Drucksache - DS/0284/III  

 
 
Betreff: Jugend im Wrangelkiez
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LINKE.PDSLINKE.PDS
  Kneip, Semih
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
23.05.2007 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg beantwortet   

Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 01.06.2007 PDF-Dokument

Im November / Dezember 2006 geriet der Wrangelkiez abermals in die Schlagzeilen und

Im November / Dezember 2006 geriet der Wrangelkiez abermals in die Schlagzeilen und

eine damit verbundene öffentliche Debatte um Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund im Kontext von Gewalt und Jugendarbeitslosigkeit.

 

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. Welche Jugendfreizeitangebote wurden seither im Wrangelkiez für diese Zielgruppe eingerichtet bzw. bestehende Angebote passgenau ausgebaut und angeboten?

 

  1. Wurde die Zielgruppe an der Planung der Angebote beteiligt?

 

  1. Befindet sich das Bezirksamt im unmittelbaren Dialog mit dieser Zielgruppe?

 

  1. Wie viele Ausbildungsplätze konnten Anfang des Jahres für die Jugendlichen aus dem Wrangelkiez, die Presse betitelte „ Bescherung für den Wrangelkiez“, diesen angeboten werden?

 

  1. Nachfrage: Wie viele Jugendliche konnten von dem Angebot profitieren und befinden sich seither in einer Ausbildung?

 

Frau Herrmann:

