Auszug - erste Zwischenbilanz der Jugendberufsagentur Gast: Herr Felisiak  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jobcenter und Bürgerdienste
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Soziales, Jobcenter und Bürgerdienste Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 11.02.2016 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:35 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungssaal 1053
Ort: Yorckstr. 4-11
 
Wortprotokoll

Seite [1]zum TOP 3 „Erste Zwischenbilanz der Jugendberufsagentur“ des Ausschusses für Soziales,

Jobcenter und Bürgerdienste vom 11. Februar 2016

Frau Zander: Wir sind gestartet am 15. Oktober planmäßig mit allen Mitarbeitern an Bord, die auch sich in der Jugendberufsagentur wiederfinden sollten. Wir sind ja … zur Jugendberufsagentur brauche ich ja an der Stelle jetzt nicht mehr sagen, ich habe ja der BVV dazu schon berichtet gehabt.

Die Arbeit ist nach der Eröffnung reibungslos gestartet sage ich mal. Es gab so einige Stolperfallen, die wir ganz locker genommen haben, muss ich so sagen. Wir sitzen dort jetzt zusammen unter einem Dach und die haben festgestellt, dass das Zusammenwachsen der vier Parteien dort uns sehr, sehr schnell gelungen ist und das liegt daran, dass wir A1 die glückliche Situation vorfinden, alle auf einem Flur zu sein, da begegnet man sich unweigerlich überall, ob es im Postraum ist oder ob es in der Kaffeeküche ist, auf dem Flur, die Wege sind kurz, man kennt sich, man grüßt sich. Untereinander sind die Mitarbeiter mehr vernetzt, als vielleicht mir vorher auch so klar war, über Träger, die Mitarbeiter jetzt auch in der JBA angesiedelt haben.

Ja also von daher ist die Zusammenarbeit auf einem sehr, sehr guten Weg. Es werden mittlerweile sämtliche vorgegebenen Besprechungsformate, Sitzungsformate, Austauschformate umgesetzt. Hinzu kommt, dass informelle oder Austauschformate also auch jederzeit stattfinden, also es waren doch noch ein paar Schnittstellen immer wieder zu klären, Prozessabläufe, sage ich mal, reibungsloser untereinander abzustimmen und aus meinem Eindruck heraus, muss ich sagen, sind wir da sehr, sehr gut gestartet.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter, kann ich jetzt nur für die BA-Mitarbeiter, also Berufsberater und meine Mitarbeiter aus dem Jobcenter sagen, die Zufriedenheit ist sehr hoch, fühlen sich dort in den Räumlichkeiten alle sehr wohl. Das Ambiente ist uns sehr gelungen. Es hat natürlich nach wie vor noch einen Behördencharakter, es ist jetzt nicht so, dass es ein Freizeitjugendhaus ist, so sollte es auch nicht sein, aber die Atmosphäre dort für alle ist eine sehr angenehme.

Ja, valide Zahlen, Sie sagten ja fünf Monate, solange sind wir doch noch nicht ganz am Start, muss man ja sehen, es sind noch wenige, aber so valide Zahlen haben wir noch nicht, das wird auch noch ein Weilchen dauern.

 

Frau Topac: Gar keine Zahlen?

 

