Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Bestürzt über die
Ankündigung, Radio Multikulti werde zum Jahresende 2008 eingestellt, appelliert
die BVV Friedrichshain-Kreuzberg eindringlich an den Rundfunkrat des RBB,
dieses einmalige Programm zu erhalten. Radio Multikulti ist kein
Nischenprogramm, sondern ein öffentlicher Spiegel der Lebensverhältnisse in
unserer Stadt und dem Land Brandenburg, die von Vielfalt und dem Reichtum
kultureller Unterschiede charakterisiert sind.
Radio Multikulti leistet mit seinem Programm in 21 verschiedenen Sprachen
wertvolle Beiträge für die Integration von MigrantInnen in unserer Region. Die
vielfältigen Informationen zu Politik und Alltagsleben, Kultur und Gesellschaft
tragen insbesondere durch ihren starken Bezug auf die lokalen Ereignisse,
insbesondere in der Stadt Berlin, zur aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben bei und verbessern damit die kommunikativen Grundvoraussetzungen für ein
gelingendes Zusammenleben. Radio Multikulti lebt von der geglückten Verbindung
zwischen Lokalem und Globalen, daher kann es von einem überregionalen Programm
im Stile von "Funkhaus Europa" des WDR keinesfalls ersetzt werden.
Zugleich stellt Radio Multikulti seit Jahren eine wichtige Ergänzung zu den
anderen Öffentlichkeiten dar, die MigrantInnen aus ihren Herkunftsländern
nutzen. Allein für die etwa 30 000 arabisch sprechenden Menschen aus 20
verschiedenen Ländern, die in Berlin und Brandenburg leben, bietet Radio Multikulti
eine Informationsalternative zu den per Satellit ausgestrahlten Sendern ihrer
Herkunftsländer. In den türkischen Programmen von Radio Multikulti wird
selbstverständlich auch über heikle Themen wie die Kurdenfrage oder die
Armenienthematik berichtet. Wo gibt es heute, nach den jugoslawischen
Bürgerkriegen, eine so einzigartige Sendung wie "Most", die das
Serbische, das Kroatische und das Bosnische mischt?
Mit seinem Mix aus regionaler und "Welt-" Musik sendet Radio
Multikulti ein einmaliges Musikprogramm. Mit der Schließung des Senders
verliert auch eine äußerst lebendige kulturelle Szene eine wichtige öffentliche
Unterstützung.
Wir erinnern daran, dass Radio Multikulti 1994 auch als Antwort auf die Welle
rassistischer Anschläge in Mölln, Solingen, Rostock und Hoyerswerda ins Leben
gerufen wurde. Es jetzt zu schließen, setzt ein völlig falsches Zeichen, wo wir
gegenwärtig nach dem Bericht des Verfassungsschutzes eine erneute Zunahme
rechtsextremistischer und rassistischer Straftaten erleben.
Zudem hat sich Radio Multikulti in den letzten 14 Jahren zu einer einzigartigen
Kompetenzquelle für die anvisierte Weiterentwicklung aller
öffentlich-rechtlichen Medien hin zu mehr Vielfalt und interkultureller
Kompetenz professionalisiert, die auf dem letzten Integrationsgipfel völlig zu
Recht versprochen wurde. Aber für einen Teil der heute 30 fest angestellten und
200 freien MitarbeiterInnen bedeutet eine Schließung, dass sogar ihr
Aufenthaltsstatus prekär wird, denn vom Einkommen aus der Arbeit für Radio Multikulti
hängt auch ihre Aufenthaltserlaubnis ab.
Radio Multikulti erfüllt den Programmauftrag der Öffentlich-Rechtlichen in
exemplarischer und unverzichtbarer Weise, weil es zur Integration und zur
Wertschätzung kultureller Vielfalt beiträgt. Dies erfahren wir gerade in
unserem Bezirk besonders deutlich. Eine Schließung torpediert die langjährigen
Bemühungen des Bezirks um Integration und ein Zusammenleben in gegenseitiger
Anerkennung.
Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg fordert den Erhalt von Radio
Multikulti und verstärkte Bemühungen um einen Länderausgleich der
Gebührenanteile, der dies ermöglicht.
