Drucksache - DS/1989/V  

 
 
Betreff: Nachbarschaftsvernetzung am Mehringplatz
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:SPDSPD
Verfasser:Lupper, Hannah SophieLupper, Hannah Sophie
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
24.02.2021 
Öffentliche Sitzung als Hybrid-Sitzung oder Video-/Telefonkonferenz der BVV Friedrichshain-Kreuzberg (BVV) beantwortet   

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Wie viele dialogorientiere Verfahren / Beauftragte / Projekte zur Nachbarschaftsvernetzung plant das Bezirksamt am Mehringplatz und in der südlichen Friedrichstadt in den kommenden Jahren durchzuführen?
     
  2. Wie viele Bedarfe für den Kiez, die in vergangenen, ähnlichen Projekten ermittelt wurden, wurden in der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt?
     
  3. Wie plant das Bezirksamt die im Rahmen des Projektes „Aufbruch Mehringplatz“ (2020) ermittelten Bedarfe zu konkreten Maßnahmen weiterzuentwickeln?

 

 

Beantwortung: BezStR Herr Mildner-Spindler

 

zu Frage 1: Üblicherweise werden ca. 10 Projekte pro Jahr im Handlungsfeld Nachbarschaft im Rahmen des Quartiersmanagements umgesetzt. Mit dabei solch traditionellehepunkte wie das nachbarschaftliche Fastenbrechen oder das Winterfest. In den kommenden Jahren ist eine ähnliche Größenordnung zu erwarten. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen waren im letzten Jahr und werden wohl auch in diesem Jahr weniger Projekte realisiert oder werden realisiert werden können. In diesem Jahr selbst, also in 2021, ist ein nachbarschaftliches Gärtnerprojekt durch den Aktionsfonds unterstützt.

Aktuell wird über eine alternative Veranstaltung zum Fastenbrechen nachgedacht aufgrund der Situation. Darüber hinaus wird seitens des Quartiersmanagements einem ehrenamtlichen Nachbarschafts-PatInnenprojekt hohe Priorität zugeordnet. Hier soll in die konkretere Planung übergegangen werden, sobald ein Träger für Stadtteilarbeit im Haus Friedrichstraße 1 eingesetzt ist. Das Amt für Soziales ist gegenwärtig mit der Suche nach einem Träger befasst, der ab Juni als Beauftragter für Stadtteilarbeit in der Friedrichstraße 1, dem zukünftigen Stadtteilzentrum, eingesetzt werden soll. Zum Projektauftrag gehören u.a. die Vernetzung im „noch Inti-Haus und im Stadtteil sowie die Förderung bestehender Vernetzungsstrukturen. Außerdem sollen BewohnerInnen und lokale Akteure für die Mitarbeit in Netzwerk/Gremien/Arbeitsgruppen aktiviert werden. Ein weiterer Teil der Nachbarschaftsvernetzung im weiteren Sinne wird durch die Initiierung und den Aufbau eines Ehrenamtsnetzwerks durch den Beauftragten für Stadtteilarbeit angestrebt.

 