Herr Felisiak: Na ja, was man immer an Zahlen hat, sind ja die ganz normale Entwicklung der Arbeitslosen. Die hat man unabhängig davon, also U25, unabhängig von Einrichtungen der Jugendberufsagentur. Hier können wir noch keine signifikante Veränderung sehen, wir liegen in etwa auf dem Vorjahreslevel. Entscheidend wird ja sein, und das ist ja eine der großen Zielstellung der Jugendberufsagentur, ob es uns gelingt, durch Einrichtung der Jugendberufsagentur mehr Menschen in Ausbildung zu bringen. Und die Frage nach fünf Monaten, insbesondere dann, wenn eigentlich keine klassischen Ausbildungsbeginne vor uns standen, die können wir natürlich heute noch nicht beantworten. Ziel, Sinn und Zweck soll ja sein, durch das gemeinschaftliche agieren der Partner Schule und Bezirk mit den verschiedenen Leistungen und den Berufsberatern und unseren Vermittlern möglichst mehr jungen Menschen den Weg in die Ausbildung (auch möglichst vielleicht duale Ausbildung) zu ermöglichen, hier frühzeitig mit gemeinsamen Maßnahmen, Angeboten, die aufeinander abgestimmt dann vorgenommen werden und angeboten werden, da zu reagieren. Dazu ist es einfach, was diesen Kernzweck und den Sinn der Jugendberufsagentur eigentlich eher beschreibt, einfach noch zu früh. Das wird man dann vielleicht zum nächsten Ausbildungsbeginn, insbesondere vielleicht zum Herbst, aber mehr in der Mittelfristentwicklung dann in den nächsten ein, zwei Jahren sehen, wenn es uns hoffentlich gelingt, die ja nicht immer leichter werdenden Jugendlichen, was wir selbst wissen, aber die Verbindung auch gerade mit Schule noch mal stärker herzustellen und dann werden wir sehen, ob es uns gelingt.

Wir haben da ja noch die zweite Herausforderung, wo ich aber sage, Gott sei Dank haben wir jetzt die Jugendberufsagentur eingerichtet, das ist das Thema, was heute auch hier auf der Agenda steht, Flüchtlinge. Und wir wissen ja auch, es kommen auch eine Vielzahl von jüngeren Menschen, wo es ja auch eher angeraten erscheint, wenn es uns gelingt, sie, wenn sie hier sind, nicht sofort in Arbeit zu integrieren, sondern möglichst in eine Ausbildung zu integrieren. Das wird ja dann noch mal zusätzlich herausfordern, deswegen war es ja für uns auch im Nachhinein ein Glücksfall, dass wir zu den Startbezirken gehörten und zumindest dieses Zusammenwachsen jetzt schon vollziehen und… wir es im Großen und Ganzen schon vollzogen haben.

Aber ansonsten können Sie auch gerne Fragen stellen. Frau Zander ist hier, Frau Kulmke ist hier, kann ja vielleicht dann aus ihrer Sicht noch mal …, weil sie ist ja auch relativ erst frisch dabei, dann auch hier noch das Eine oder Andere sagen.

 

Frau Topac: Gut, gab es Wortmeldungen? Norbert.

 

Herr Kliesch: Ja, erst mal herzlichen Dank, auch dass Sie sich hier alle Zeit genommen haben dafür. Ich glaube, dass es ein Grundsatz, wir hatten ja diese Auftaktveranstaltung glaube ich, im Oktober glaube ich… letzten Jahres, wo also viele Akteure dabei waren, die vorgetragen haben, wie das bewertet wird und mich würde interessieren, also eines der Ziele, steht ja hier in dem Konzept, dass vor allen Dingen insbesondere junge Menschen mit ungünstigen Voraussetzungen dort eben einen neue Adressatenkreis bekommen, also Ansprechpartner bekommen. Und ich würde fragen, wie das im Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg geregelt ist, weil ich weiß, dass das unterschiedlich gehandhabt wird und die Frage ist, wie regeln Sie das sozusagen …, also sind das wirklich alle Jugendlichen, die bisher auch im U25-Bereich waren, die jetzt sozusagen zum Teil in der Berufsjugendagentur untergebracht sind oder gab es da vielleicht …, gibt es da eine Aufteilung oder …, wie wird das …, also wie kann man sich das praktisch vorstellen, weil das Ziel ist ja, eben, wie gesagt, eben auch die mit den ungünstigen Voraussetzungen für September sozusagen aktiviert zu bekommen. Das ist die eine Frage.

Die zweite Frage ist: Wie wird das konzeptionell geregelt oder gibt es da schon ein Konzept, wenn die Flüchtlinge kommen? Also werden die Flüchtlinge, ich weiß nicht, wie es im Jobcenter Spandau ist, es gibt Ideen mit Flüchtlingsteams, werden die Flüchtlinge dann, unter 25, dann in der Berufsjugendagentur noch mal extra …, also beraten oder aufgenommen? Das wäre so meine Frage.