Bestürzt über die
Ankündigung, Radio Multikulti werde zum Jahresende 2008 eingestellt, appelliert
die BVV Friedrichshain-Kreuzberg eindringlich an den Rundfunkrat des RBB,
dieses einmalige Programm zu erhalten. Radio Multikulti ist kein
Nischenprogramm, sondern ein öffentlicher Spiegel der Lebensverhältnisse in
unserer Stadt und dem Land Brandenburg, die von Vielfalt und dem Reichtum
kultureller Unterschiede charakterisiert sind.
Radio Multikulti leistet mit seinem Programm in 21 verschiedenen Sprachen
wertvolle Beiträge für die Integration von MigrantInnen in unserer Region. Die
vielfältigen Informationen zu Politik und Alltagsleben, Kultur und Gesellschaft
tragen insbesondere durch ihren starken Bezug auf die lokalen Ereignisse,
insbesondere in der Stadt Berlin, zur aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben bei und verbessern damit die kommunikativen Grundvoraussetzungen für ein
gelingendes Zusammenleben. Radio Multikulti lebt von der geglückten Verbindung
zwischen Lokalem und Globalen, daher kann es von einem überregionalen Programm
im Stile von "Funkhaus Europa" des WDR keinesfalls ersetzt werden.
Zugleich stellt Radio Multikulti seit Jahren eine wichtige Ergänzung zu den
anderen Öffentlichkeiten dar, die MigrantInnen aus ihren Herkunftsländern
nutzen. Allein für die etwa 30 000 arabisch sprechenden Menschen aus 20
verschiedenen Ländern, die in Berlin und Brandenburg leben, bietet Radio
Multikulti eine Informationsalternative zu den per Satellit ausgestrahlten
Sendern ihrer Herkunftsländer. In den türkischen Programmen von Radio
Multikulti wird selbstverständlich auch über heikle Themen wie die Kurdenfrage
oder die Armenienthematik berichtet. Wo gibt es heute, nach den jugoslawischen
Bürgerkriegen, eine so einzigartige Sendung wie "Most", die das
Serbische, das Kroatische und das Bosnische mischt?
Mit seinem Mix aus regionaler und "Welt-" Musik sendet Radio
Multikulti ein einmaliges Musikprogramm. Mit der Schließung des Senders
verliert auch eine äußerst lebendige kulturelle Szene eine wichtige öffentliche
Unterstützung.
Wir erinnern daran, dass Radio Multikulti 1994 auch als Antwort auf die Welle
rassistischer Anschläge in Mölln, Solingen, Rostock und Hoyerswerda ins Leben
gerufen wurde. Es jetzt zu schließen, setzt ein völlig falsches Zeichen, wo wir
gegenwärtig nach dem Bericht des Verfassungsschutzes eine erneute Zunahme
rechtsextremistischer und rassistischer Straftaten erleben.
Zudem hat sich Radio Multikulti in den letzten 14 Jahren zu einer einzigartigen
Kompetenzquelle für die anvisierte Weiterentwicklung aller öffentlich-rechtlichen
Medien hin zu mehr Vielfalt und interkultureller Kompetenz professionalisiert,
die auf dem letzten Integrationsgipfel völlig zu Recht versprochen wurde. Aber
für einen Teil der heute 30 fest angestellten und 200 freien MitarbeiterInnen
bedeutet eine Schließung, dass sogar ihr Aufenthaltsstatus prekär wird, denn
vom Einkommen aus der Arbeit für Radio Multikulti hängt auch ihre
Aufenthaltserlaubnis ab.
Radio Multikulti erfüllt den Programmauftrag der Öffentlich-Rechtlichen in
exemplarischer und unverzichtbarer Weise, weil es zur Integration und zur
Wertschätzung kultureller Vielfalt beiträgt. Dies erfahren wir gerade in
unserem Bezirk besonders deutlich. Eine Schließung torpediert die langjährigen
Bemühungen des Bezirks um Integration und ein Zusammenleben in gegenseitiger
Anerkennung.
Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg fordert den Erhalt von Radio
Multikulti und verstärkte Bemühungen um einen Länderausgleich der
Gebührenanteile, der dies ermöglicht.