Ich hatte es sofort angekündigt, dass es keine neue Freizeitjungendeinrichtung im Wrangelkiez geben wird und bei dem Wort bin ich auch geblieben. Wir haben keine neue Jugendfreizeiteinrichtung im Wrangelkiez eingerichtet. Wir hatten aber bereits im Vorfeld und natürlich auch noch im Zuge der Vorkommnisse entweder schon Angebote entwickelt oder dann noch mal verstärkt Angebote konzipiert. Wir haben z.b. einen Workshop „Bordergames“ mit Jugendlichen von Kreuzer – das Bordergames ist ein sozial- und medienpädagogisches Projekt, wo Jugendliche die Möglichkeit haben, sich mit ihrem Lebensumfeld auseinander zusetzen und die Selbstresektion angeregt wird. Die Inhalte bestimmen die Jugendlichen aus ihrem sozialen und kulturellen Umfeld, so wie ihre geschlechtsspezifischen Grenzen, die die Jugendlichen in ihrer realen Umgebung erfahren. Jugendeinrichtung Kreuzer und das Mädchenzentrum „Alia“ haben Interesse an den Workshops gezeigt und machen das praktisch zusammen mit den Jugendlichen. Förderung ist die soziale Stadt, also das QM ist da ganz stark dann mit uns zusammen in die Konzeption mit den Jugendlichen gegangen. Wir haben ein Kanuprojekt – dass sind Jugendliche ebenfalls von Kreuzer zwischen 14 und 21 Jahren. Die lernen Kanu fahren. Die Kanuaktivitäten starten am Bootssteg der Kreuzberger Kinderstiftung in der Ratiborstraße. Damit haben vor allen Dingen die Älteren die Möglichkeit, neue Erfahrungen innerhalb Berlins und damit erweiterte Ortskenntnis zu sammeln. Sie sollen 6 wöchige Kanuschnupperkurse, einwöchige Kanuprojektnachmittage, einwöchige Sommerkanutouren und eine Wochenendkanutour mit pädagogischem Schwerpunkt werden angeboten. Das Kanuprojekt bietet den Jugendlichen eine Alternative für eine aktive Freizeitgestaltung und trägt zur Erweiterung persönlicher und sozialer Kompetenzen bei.  Es wurde entwickelt und organisiert mit Erziehern und, Erlebnispädagogen, anerkannten Übungsleitern und Leuten, die sich in den Berliner Gewässern auch auskennen. Wir haben des weiteren das Projekt „Peers in the City“. Das ist Herstellung eines Films zum Thema „Männer wie wir“ in Kooperation zwischen dem Bildungsteam Brandenburg e.V., mit Jugendlichen der Einrichtung Kreuzer. Das wurde bereits im letzten Jahr durchgeführt. Ebenfalls gefördert durch die soziale Stadt. Wir haben ein Projekt entwickelt „Hilfen für Jungen und Eltern in der Phase des Überganges von der Grundschule in die Oberschule“. Eine Gruppe von z.z. 10 Jungen der 6. Klasse der Fichtelgebirgegrundschule und ihren Eltern sollen über ein Jahr lang beim Übergang in die Oberschule begleitet werden. Gefördert werden soll die Lernmotivation, die soziale Kompetenz, die Orientierung an entwicklungsförderlichen Vorbildern sowie die Früherkennung von problematischen Entwicklungen und die Problembearbeitung. Damit kann Herausbildung und Weitervertiefung der Gruppenbildung ebenso förderlich sein, wie die einzelfallbezogene Unterstützung. Vorraussetzung ist die Zusammenarbeit mit und die Aktivierung der Eltern zur Mitarbeit in den Schulen sowie auch mit dem Lehrerpersonal, der Grundschule sowie der jeweils weiterführenden Schule sowie mit den Einrichtungen im sozialräumlichen Umfeld im Wohnort und den kontinuierlichen Austausch mit den beteiligten Arbeitsgruppen Jugend und der Steuerungsrunde zum Aktionsplan Bildung. Förderung Soziale Stadt ist Familie e.V., das wurde in einem offenen Auswahlverfahren ermittelt. Des weiteren haben wir Jobcoaching in der 9. und 10. Klasse der Eberhard-Klein Oberschule. Die 9. und 10. Klassen der Schule werden durch eine individuelle Beratung und Betreuung auf das Praktikum oder die Berufsausbildung durch eine individuelle Betreuung und Coatching vorbereitet. Da ist der Projektzeitraum von Juni bis Ende November 2007. Zu 2: Die beiden Projekte „Workshop Bordergames Kreuzberg mit Jugendlichen von Kreuzer und das Kanu-Projekt wurden von MitarbeiterInnen des Projektes Kreuzer vom Paul-Gerhardt-Werk mit der Zielgruppe zusammen entwickelt und geplant. Der junge Mann, der uns allen bekannt ist, weil er ganz viel in der Presse war – ich nenne ihnen erst mal den Vertreter der Jugendlichen. Das ist der dort als Honorarkraft an der Durchführung des Workshops beteiligt. Zu 3: Ja, ich selber hatte mehre Gespräche mit der sogenannten Zielgruppe, mit dem sogenannten Vertreter dieser Zielgruppe. Wir befinden uns derzeit noch in Abstimmungsgesprächen über die Entwicklung weiterer Angebote im Haus 3 im Görlitzer Park. Da hatten wir so bisschen die Problematik, dass nach den sogenannten Vorkommnissen eine Forderung entstanden ist, die wir sicherlich finanziell nicht aber vor allem pädagogisch so nicht eins zu eins nicht unterstützen wollten. Das war die Idee des sogenannten Vertreters der Jugendlichen, dass er ein Tonstudio von uns eingerichtet bekommt mit 4 Plätzen, damit er im Grunde dann mit den Kids die da mitmachen wollen, dann eben sein eigenes Label ausbauen kann. Dem sind wir nicht gefolgt. Also, weil wir nicht können, aber auch aus pädagogischen Gründen. Wir haben uns aber dazu verständigt, dass wir ein Projekt entwickeln wollen, was das Ziel haben kann, genauso ein Tonstudio am Ende zu haben, also die ganzen Wege bis zur Zielerreichung letztendlich mit den Jugendlichen zusammen zu erarbeiten, also Drittmittelaquise, miteinander zu planen, zu denken, los zugehen, Aktionspläne zu machen, um dann am Ende wird wahrscheinlich kein Vierkabinentonstudio sein, weil dass kann sich heute kaum noch jemand leisten, aber zumindest, dass das am Ende da steht, da sind wir gerade mit ihnen in aktiver Auseinandersetzung. Er war ein bisschen traurig, dass er sein Tonstudio nicht bekommen hat, aber konnte erst mal zumindest, als er zuletzt bei mir mit am Tisch saß, zumindest da mitgehen, dass er das als Idee nachvollziehen kann. Zu 4: Am 23. Januar 2007 wurden bei einer öffentlichen Veranstaltung im Nachbarschaftszentrum in der Cuvrystraße Jugendliche aus dem Wrangelkiez das Projekt „Quba“ angeboten. Das ist übrigens dieses Kombinationsprojekt, wo ich in der letzten Anfrage ihnen berichtet habe. Also, wir finanzieren die Sozialpädagogik und das Jobcenter die Ausbildung. Wurde vorgestellt von Mitarbeitern des Jobcenters, der durchführenden Träger und des Jugendamtes. Wir waren alle Vorort. Die Jugendlichen konnten Fragen stellen, sie wurden beraten. Die anwesenden Jugendliche waren zum damaligen Zeitpunkt alle in schulischen oder berufsfördernden Maßnahmen integriert und das Projekt „Quba“ hatte damals noch 24 freie Plätze. Wie viel dann tatsächlich in Ausbildung kommen konnten –z.z. sind es voraussichtlich 5 Jugendliche aus dem Wrangelkiez direkt, die dort bei „Quba“ vermittelt werden konnten. Da der Ausbildungsbeginn im September 2007 ist und wie wir die Burschen kennen, kann ich ihnen nicht versichern, dass auch tatsächlich alle 5 anfangen werden, aber wir hoffen und sind auch dran. Kreuzer ist ja praktisch die zentrale Einrichtung dort Vorort, wo die Jugendlichen sich auch aufhalten und die Kollegen, die dort bei Kreuzer Vorort ist, wird auch sehr Sorge dafür tragen, dass die 5 alle auch anfangen und dann auch durchhalten.         

 
 

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