Und die zweite, dritte Frage, die dritte Frage wäre: In dem Konzept, was uns im Oktober vorgestellt wurde, stand drin, dass alle vier Akteure angehalten werden sich darüber auszutauschen, mit welchen beraterischen Kompetenzen oder beraterischem sozusagen …, Beratungskonzept sie sich gegenseitig abstimmen, um eben die Beratung, was jetzt Kernelement ist am Ende für die Jugendlichen oder für die Menschen überhaupt, um die Beratung sozusagen einheitlich zu machen und auf einem Level zu koordinieren, was da so passiert ist? Reicht erst mal.

 

Frau Topac: Möchten Sie die Fragen gleich beantworten?

 

Frau Zander: Ja, fangen wir gleich mal an, ich lass aber vielleicht die Frage mit den Flüchtlingen raus, worauf Herr Felisiak nachher mit eingeht.

Also zur Frage der Zuständigkeit: Also wir haben alle Jugendlichen U25, die wir vorher in der Betreuung hatten, sowohl bei den Berufsberatern als auch im Jobcenter bei den Integrationsfachkräften mit in die Jugendberufsagentur genommen, sofern sie eine Ausbildung wünschen oder ausbildungsfähig, ausbildungsreif sind. Die Jugendlichen werden in der Jugendberufsagentur betreut. Jetzt ist es so, dass wir uns natürlich dort neu aufstellen mussten, zwei neue Teams gegründet haben und damit kam es auch zum Zuständigkeitswechseln bei den Ansprechpartnern aus dem Jobcenter.

Wir haben uns in Friedrichshain-Kreuzberg so aufgestellt, dass wir uns nicht mehr nach den BG-Nummern orientieren, sondern wir haben …, also meine Vermittler haben eine, Schulzugehörigkeit. Das hat den Vorteil, dass ein Berufsberater, mit dem wir eng zusammenarbeiten sollen, das war ja Ihre dritte Frage mit der gleichen Beratungskompetenz, dass ein Berufsberater vielleicht zwei oder drei Ansprechpartner hat nur in der Jugendberufsagentur und die zusammen die Schulen betreuen. Ansonsten müsste ein Berufsberater mit 26 Vermittlern theoretisch in der Jugendberufsagentur versuchen, Kontakt aufrechtzuerhalten, über die Jugendlichen, die er in der Schule betreut, Kontakt zu haben.

Also die Berufsberater sind ja nach Schulen aufgeteilt, also ein Berufsberater hat eine Schule, zwei Schulen, drei Schulen, kommt auf die Größe an. Und wir haben uns dann eben so aufgeteilt, dass die Integrationsfachkräfte auch eine Schulzugehörigkeit haben.

 

Herr Felisiak: Ich will noch mal ergänzen: Die umgekehrte Abgrenzung, nicht Jugendberufsagentur und U25. Die, die im Jobcenter verbleiben sind also Personenkreise die jungen Menschen, die aus der Schule kommen und überhaupt kein Interesse an Ausbildung haben, sondern nur an Arbeitsvermittlung und die unter 25-jährigen, die schon eine Ausbildung haben und wo es um Vermittlung geht und ein kleinerer dritter Personenkreis, die jungen Menschen, die durch die Spezialisten des Fallmanagements betreut werden, weil sie noch bestimmte andere Hürden haben, die von diesen Spezialisten oder mithilfe derer vielleicht behoben werden müssen. Das ist dann wieder eine andere Abgrenzung, so kann man es dann auch sehen.

