Drucksache - DS/1429/V  

 
 
Betreff: EA079 - Gesundheit und Pflege der Bäume
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Einwohner*inEinwohner*in
   
Drucksache-Art:Einwohner*innenanfrageEinwohner*innenanfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin
25.09.2019 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg (BVV) schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

1. Frage:
Wie bewertet das BA den aktuellen Gesundheitszustand der in Friedrichshain verbliebenen Baumbestände auch im Hinblick auf die aktuellen Klimaentwicklungen und wie hoch sind bereits jetzt die Kosten für die künstliche Bewässerung?

2. Frage:
Ist dem BA bekannt, dass die Bewässerungskosten immer weiter steigen werden, je mehr Hitzeinseln durch Nachverdichtung geschaffen werden und will
sich das BA hier auch auf den Bürger verlassen, siehe DS 1364/V?

3. Frage:
r wie wichtig erachtet das BA den Erhalt von Bäumen auch auf privaten Flächen zur Regulierung des Mikroklimas und zur Erhaltung der Arten?

 

Erläuterung/Hinweis:

Der Bezirk Friedrichshain ist der Bezirk in Berlin mit den wenigsten Stadtbäumen.
Durch die Anfrage von „Die PARTEI“ vom 27.3.19 (DS/1246/V)“Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.“ ist öffentlich geworden, dass der Baumbestand in Friedrichshain immer weiter zurückgeht. Zugleich hat das Bezirksamt bereits mitgeteilt, dass es nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um den Baumbestand wieder aufzuforsten. Das BA ist hierzu auf Spenden privater Bürger angewiesen.
 

 

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

1. Wie bewertet das BA den aktuellen Gesundheitszustand der in Friedrichshain verbliebenen Baumbestände auch im Hinblick auf die aktuellen Klimaentwicklungen und wie hoch sind bereits jetzt die Kosten für die künstliche Bewässerung?

 

Der Baumbestand wird nach 5 Schadstufen bewertet, von 1 (gesund) bis 5 (abgestorben), wobei innerhalb aller Baumarten im Bereich des Bezirksamts alle 5 Stufen vertreten sind. Ebenso sind auch innerhalb jeder Altersklasse der Bäume alle 5 Schadstufen vertreten.

Neben den Mitteln für die Baumbewässerung in den Grünflächen im Regelbetrieb erhält der Bezirk in diesem Jahr Sondermittel des Senats für die Bewässerung der Straßenbäume in he von 80.000€.

r das Stadtklima in unserem dichtbesiedelten Innenstadtbezirk kommt den Bäumen als natürliche Klima- und Filteranlage eine besondere Bedeutung zu. Die Bäume leiden unter den trockenen Sommern, unter zu kleinen Baumscheiben, unter zu wenig Platz im Boden. Wir müssen einerseits die Bedingungen für die Bestandsbäume verbessern und andererseits bei den Neupflanzungen auf Sorten zurückgreifen, die an die klimatischen Bedingungen angepasst sind.

Es ist zudem problematisch, dass der Bezirk zu geringe Mittel für den Unterhalt und die Pflege der Bäume zugewiesen bekommt. Aktuell beläuft sich das Budget pro Straßenbaum auf 48,15 Euro. Fachlich notwendig wären für die umfassende Pflege hingegen mindestens 80 Euro pro Baum. Diesen Mehrbedarf thematisieren wir als Bezirk im Rahmen der aktuell stattfindenden Haushaltsverhandlungen auf Landesebene.

 

 

2. Ist dem BA bekannt, dass die Bewässerungskosten immer weiter steigen werden, je mehr Hitzeinseln durch Nachverdichtung geschaffen werden und will sich das BA hier auch auf den Bürger verlassen, siehe DS 1364/V?

 

Ein zu erwartender Anstieg der Bewässerungskosten ist dem BA bekannt. Die Pflege und der Erhalt der städtischen Bäume ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge des Bezirksamts und kann aus grundsätzlichen und praktischen Erwägungen nicht an Bürger*innen abgegeben werden.

Zunächst einmal sind also wir als Bezirk in der Pflicht, unseren Bäumen die Art und Menge der Bewässerung zukommen zu lassen, die sie benötigen. Erst in einem nächsten Schritt kann es dann eine Chance sein, weitere Akteure einzubeziehen. Engagement durch Bürger*innen wird vom Bezirksamt begrüßt, aber nicht erwartet.

 

 

3. Für wie wichtig erachtet das BA den Erhalt von Bäumen auch auf privaten Flächen zur Regulierung des Mikroklimas und zur Erhaltung der Arten?

 

Dieser Aspekt ist dem Bezirksamt sehr wichtig. Es wirkt im Rahmen seiner rechtlichen Möglichkeiten darauf hin, insbesondere im Rahmen der Baumschutzverordnung. Wir bedauern es, dass Bauherr*innen sich aussuchen dürfen, ob sie Ersatzpflanzungen vornehmen oder Ausgleichszahlungen leisten.

 

Erläuterung/Hinweis:

Der Bezirk Friedrichshain ist der Bezirk in Berlin mit den wenigsten Stadtbäumen.

Durch die Anfrage von „Die PARTEI“ vom 27.3.19 (DS/1246/V)“Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.“ ist öffentlich geworden, dass der Baumbestand in Friedrichshain immer weiter zurückgeht. Zugleich hat das Bezirksamt bereits mitgeteilt, dass es nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, um den Baumbestand wieder aufzuforsten. Das BA ist hierzu auf Spenden privater Bürger angewiesen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Clara Herrmann

 

 

 
 

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