschäftigung angeben, sind es bei den Männern nur knapp über 7 Prozent.

Einen weiteren großen Abstand gibt es bei Fortbildungen und Ausbildungen als Grund für eine Teilzeitbeschäftigung. Diese Gründe geben deutlich mehr Männer (über 28 Prozent) als Frauen (etwa 17 Prozent) an.

Der überwiegende Teil der Frauen arbeitet 21 bis unter 40 Stunden die Woche, im Jahr 2022 waren es etwa 369.000. Bei den Männern gibt der größte Teil eine 40-Stunden Woche an (im Jahr 2022: 433.000).

Bei den Clustern der kürzeren Arbeitszeiten (bis unter 40 Stunden) dominieren die Frauen in allen drei Gruppen. Bei den Arbeitszeiten von 40 Stunden und darüber die Männer.

Im Jahr 2022 waren etwa 644.600 Männer und 447.000 Frauen Vollzeit beschäftigt. Bei den Teilzeitbeschäftigungen waren es mit etwa 364.000 Frauen deutlich mehr als Männer (200.000).

Über den Zeitraum von 2000 bis 2022 ist die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen und Männer mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen. Im Jahr 2000 waren es 154.800 Frauen und 46.800 Männer.
Bei den Vollzeitbeschäftigungen gingen die Zahlen von 2000 (Männer 513.700, Frauen 402.600) zunächst bis 2005 zurück. Ab dann stiegen auch die Zahlen der Vollzeitbeschäftigten.

Bei den Frauen in Vollzeitbeschäftigung ist der Anstieg am langsamsten.

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