Aber alle anderen, wo wir sehen, Mensch, in absehbarer Zeit soll es in Richtung Ausbildung, kann es in Richtung Ausbildung gehen und wir bemühen uns auch …, unser Ziel ist auch …, für uns ist, ich mache das mal so salopp, ich habe das auch, glaube ich, hier schon mal gesagt, rein statistisch würde uns nicht interessieren, ob  eine Integration in Arbeit erfolgt oder in Ausbildung, aber unsere Intension ist, weil wir wissen alle, dass der Fachkräftemängel und langfristige Integration in den Markt mit Ausbildung immer der bessere Weg ist als die kurzfristige und schnelle Integration vielleicht in den Arbeitsmarkt. Das kann und wird nicht unser Ziel sein, aber es gibt junge Menschen, die wollen es partout nicht, die gibt es eben auch, die nach neun oder zehn Jahren Schulbesuch einfach keine Lust mehr haben, zu lernen, aus welchen Gründen auch immer. Wir können sie auch nicht überzeugen, obwohl unser Ansinnen ist, erst mal in Richtung Ausbildung zu gehen, aber es gibt eben auch junge Menschen, die kommen vielleicht erst mit 27 oder 28 auf die Idee. Auch das gibt es.

 

Frau Topac: Gut, Frau Gülzow, Sie haben das Wort.

 

Frau Gülzow: Also in der kurzen Zeit kann man glaube ich tatsächlich nicht sagen, wie es weiterlaufen wird. Ich habe aber eine ganz spezielle Frage: Es gibt ja dieses, wie ich finde, sehr experimentelle Vorhaben, die Schuldnerberatung und die Suchtberatung da mit einzubinden für die jungen Menschen und wie ist denn da die Nachfrage und soll es …, also hat es eine Nachfrage und wenn ja, soll es dann auch weitergemacht werden? Also ich bin da nämlich sehr skeptisch mit umgegangen, ob das was bringt.

 

Frau Zander: Also die Einbindung der kommunalen Leistung ist ja eine der Säulen der Jugendberufsagentur und wir haben von Anfang an Mitarbeiter der Suchtberatung, der Schuldnerberatung mit an Bord.

 

Frau Gülzow: Ja, das weiß ich. Die Frage ist, …

 

Frau Zander: Genau. Und die werden auch in Anspruch genommen. Die werden in Anspruch genommen. Im Moment kann man sagen, deutlich mehr wahrscheinlich von den Kollegen des Jobcenters. In der Berufsberatung läuft das an, dass dort auch, sage ich mal, die Leistungen bekannter werden. Also in der Berufsberatung ist es ja so, da wird ja rechtskreisunabhängig auch beraten. Da gibt es ja auch einen Berufsfinder und Berufsorientierung im Vordergrund und da interessiert einen Berufsberater überhaupt gar nicht, aus welchem Rechtskreis er ist.

Aber vielleicht kann Frau Krönke auch mal was dazu sagen, denn es ist ja ihr Part.

 

Frau Krönke: Ja, also ich bin erst seit Januar da, sozusagen habe ich versucht, die Zahlen auch rückwirkend zu erschließen. Das ist mir auch gelungen. Es ist noch nicht viel nachgefragt worden. Das ist wahrscheinlich auch aufgrund der ganzen Umstrukturierung und jetzt bin ich auch da als bezirkliche Koordinatorin, dass ich das Ganze auch noch mehr … ja, veröffentlichen kann quasi. Ich bin da am Vernetzen noch und es sind bis jetzt erst jeweils eine Anfrage tatsächlich erst gewesen Sucht- und Schuldnerberatung und ich hoffe, dass sich das besser entwickeln wird und bin da optimistisch.

 

Frau Gülzow: Gibt es da irgendwie so …, Entschuldigung, dass ich noch mal nachfrage, gibt es da irgendwo so eine Deadline, wie lange dieses Experiment dauert?

 

Herr Mildner-Spindler: Frau Gülzow, als Geschäftsführerin der Diakonie wissen Sie das doch.

 

Frau Gülzow: Nein, das weiß nicht. Ich habe nicht nachgefragt vorher, deshalb ist es mir nicht klar, sonst würde ich nicht fragen, wenn ich es wüsste.

