Bildung

Welche Schulabschlüsse haben die Berlinerinnen und Berliner?

Daten zur Schulbildung der Berliner Bevölkerung

Im Jahr 2021 hatten die meisten Berlinerinnen und Berliner zwischen 15 und 65 Jahren die Fachhochschulreife bzw. das Abitur. Dabei sind es vor allem die jüngeren, die die Fachhochschulreife oder das Abitur haben – in den Altersgruppen ab 45 Jahren halbiert sich die Zahl der Menschen mit dem höchstmöglichen Schulabschluss.
Bei den akademischen Abschlüssen, Lehre und Berufsausbildung sowie Personen ohne beruflichem Abschluss liegen die Berlinerinnen und Berliner etwa gleich auf. Unterschiede gibt es bei den Promotionen mit einem höheren Männeranteil und bei den Fachschulabschlüssen mit einem höheren Frauenanteil. Bei den Abschlüssen im Gesundheitswesen (darunter Pflege) waren im Schuljahr 2020/21 deutlich mehr Frauen vertreten.

59,5 Prozent der Berlinerinnen und 57 Prozent der Berliner im Alter von 15 bis 64 Jahren haben mit dem Abitur bzw. der Fachhochschulreife den höchstmöglichen schulischen Abschluss.

Bei der Verteilung der schulischen Abschlüsse liegen die Geschlechter jeweils recht dicht beieinander. Den größten Unterschied gibt es beim Haupt- bzw. Volksschulabschluss, den Männer mit 8,9 Prozent um fast 3 Prozentpunkte häufiger haben als Frauen (6 Prozent).

Die Berlinerinnen im Alter von 25 bis 64 Jahren haben etwas häufiger einen akademischen Abschluss als die Berliner (Frauen: 42,1 Prozent, Männer: 40,1 Prozent). Beim höchsten akademischen Abschluss, der Promotion, liegen die Männer mit 3,5 Prozent vor den Frauen (2,7 Prozent).
Über einen Fachhochschulabschluss verfügen mehr Frauen als Männer. Bei einer Lehre bzw. einer Berufsausbildung liegen die Männer leicht vorne.
Ohne beruflichen Abschluss sind 17,8 Prozent der Frauen und 21,8 Prozent der Männer.

Schaut man sich die Verteilung des höchsten allgemeinen Bildungsabschlusses in den einzelnen Altersgruppen an, zeigt sich eine Verschiebung zur Fachhochschulreife und dem Abitur: In den jüngeren Altersgruppen haben zunehmend mehr Berlinerinnen und Berliner den höchstmöglichen Schulabschluss abgelegt, während die Zahlen von Real-, Haupt- und Volksschulabschlüssen eher abnehmen.

Im Schuljahr 2020/21 haben etwa 7.800 Männer und etwa 5.900 Frauen die Berufsschule erfolgreich abgeschlossen. Bei der Berufsfachschule waren es etwa 1.500 Männer und 2.400 Frauen. Auch bei der Fachschule haben mit etwa 1.100 Männern und fast 2.400 Frauen mehr Frauen ihren Abschluss gemacht.

Bei den Abschlüssen im Gesundheitswesen wie der Pflege sind deutlich mehr Frauen vertreten (1.403 Frauen, 570 Männer).

Berlinerinnen und Berliner an den Universitäten

Daten zur Hochschulbildung der Berliner Bevölkerung

Außer an der Technischen Universität sowie den Hochschulen für Technik studierten im Wintersemester 2021/22 jeweils mehr Frauen als Männer an den Universitäten und Hochschulen. Bis auf die Ingenieurswissenschaften und die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften zeigt sich dieser Trend auch bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Wintersemester 2021/22.

Beim wissenschaftlichen Personal sieht es hingegen völlig anders aus: In nahezu allen Personalbereichen und Besoldungsgruppen überwiegt der Anteil von Männern – zum größten Teil deutlich. Außerdem ist der Frauenanteil an den befristeten Professuren höher als an den unbefristeten.

An den staatlichen Universitäten in Berlin studieren mit einem Anteil von jeweils etwa 60 Prozent mehr Frauen als Männer. Einzige Ausnahme ist die Technische Universität mit einem Frauenanteil von lediglich 34 Prozent. Den höchsten Frauenanteil unter den Studierenden hat die Charité mit 65 Prozent.

An den Kunsthochschulen studieren insgesamt nur etwa 5.800 Menschen. An der Kunsthochschule Weißensee ist der Frauenanteil mit 71 Prozent am höchsten, an der Hochschule für Musik mit 46 Prozent am niedrigsten.