zu Frage 2: Das Beteiligungsprojekt Aufbruch Mehringplatz wurde durch den Bereich sozialraumorientierte Koordination gemeinsam mit dem Büro Die Raumplaner“ umgesetzt und mit Mitteln der sozialen Stadt finanziert. Auf einer Nachbarschaftsversammlung im Jahr 2019 wurden Bedarfe ermittelt und konkretisiert sowie erste Ideen für Maßnahmen gesammelt. Diese wurden im Rahmen eines Fachtags für die Mitarbeiterinnen der Verwaltung und Akteure aus dem Gebiet im November 2019 aufgegriffen und Verabredungen zum weiteren Vorgehen und zur Umsetzung getroffen. Diese wurden in thematischen Arbeitsgruppen weiter ausgearbeitet. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen im vergangenen Jahr konnten die Formate jedoch nicht wie geplant umgesetzt werden. Daher wurde die Umsetzung ab Anfang 21 im Rahmen von Abstimmungen mit den Fachbereichen Jugend/Soziales, dem Gesundheits- und Ordnungsamt sowie dem Straßen- und Grünflächenamt weiter verfolgt. Es folgt eine Auswahl von konkreten Maßnahmen, die auf Grundlage der geäerten Bedarfe umgesetzt wurden. Weitere Maßnahmen finden sich in der Projektdokumentation, die zeitnah veröffentlicht werden wird. Also zu der Auswahl gehören: Anwohnende haben mit Mitarbeitenden des Projekts Nutra ein bezirksübergreifendes Netzwerkfonds-Projekt, organisiert von Fixpunkt, im Dezember 2019 aufgrund von vermehrtem Drogenkonsum in Hauseingängen und Treppenhäusern eine Begehung durchgeführt, Wilhelmstraße, Brandesstraße, Lindenstraße, Friedrichstraße… Schulungen für AnwohnerInnen zu Umgang mit Drogenkonsum im Wohnumfeld konnten coranabedingt nicht stattfinden. Das Projekt Nutra wird fortgesetzt, soll diese Ideen wieder aufgreifen, sobald öffentliche Veranstaltungen wieder durchführbar sind.

Die sozialräumliche Planungskoordination organisierte im November 2019 einen Rundgang im Kiez mit Anwohnerinnen, der Polizei und einer Mitarbeiterin des Projekts Nutra. Ziel war es, die Beleuchtungssituation zu erfassen. Die Ergebnisse wurden in einer Karte aufbereitet, defekte Leuchten wurden mit einem Schreiben vom Bezirksamt und der Polizei ans Stromnetz Berlin gemeldet und daraufhin repariert. Über Mittel der Gesamtstrategie Saubere Stadt hat am 14. November 2020 ein Sperrmülltag stattgefunden. Das Projekt Kreuzberg kickt“ wird durch den Einsatz von Fördermitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt für die Jahre 21 und 22 verlängert und erhielt inhaltlich einen deutlichen Schwerpunkt, Jugendliche aus dem Quartier Mehringplatz noch stärker einzubinden. In 2019 und 2020 wurde ein Einsatz des Spielwagens im Theodor-Wolff-Park mit Mitteln des Programms Kiezorientierte Gewaltprävention über die Senatsverwaltung für Inneres und Sport finanziert.

 

zu Frage 3: Gemeinsam mit der beauftragten Stadtteilarbeit soll ein NachbarschaftpatInnen-Projekt/Ehrenamtsnetzwerk initiiert werden. Vermehrte Aktivierung und Nutzung des öffentlichen Raums für Aktionen mit Kindern und Jugendlichen sind vorgesehen. Hierzu ist im Rahmen der kiezorientierten Gewalt- und Kriminalitätsprävention gemeinsam mit dem Jugendhilfeträger Outreach ein Projekt zur Bewegungsförderung, Gewaltprävention und Belegung des öffentlichen Raums unter Anwendung eines Peer Helper-Ansatzes geplant. Außerdem soll der Spielwagen weiterhin einmal wöchentlich im Theodorf-Rolff-Park bespielen. Durch die Gebietskoordination des bezirklichen QM, das ebenso wie die sozial-räumliche Planungskoordination in die Organisationseinheit Bezirkliche Planung und Koordinierung gehört, wird eine inhaltliche Kontinuit sichergestellt, um Bedarfe aufzugreifen und eine Umsetzung in konkreten Maßnahmen weiter zu verfolgen. Dies geschieht im Rahmen des Quartiersmanagement-Verfahrens und der fachübergreifenden Abstimmung innerhalb der Verwaltung sowie ggf. durch Unterstützung bei der Akquise weiterer Fördermittel.

Vielen herzlichen Dank.

 

 

 
 

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