 

Herr Mildner-Spindler: Also, ich interveniere jetzt hier mal. Der Ausschuss ist ja im letzten Jahr durch uns immer wieder auch auf dem Laufenden gehalten worden, was wir sozusagen in der Projektphase vor Eröffnung der Jugendberufsagentur und vor allen Dingen auch in der Zeit der Ausgestaltung der regionalen Kooperationsvereinbarung, was wir zwischen den unterschiedlichen Trägern oder Akteuren, die mit ihren Angeboten in der Jugendberufsagentur vertreten sind, doch für Diskussionen darüber gehabt haben, wie sich jeder Träger und Anbieter aufstellt, sozusagen seinen Verantwortungsbereich zu organisieren. Und da hatten wir einen Dissens darüber, ob wir angesichts des realen Bedarfs und der Inanspruchnahme kommunaler sozialintegrativer Leistungen, ob wir das vor Ort in der Agentur anbieten oder ob wir nicht eine verlässliche Wegweisung und Organisierung von Wegen und Begleitung, von Wegen in die Beratungsangebote organisieren. Wir haben uns dann darauf verständigt, für eine Projektphase mit einem Vorortangebot in der Jugendberufsagentur Schulden- und Insolvenzberatung und Suchtberatung abzudecken.

Das nützt im Februar 2016 überhaupt nicht, darüber zu befinden, dass die gegenwärtige Situation unserer Einschätzung und nicht der Bedarfseinschätzung seitens der Agentur scheint rechtzugeben, sondern es ist erst mal sozusagen eine Beschreibung der Situation, wie sie ist. Wir sind miteinander so verblieben, dass wir in 2016 diese Organisation machen, wie wir sie jetzt haben, nämlich dass die Diakonie mit der Suchtberatung und die AWO mit der Schuldnerberatung jeweils einen Vormittag in der Woche vor Ort in der Jugendberufsagentur sind.

Frau Krönke, die die Koordinatorin für die kommunalen Leistungen ist, hat den Auftrag, sozusagen eine Dokumentation zu machen, so dass wir auch eine bewertbare Grundlage dafür haben, unsere Schlussfolgerungen dann auch mit den anderen Partnern, weil das ist ja Teil der Kooperationsvereinbarung, unsere Schlussfolgerungen dann zu ziehen, wenn so viel Zeit ins Land gegangen ist, dass man wirklich eine bewertbare Grundlage hat. Das haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Frau Krönke und alle anderen in der Jugendberufsagentur arbeiten sehr eng miteinander zusammen. Die Angebote, die wir machen können, die werden in den Teams vorgestellt, das wird in den Arbeitsberatungen kommuniziert, so dass also auch da noch mal eine Sensibilisierung stattfinden kann und im Ergebnis haben wir natürlich alle miteinander die Hoffnung, dass dieses Angebot stärker in Anspruch genommen wird als es jetzt ist. Im Moment, wir sind ja alle so schön KLR-getrimmt, ist es ein Angebot, was sich in keiner Art und Weise refinanziert. Das ist momentan in einer Modellphase und Erprobungsphase, auch vertretbar, dass das so ist und wir werden zum gegebenen Zeitpunkt eine Auswertung machen und dann werden wir unsere Schlussfolgerungen daraus ziehen.

 

Frau Topac: Frau Aydin.

 

Frau Aydin: Also was mich interessiert sind die BSO-Teams bzw. die Verknüpfung der Jugendberufsagentur und der BSO-Teams an den Schulen. Wie weit sind die eigentlich eingerichtet an den Schulen oder gibt es da schon Informationen dazu, ob alle Schulen schon BSO-Teams haben oder nicht? Weil ich denke, dass es das Herzstück eigentlich der Jugendberufsagentur ist.

 

Frau Topac: Weiß ich nicht, jemand jetzt, wer auch immer darauf antwortet. Irgendwer hat die Anwesenheitsliste eingesteckt. Gebunkert. Okay. Einfach mal durchreichen bitte. Dankeschön.

 

Frau Krönke: Ich kann dazu was sagen. Also grundsätzlich ist es so, das ist zumindest der Kenntnisstand, den wir haben, gibt es an allen Schulen mittlerweile diese BSO-Teams.

 

Frau Aydin: Nein, aber klar, also ich meine, die Berufsberater haben doch Kontakt zu den …, also die müssen ja Kontakt zu den BSO an den Schulen dann haben. Nur dann müssen Sie ja auch die Information dazu haben.

