Vielfalt ist ein Faktor für Exzellenz. Im Interesse von Forschung, Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft müssen deswegen die unterschiedlichen Denkansätze von Frauen und Männern konsequenter genutzt werden. Frauen und Männer sollen mit gleichen Chancen an wissenschafts-, forschungs- und förderpolitischen Entscheidungsprozessen mitwirken. Dieser Anspruch ist noch nicht verwirklicht, wie aktuelle Zahlen belegen:
Der von der EU-Kommission vorgelegte Bericht „She Figures 2018“ verdeutlicht, dass Frauen im Bereich der Forschung der 28 EU-Länder mit 33,4 Prozent (Deutschland: 28,0 Prozent) im Jahr 2015 nach wie vor unterrepräsentiert waren. Es wird zugleich auf die gravierenden Unterschiede zwischen einzelnen Sektoren verwiesen: Während der Anteil der Forscherinnen im Hochschulbereich 42,1 Prozent und im öffentlichen Sektor 42,5 Prozent (Deutschland: 38,7 Prozent bzw. 35,4 Prozent) betrug, lag er in der Wirtschaft bei lediglich 20,2 Prozent (Deutschland: 14,7 Prozent). Während der Frauenanteil auf den höchsten akademischen Positionen im Hochschulbereich, den so genannten „grade A academic positions“, von 2013 bis 2016 EU-weit um 1,6 Prozentpunkte stieg, wurde in Deutschland ein etwas höherer Zuwachs von
17,3 auf 19,4 Prozent verzeichnet. Aber auch damit liegt Deutschland immer noch unter dem EU-Durchschnitt von 23,7 Prozent. Berlin konnte in diesem Zeitraum auf der Ebene der W3-/C4-Professuren eine Erhöhung des Frauenanteils von 21,4 auf 24,2 Prozent nachweisen.