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Drucksache - DS/0284/III
Im November
/ Dezember 2006 geriet der Wrangelkiez abermals in die Schlagzeilen und eine damit
verbundene öffentliche Debatte um Jugendliche aus Familien mit
Migrationshintergrund im Kontext von Gewalt und Jugendarbeitslosigkeit. Ich frage das Bezirksamt:
Frau
Herrmann: Ich hatte
es sofort angekündigt, dass es keine neue Freizeitjungendeinrichtung im
Wrangelkiez geben wird und bei dem Wort bin ich auch geblieben. Wir haben keine
neue Jugendfreizeiteinrichtung im Wrangelkiez eingerichtet. Wir hatten aber
bereits im Vorfeld und natürlich auch noch im Zuge der Vorkommnisse entweder
schon Angebote entwickelt oder dann noch mal verstärkt Angebote konzipiert. Wir
haben z.b. einen Workshop „Bordergames“ mit Jugendlichen von
Kreuzer – das Bordergames ist ein sozial- und medienpädagogisches
Projekt, wo Jugendliche die Möglichkeit haben, sich mit ihrem Lebensumfeld
auseinander zusetzen und die Selbstresektion angeregt wird. Die Inhalte
bestimmen die Jugendlichen aus ihrem sozialen und kulturellen Umfeld, so wie
ihre geschlechtsspezifischen Grenzen, die die Jugendlichen in ihrer realen
Umgebung erfahren. Jugendeinrichtung Kreuzer und das Mädchenzentrum
„Alia“ haben Interesse an den Workshops gezeigt und machen das
praktisch zusammen mit den Jugendlichen. Förderung ist die soziale Stadt, also
das QM ist da ganz stark dann mit uns zusammen in die Konzeption mit den
Jugendlichen gegangen. Wir haben ein Kanuprojekt – dass sind Jugendliche ebenfalls
von Kreuzer zwischen 14 und 21 Jahren. Die lernen Kanu fahren. Die
Kanuaktivitäten starten am Bootssteg der Kreuzberger Kinderstiftung in der
Ratiborstraße. Damit haben vor allen Dingen die Älteren die Möglichkeit, neue
Erfahrungen innerhalb Berlins und damit erweiterte Ortskenntnis zu sammeln. Sie
sollen 6 wöchige Kanuschnupperkurse, einwöchige Kanuprojektnachmittage,
einwöchige Sommerkanutouren und eine Wochenendkanutour mit pädagogischem
Schwerpunkt werden angeboten. Das Kanuprojekt bietet den Jugendlichen eine
Alternative für eine aktive Freizeitgestaltung und trägt zur Erweiterung
persönlicher und sozialer Kompetenzen bei.
Es wurde entwickelt und organisiert mit Erziehern und,
Erlebnispädagogen, anerkannten Übungsleitern und Leuten, die sich in den
Berliner Gewässern auch auskennen. Wir haben des weiteren das Projekt
„Peers in the City“. Das ist Herstellung eines Films zum Thema
„Männer wie wir“ in Kooperation zwischen dem Bildungsteam
Brandenburg e.V., mit Jugendlichen der Einrichtung Kreuzer. Das wurde bereits
im letzten Jahr durchgeführt. Ebenfalls gefördert durch die soziale Stadt. Wir
haben ein Projekt entwickelt „Hilfen für Jungen und Eltern in der Phase
des Überganges von der Grundschule in die Oberschule“. Eine Gruppe von z.z.
10 Jungen der 6. Klasse der Fichtelgebirgegrundschule und ihren Eltern sollen
über ein Jahr lang beim Übergang in die Oberschule begleitet werden. Gefördert
werden soll die Lernmotivation, die soziale Kompetenz, die Orientierung an
entwicklungsförderlichen Vorbildern sowie die Früherkennung von problematischen
Entwicklungen und die Problembearbeitung. Damit kann Herausbildung und
Weitervertiefung der Gruppenbildung ebenso förderlich sein, wie die
einzelfallbezogene Unterstützung. Vorraussetzung ist die Zusammenarbeit mit und
die Aktivierung der Eltern zur Mitarbeit in den Schulen sowie auch mit dem
Lehrerpersonal, der Grundschule sowie der jeweils weiterführenden Schule sowie
mit den Einrichtungen im sozialräumlichen Umfeld im Wohnort und den
kontinuierlichen Austausch mit den beteiligten Arbeitsgruppen Jugend und der
Steuerungsrunde zum Aktionsplan Bildung. Förderung Soziale Stadt ist Familie
e.V., das wurde in einem offenen Auswahlverfahren ermittelt. Des weiteren haben
wir Jobcoaching in der 9. und 10. Klasse der Eberhard-Klein Oberschule. Die 9.
