Drucksache - DS/2146/III  

 
 
Betreff: Das Zebrano-Theater am Ostkreuz muss bleiben! Neuer Hauseigentümer vertreibt mit drastischer Mieterhöhung Kleinod der Friedrichshainer (Kiez-)Kultur
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:DIE LINKE/SPD/B'90 Die GrünenVorsteherin
  Burkert-Eulitz, Marianne
Drucksache-Art:ResolutionResolution
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
23.02.2011 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg ohne Änderungen in der BVV beschlossen   

Beschlussvorschlag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg setzt sich für den Erhalt des Zebrano-Theater am Ostkreuz ein. Dieses Labor junger Berliner Literatur und musikalisch-literarischen Entertainments, dieser Magnet für die kleinen Liebhaber des Puppentheaters darf nicht kleingeistigen ?uro-zentrierten Interessen zum Opfer fallen. Die BVV appelliert an den Eigentümer, kulturelle Leistung und Arbeit des Zebrano-Theaters zu respektieren und von der drastischen Mieterhöhung abzurücken.

 

Die BVV ruft die Kulturschaffenden des Bezirks auf, sich mit dem Zebrano-Theater zu solidarisieren. Sie bittet das Bezirksamt, zwischen Theaterleitung und Hauseigentümer zu vermitteln. Ziel dieser Vermittlung soll sein, das unmittelbar am Annemirl-Bauer-Platz gelegene Kleinkunst-Theater in seiner jetzigen Form zu erhalten.

 

Die Bezirksverordneten von Friedrichshain-Kreuzberg wenden sich über diese dringliche Resolution an die gewählten Abgeordneten aller Parteien unseres Bezirkes, an den Berliner Senat mit der Bitte, sich mit ihren Instrumenten und Möglichkeiten für den Erhalt dieser Berlinweit anerkannten Spielstätte einzusetzen.

 

 

Begründung:

 

Letzten Donnerstag erlangte der Einreicher dieser Resolution Kenntnis darüber, dass das Zebrano-Theater (Sonntagstrasse 8, 10245 Berlin) Mitte März seinen Kulturbetrieb schließen muss:

 

 

"Liebe Zebrano-Freunde,

 

Das Theater konnte aufgrund einer drastischen Mietsteigerung seitens der neuen Hauseigentümer den Betrieb nicht weiterführen.

 

Ein paar Veranstaltungen gibt es aber noch, um Ihnen und uns die Gelegenheit zu geben, Abschied zu nehmen. Wir würden uns freuen, wenn Sie noch einmal vorbeischauen. Wirklich purer Zufall ist, dass es im Puppentheaterstück in diesem Monat um einen - drücken wir es vorsichtig aus - Hauseigentümer mit Visionen geht. Kasper hat aber natürlich schon eine Lösung auf Lager....

 

Unseren Künstlern, von denen sie den ein oder anderen vielleicht sogar bei uns entdeckt haben, wünschen wir, dass Sie ihnen treu in die verbliebenen Musentempel der Stadt folgen mögen. Und um zum letzten Mal Herrn Krämer zu zitieren: "Sie waren ein wundervolles Publikum. Danke!"

 

P.S.

Bitte schauen Sie auch auf unserer Homepage nach kurzfristigen Ergänzungen dieses Programms. Es sind noch ein paar Abschiedskonzerte geplant!

P.P.S.

In den nächsten Tagen werden wir eine Liste mit zu verkaufendem Theater-Equipment und Mobiliar auf unsere Homepage setzen. 

P.P.P.S.

Bitte lösen Sie Theater-Gutscheine bis zum 11.3.2011 noch ein."

 

 

Dieser traurige Vorgang, diese empörende Nachricht erreichte nun auch die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg. Das Motto "Berlin: arm, aber sexy", mit dem die Investoren in die Stadt gelockt wurden, entfaltet seine Wirkung und der überhitzte Immobilienmarkt in Friedrichshain-Kreuzberg vertreibt nicht nur einkommensarme Haushalte, sondern auch den kreativen Underground. Nun trifft es das Zebrano-Theater in der Sonntagstraße. Arm ist Berlin immer noch, nur sexy nicht mehr. Das breit gestreute Geldinteresse von "Investoren" am kreativen Image Berlins wirkt für den Underground wie Botox auf die Gesichtsmuskeln und sterilisiert ihn.

 

 

 
 

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