Und die zweite Frage wäre: Wie viele Schüler müssen denn eigentlich die Berufsberater in der Schule beraten? Also ich hatte mal eine Veranstaltung, wo die Berufsberater gerade berichtet haben, dass sie diese ganze …, ich sage mal die Anzahl der Schüler nicht bewältigen konnten, dass es zu viele wären. Das würde mich auch noch mal interessieren.

 

Frau Topac: Frau Zander, ehe Sie antworten, es gibt hier offenbar eine Verständnisfrage, die würde ich gerne zulassen.

 

Herr Brandt: Also ich kann gerade den Begriff „BSO-Team“ nicht einordnen.

 

Frau Aydin: Berufs- und Studienorientierungsdienst, das schreibt das Landeskonzept Studien- und Berufsorientierung so vor.

 

Frau Zander: Also zu den Beratungskapazitäten der Berufsberater kann ich keine Aussage treffen, weil ich bin lediglich die Mitarbeiterin eines Jobcenters. Ich weiß nur, welchen Betreuungsschlüssel meine Integrationsfachkräfte haben, kann ich an der Stelle nur so sagen. Ich weiß nicht, ob …

 

Frau Kustak: Das ist jetzt aber eine knallharte Aussage über den gegenwärtigen Zustand der …

 

Herr Felisiak: Nein, es hat damit nichts zu tun, aber das ist ein anderer Träger.

 

Frau Kustak: Wie? Das verstehe ich jetzt aber nicht.

 

Frau Zander: Ich habe keine Berufsberater, also meine Mitarbeiter sind keine Berufsberater. Meine Mitarbeiter sind die Integrationsfachkräfte. Ich kann Ihnen die Zahl nachliefern, müsste aber mit den zuständigen Führungskräften …

 

Frau Aydin: … das ist kein Vorwurf. Ich habe nur eine Frage gestellt und ich will mich nur informieren. Die Jugendberufsagenturen so, wie ich sie verstanden habe, vereinen doch alle Gruppen und da sollen doch auch die Berufsberater integriert sein und deshalb habe ich auch die Frage gestellt. Oder verstehe ich das Ganze jetzt falsch oder habe ich eine Fehlinformation?

 

Frau Topac: Herr Felisiak.

 

Herr Felisiak: Vielleicht einmal zur Klarstellung: Das ist ja keine neue Organisation in dem Sinne. Das ist keine zweitweilige Einrichtung. Jeder Träger innerhalb der Jugendberufsagentur bleibt weiter in seiner Rechtszuständigkeit …, ja, ja, lassen Sie mich mal ausreden, in seinem Rechtskreis und wir wissen von den Partnern ja nicht, wie viel oder wie wenig die Agentur weiß, wie viel Jugendliche, vielleicht durch Gespräche mal zufällig gehört, betreut jetzt gerade eine Vermittlungsfachkraft. Aus meinem Rechtskreis sind es zwei mit meinen Aufgaben. So wenig weiß ich, die bringen ihre …, die sitzen quasi, jeder Träger sitzt mit seinem Personal da. Wenn man jetzt vielleicht im Rahmen einer Besprechung sich darüber unterhalten hat Mensch, wie viel betreut ihr eigentlich, dann weiß man es. Aber das ist Aufgabe des jeweiligen Arbeitgebers und Trägers in dem Rechtskreis und ich kenne …, also wir kennen die Betreuungsschlüssel …, ich kenne sie jetzt nicht von der Berufsberatung der Agenturen. Ich weiß nicht, ob die Berufsberater 100 Jugendliche betreuen oder 200. Wir wissen im Regelfall eins, zwei, drei Schulen, je nach Größe. Also ich weiß es jedenfalls nicht und das hat nichts mit dem Status und mit der Aufgabe, dass man gemeinsam an den Jugendlichen arbeitet, zu tun. Das ist unabhängig davon.