und 10. Klassen der Schule werden durch eine individuelle Beratung und
Betreuung auf das Praktikum oder die Berufsausbildung durch eine individuelle
Betreuung und Coatching vorbereitet. Da ist der Projektzeitraum von Juni bis
Ende November 2007. Zu 2: Die beiden Projekte „Workshop Bordergames
Kreuzberg mit Jugendlichen von Kreuzer und das Kanu-Projekt wurden von
MitarbeiterInnen des Projektes Kreuzer vom Paul-Gerhardt-Werk mit der
Zielgruppe zusammen entwickelt und geplant. Der junge Mann, der uns allen
bekannt ist, weil er ganz viel in der Presse war – ich nenne ihnen erst
mal den Vertreter der Jugendlichen. Das ist der dort als Honorarkraft an der
Durchführung des Workshops beteiligt. Zu 3: Ja, ich selber hatte mehre Gespräche
mit der sogenannten Zielgruppe, mit dem sogenannten Vertreter dieser
Zielgruppe. Wir befinden uns derzeit noch in Abstimmungsgesprächen über die
Entwicklung weiterer Angebote im Haus 3 im Görlitzer Park. Da hatten wir so
bisschen die Problematik, dass nach den sogenannten Vorkommnissen eine
Forderung entstanden ist, die wir sicherlich finanziell nicht aber vor allem
pädagogisch so nicht eins zu eins nicht unterstützen wollten. Das war die Idee
des sogenannten Vertreters der Jugendlichen, dass er ein Tonstudio von uns
eingerichtet bekommt mit 4 Plätzen, damit er im Grunde dann mit den Kids die da
mitmachen wollen, dann eben sein eigenes Label ausbauen kann. Dem sind wir
nicht gefolgt. Also, weil wir nicht können, aber auch aus pädagogischen
Gründen. Wir haben uns aber dazu verständigt, dass wir ein Projekt entwickeln
wollen, was das Ziel haben kann, genauso ein Tonstudio am Ende zu haben, also
die ganzen Wege bis zur Zielerreichung letztendlich mit den Jugendlichen
zusammen zu erarbeiten, also Drittmittelaquise, miteinander zu planen, zu
denken, los zugehen, Aktionspläne zu machen, um dann am Ende wird
wahrscheinlich kein Vierkabinentonstudio sein, weil dass kann sich heute kaum
noch jemand leisten, aber zumindest, dass das am Ende da steht, da sind wir gerade
mit ihnen in aktiver Auseinandersetzung. Er war ein bisschen traurig, dass er
sein Tonstudio nicht bekommen hat, aber konnte erst mal zumindest, als er
zuletzt bei mir mit am Tisch saß, zumindest da mitgehen, dass er das als Idee
nachvollziehen kann. Zu 4: Am 23. Januar 2007 wurden bei einer öffentlichen
Veranstaltung im Nachbarschaftszentrum in der Cuvrystraße Jugendliche aus dem
Wrangelkiez das Projekt „Quba“ angeboten. Das ist übrigens dieses
Kombinationsprojekt, wo ich in der letzten Anfrage ihnen berichtet habe. Also,
wir finanzieren die Sozialpädagogik und das Jobcenter die Ausbildung. Wurde
vorgestellt von Mitarbeitern des Jobcenters, der durchführenden Träger und des
Jugendamtes. Wir waren alle Vorort. Die Jugendlichen konnten Fragen stellen, sie
wurden beraten. Die anwesenden Jugendliche waren zum damaligen Zeitpunkt alle
in schulischen oder berufsfördernden Maßnahmen integriert und das Projekt
„Quba“ hatte damals noch 24 freie Plätze. Wie viel dann tatsächlich
in Ausbildung kommen konnten –z.z. sind es voraussichtlich 5 Jugendliche
aus dem Wrangelkiez direkt, die dort bei „Quba“ vermittelt werden
konnten. Da der Ausbildungsbeginn im September 2007 ist und wie wir die
Burschen kennen, kann ich ihnen nicht versichern, dass auch tatsächlich alle 5
anfangen werden, aber wir hoffen und sind auch dran. Kreuzer ist ja praktisch
die zentrale Einrichtung dort Vorort, wo die Jugendlichen sich auch aufhalten
und die Kollegen, die dort bei Kreuzer Vorort ist, wird auch sehr Sorge dafür
tragen, dass die 5 alle auch anfangen und dann auch durchhalten. |
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