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Drucksache - DS/0414/IV
Ich frage das Bezirksamt:
1. Wie hat sich die Jugendarbeitslosigkeit (der 15- bis 24-Jährigen) in den letzten 5 Jahren in Friedrichshain-Kreuzberg entwickelt? 2. Welche Gruppen sind besonders schwer in den Arbeitsmarkt integrierbar? 3. Wie stellt sich die Jugendarbeitslosigkeit in Friedrichshain-Kreuzberg im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken mit ähnlicher Sozialstruktur (z.B. Mitte, Neukölln, Spandau) dar? Nachfrage
1. Wie beurteilt das Bezirksamt den Aktionsplan zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in Marzahn-Hellersdorf sowie Möglichkeiten der Implementierung von Elementen dieses Plans in Friedrichshain-Kreuzberg?
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin 09.10.2012Soziales, Beschäftigung und Bürgerdienste -2644 SozBeschBüD Dez
Sehr geehrter Herr Hehmke
anbei übersende ich die schriftliche Beantwortung der mündlichen Anfrage.
1. Wie hat sich die Jugendarbeitslosigkeit (der 15- bis 24-Jährigen) in den letzten 5 Jahren in Friedrichshain-Kreuzberg entwickelt?
Im Verlauf der letzten 5 Jahre ist der Bestand an arbeitslosen Jugendlichen zurückgegangen. Ihr Anteil an den Arbeitslosen aller Altersgruppen ist langfristig leicht zurückgegangen. Es gibt einen typischen jahreszeitlichen Verlauf. Den grafischen Darstellungen der Anlagen 1 und 2 können Sie die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in unserem Bezirk entnehmen. Es werden sowohl alle arbeitslosen Jugendlichen (unabhängig vom Rechtskreis SGB II oder SGB III) als auch nur die des JC abgebildet.
2. Welche Gruppen sind besonders schwer in den Arbeitsmarkt integrierbar?
Schwer in den Arbeitsmarkt integrierbare Gruppen sind nach Auskunft des U25 Bereich des Jobcenters Friedrichshain-Kreuzberg Jugendliche und junge Erwachsene: - ohne oder mit schlechtem Schulabschluss ( vor allem bei HSA u. erw. HSA) - ohne Berufsausbildung - ohne Tagesstruktur und Motivation zur Arbeit/ Ausbildung - ausländische Jugendliche - Jugendliche mit Migrationshintergrund - Jugendliche aus sozialschwächeren Familien - Alleinerziehende Die die einzelnen Problemfelder können aber nicht getrennt voneinander betrachtet werden, da meist mehrere der o.g. Faktoren bei jungen Menschen vorliegen und dies in der Gesamtheit die Integration erschwert.
3. Wie stellt sich die Jugendarbeitslosigkeit in Friedrichshain-Kreuzberg im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken mit ähnlicher Sozialstruktur (z.B. Mitte, Neukölln, Spandau) dar?
Den Anlagen 3 und 4 entnehmen sie für die genannten vier Bezirke die Bestände an arbeitslosen Jugendlichen und die jeweiligen Anteile am gesamten Arbeitslosenbestand. Als Datengrundlage wurden die statistischen Daten für die Monate Januar bis August 2012 herangezogen, um einen aktuellen Jahresdurchschnitt zu bilden. Die geringeren absoluten Zahlen unseres Bezirks im Vergleich zu Mitte und Neukölln ergeben sich auch aus der kleineren Einwohnerzahl unseres Bezirks, allerdings ist in Friedrichshain-Kreuzberg unter den vier Bezirken auch der Anteil der jugendlichen Arbeitslosen an allen Arbeitslosen am geringsten.
Nachfrage 1. Wie beurteilt das Bezirksamt den Aktionsplan zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in Marzahn-Hellersdorf sowie Möglichkeiten der Implementierung von Elementen dieses Plans in Friedrichshain-Kreuzberg?
Das Bezirksamt hat mit Interesse den Aktionsplan von Marzahn-Hellersdorf zur Kenntnis genommen. Es fanden dazu erörternde Gespräche sowohl mit dem U25 Bereich und der Geschäftsführung des Jobcenters als auch ein Gedankenaustausch zwischen den Trägern des Jobcenters, der Arbeitsagentur und dem Bezirksamt, statt.
Zwischen den Gesprächspartnern herrschte Übereinstimmung darin, dass auch in Friedrichshain-Kreuzberg im U25 Bereich die Schwerpunkte neu definiert werden müssen. Sinkenden Schulabgängerzahlen und die steigenden Ausbildungsplatzangebote führen spürbar zu einer Verbesserung hinsichtlich unversorgter Bewerber nach der Schule. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg werden im U25Bereich zunehmend Altbewerber und Kunden mit Förder- und Entwicklungsprofil im Hinblick auf eine Ausbildungsvermittlung in den 1.Arbeitsmarkt zu betreuen sein, insofern teilt Friedrichshain-Kreuzberg die Intention von Marzahn-Hellersdorf die wirtschaftliche Situation und die demografische Entwicklung als Chance für ein spürbare Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit zu nutzen. Hierzu erwarten beide Träger vom Jobcenter Initiative und Engagement und werden diese politisch wie fachlich unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Knut Mildner- Spindler
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