 

Frau Aydin: Also Sinn und Zweck der Jugendberufsagentur ist, es wird doch …, also ich habe es jetzt nicht vor mir oder irgendwie alles im Kopf, aber es sollte doch eine Steuerungsgruppe sein, wo es zu den ganzen Informationen doch auch im Rahmen dieser Träger, die daran beteiligt sind, auch einen Austausch gibt. Und …, also man sollte auch gegenseitig doch informiert sein, das ist doch Sinn und Zweck dieser Jugendberufsagentur, weil das Ganze bisher ja so unabhängig voneinander lief und keiner wusste, wer was macht und jetzt … okay, wir können sagen, dass es zu früh ist, aber ich glaube, das Ganze sollte doch im Grundsatz darauf hinlaufen, sonst hat das Ganze ja keinen Sinn.

 

Herr Mildner-Spindler: Gut, ich nehme mir mal das Wort oder bitte um das Wort. Ich bin ein bisschen irritiert über das Nachfragen aus den Reihen der SPD. Ich gehe davon aus, und da werden Sie mir sicherlich nicht widersprechen, dass wir hier im Ausschuss und in der BVV uns in der Projektphase intensiv mit dem Werden und Gedeihen des Projektes „Jugendberufsagentur“ beschäftigt haben, insbesondere auch mit dem Organisationsmodell. Es arbeiten vier Träger oder Quellen unter einem Dach, jeder in der Organisation und Wahrnehmung seines gesetzlichen Auftrages in eigener Verantwortung, ohne dass es dafür eine Hausleitung oder eine Geschäftsführung der Jugendberufsagentur gibt, sondern dass die Synergie, die Kooperation und die Zusammenarbeit eine subjektbezogene Zusammenarbeit, nämlich auf den Jugendlichen bezogene Zusammenarbeit ist, und dass im Sinne von Fallmanagement, Case-Management zusammengearbeitet wird, wo wir jetzt auf dem Weg sind, dass genau diese Besprechungen bezüglich des Hilfe- und Unterstützungsbedarfs seitens der Vermittlung, seitens der Orientierung, seitens der Jugendhilfe, seitens der sozialintegrativen Leistungen, seitens der Schule stattfindet.

Ein anderes Modell oder eine andere Organisationsform ist nie vorgestellt oder versprochen worden. Wir haben Ihnen die regionale Kooperationsvereinbarung als Papier und als Datei zur Verfügung gestellt, so dass man sozusagen die Organisation, die Zusammenarbeit und auch die unterschiedlichen Angebote von Senat Bildung, von Jobcenter, von Arbeitsagentur, von Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg inklusive der freien Träger, die die sozialintegrativen Leistungen anbieten, sich dort auch noch mal angucken kann.

Da muss ich dann ganz ehrlich sagen, finde ich es relativ uninteressant, auch für die Beteiligten, dass jetzt ein Arbeitsvermittler weiß, mein Kollege Berufsberater muss so und so viele Jugendliche am Tag oder in der Woche sozusagen betreuen. Das ist eigentlich irrelevant für die gemeinsame Aufgabe der Organisation einer Leistung rund um den Jugendlichen, immer subjektbezogen.

Und wenn Sie da nachfragen, ob diese Teams schon stehen und so, dann, wenn wir schon dabei sind, über die Situation zu sprechen, muss man sagen, diejenigen, die in der Projektphase am schwächsten vertreten waren und diejenigen, die bis heute auch vor Ort in der Jugendberufsagentur nicht vertreten sind, das ist die Senatsverwaltung für Bildung, der eigentliche Projektverantwortliche.

 

Frau Topac: So, jetzt muss ich mal schauen, weitere Wortmeldungen? Herr Kliesch, Sie standen ohnehin auf der Liste. Weitere?

 

Herr Kliesch: Also ich gehe erst mal auf das ein, was der Herr Stadtrat gerade gesagt hat. In dem Projekt und die Aufgaben des Projektes JBA umsetzen. Also im Grundsatz gebe ich Ihnen recht, es ist nicht wichtig zu wissen, wie viel die haben, wie viel Kunden die betreuen, das kann auch nicht das Jobcenter beantworten, das ist auch klar. Aber unter Aufgabenpunkt 2 steht: Klärung der Voraussetzungen, die die beeiligten Institutionen, also vier, erfüllen müssen, damit eine angemessene Beratung möglich wird. Dann gehe ich als Laie davon aus, es wird darüber gesprochen, wie ich denn eine angemessene Beratung in den einzelnen Bereichen herstellen kann. Und wenn ich dann merke, dass einer der Träger das nicht herstellen kann, aus welchen Gründen auch immer, dann muss ich mich doch in so einem Verbund, wo jeder seine Aufgaben hat, zumindest mal unterhalten, das ist auch ein Ziel dieses Projekts, nämliche entsprechende Voraussetzungen und Ressourcen zu schaffen, damit das eben möglich wird.