An den technischen Fachhochschulen ist der Frauenanteil insgesamt geringer (Beuth Hochschule für Technik: 34 Prozent Frauen, Hochschule für Technik und Wirtschaft: 38 Prozent Frauen). An der Hochschule für Wirtschaft und Recht ist das Geschlechterverhältnis fast ausgeglichen (Frauenanteil 52 Prozent) und an der Alice Salomon Hochschule sind Frauen mit einem Anteil von 74 Prozent vertreten.

Insgesamt haben etwa 20.000 Menschen im Wintersemester 2021/22 ein Studium begonnen. Mit 53 Prozent waren etwas mehr als die Hälfte Frauen.

Die meisten Studienanfängerinnen und Studienanfänger sind bei den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften immatrikuliert (5.599 Menschen).

Die größten Geschlechterunterschiede bei der Wahl des Studienfachs zeigt sich bei den Ingenieurwissenschaften (fast 70 Prozent Männer) und bei Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften (72 Prozent Frauen). Auch bei den Geisteswissenschaften ist der Frauenanteil mit 68 Prozent deutlich höher.

Bei den unbefristeten Stellen waren 2021 über alle Besoldungsgruppen hinweg etwa zwei Drittel oder mehr der Professuren mit Männern besetzt.

In der ehemals höchsten Besoldungsgruppe (C4) waren 2021 nur 23 der insgesamt 142 unbefristeten Professuren mit Frauen besetzt. Das entspricht gerade einmal 16 Prozent. Auch in der höchsten Besoldungsgruppe nach der neuen W-Form (W3) liegt der Frauenanteil nur bei 29 Prozent.

Bei den befristeten (auf Zeit besetzten) Verträgen ist der Frauenanteil etwas höher als bei den unbefristeten Positionen.

Bei den hauptberuflichen Lehrkräften liegt der Frauenanteil insgesamt bei 47 Prozent. Besonders hoch ist er mit 77 Prozent bei den insgesamt 13 unbefristeten Dozent:innen- und Assistent:innen-Stellen. Auch bei den Lehrkräften für besondere Aufgaben liegt der Frauenanteil deutlich über 60 Prozent.

Die Gruppe der wissenschaftlich und künstlerischen Mitarbeitenden ist mit über 12.000 Beschäftigten die größte Gruppe – 85 Prozent dieser Verträge sind jedoch befristet. Der Frauenanteil liegt hier bei jeweils knapp über 45 Prozent.

Die Stellen für nebenberuflich tätige wissenschaftliche Hilfskräfte sind mit 55 Prozent überwiegend mit Frauen besetzt.
Abgesehen davon sind beim nebenberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal an den staatlichen Hochschulen die Männer deutlich im Plus: Bei den Lehrbeauftragten ist das Geschlechterverhältnis mit einem Frauenanteil von 42 Prozent noch am ausgewogensten. Bei den Honorarprofessuren sind Frauen nur mit 19 Prozent vertreten, bei den insgesamt 26 Emeriti nur mit 4 Prozent.

An allen staatlichen Universitäten sind die W3-, W2- und C2-Professuren deutlich häufiger mit Männern besetzt. Die einzige Ausnahme sind die W2-Professuren an der Humboldt-Universität, die mit 47 Frauen und 54 Männern fast gleichmäßig besetzt sind. Bei den Kunsthochschulen sind die W2- und C2-Professuren teils häufiger mit Frauen besetzt. Bei den Fachhochschulen dominieren bis auf die Alice Salomon Hochschule in den höheren Besoldungsgruppen ebenfalls die Männer.
Tendenziell steigt der Frauenanteil mit abnehmender Besoldungsgruppe, häufig liegt der Frauenanteil dennoch auch hier deutlich unter 50%.

Über alle Besoldungsgruppen hinweg liegt der Frauenanteil lediglich an drei Hochschulen über 50 Prozent: An der Kunsthochschule Weißensee, der Hochschule für Schauspielkunst und der Alice Salomon Hochschule. An allen anderen Berliner Hochschulen liegt der Frauenanteil teils deutlich unter 50 Prozent.

An nahezu allen Berliner Hochschulen ist der Frauenanteil bei den unbefristeten Stellen niedriger als bei den befristeten Stellen (Ausnahmen: Beuth Hochschule für Technik, Hochschule für Wirtschaft und Recht). Auch hier liegt er jedoch oft noch unter 50 Prozent.

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