Und wenn dieses  Projekt „Berufsjugendagentur“ zu dem Punkt kommt, uns fehlen Berater in der BSO, was immer ganz genau praktisch heißt, keine Ahnung, aber wenn man dazu kommt, da fehlen Berater, dann ist es doch ein Teil auch dieser Berufsjugendagentur, sich darüber Gedanken zu machen. Da kann ich doch nicht sagen als Jobcenter oder als Stadtrat interessiert es mich nicht, weil es ist nicht meine Aufgabe. Das Ziel soll ja gerade sein, dass ich mich interessiere, was die anderen machen, damit ich eben dieses Netz gerade hinbekomme. Also …

 

Frau Aydin: Entschuldigung, ja, ich glaube die Diskussion geht in eine andere Richtung. Es war …, also diese BSO-Teams an den Schulen sollen ja dazu dienen, dass die Berufsberater zu den Schülern Kontakt haben und somit dann diese ganzen Schüler in die Jugendberufsagentur tragen, weil von irgendwo müssen die Schüler ja kommen. Die sollen nur dazu dienen und wenn man die Schüler nicht bekommt, dann können sie auch nicht in die Berufsagentur kommen. Dazu sollen sie, nach meiner Auffassung, die Jugendberufsagenturen ja  damit stehen und fallen, also das muss ja funktionieren.

Aber ich wollte mich ja nur informieren. Ich habe nur den Eindruck, dass Leute sich hier irgendwie angegriffen fühlen und das war nicht mein Ziel gewesen und ich hatte …

 

Herr Mildner-Spindler:  Na wenn hier solche Urteile reinkommen, da sieht man den Zustand der Jugendberufsagentur oder so was, also beim besten Willen.

 

Herr Borchard-Klare: Der kam aber nicht von uns.

 

Frau Aydin: Ich hab ja auch nur eine Frage gestellt und …

 

Frau Topac: Also bitte, es gibt eine Redeliste, Frau Aydin, Frau Aydin. Frau Aydin, ich moderiere immer noch diese Runde und Sie haben das Wort nicht. Herr Brandt.

 

Herr Kliesch: Ich war noch nicht fertig.

 

Frau Topac: Sie waren noch nicht fertig? Er wurde unterbrochen. Dann möchte ich jetzt darum bitten, die Fragen oder den Kommentar zu Ende zu reden, und zwar ohne Unterbrechungen.

 

Herr Kliesch: Das muss ich jetzt nicht kommentieren. Meine Frage geht eigentlich wieder an das Jobcenter. Sie haben ja gesagt, dass Sie momentan eher Jugendliche haben, wie Sie es gesagt haben, die eine Ausbildungsperspektive haben oder fähig sind. Und momentan ist es ja auch so, dass Sie sehr viel an den Schul…, also aus den Schulen, die Leute, die an den Schulen sind, die versuchen sozusagen spätestens im September in eine Ausbildung zu bekommen. Im Konzept steht, dass alle Jugendlichen erreicht werden sollen, nicht nur ein Teil, dass man die vielleicht bis jetzt, die eine Ausbildung haben, vielleicht jetzt in der Anfangsphase vielleicht sozusagen … anders betreut, ist völlig klar, aber meine Frage ist: Wie wollen Sie das erreichen oder in der Jugendberufsagentur erreichen, dass eben diese Unterteilung, der ist berufsausbildungsfern, dass er eben trotzdem in der JBA ankommt? Weil das ist ja die Aufgabe im Konzept. Also welche Maßnahmen, Konzepte kann ich erreichen, möglichst auch die, die eben nicht von vornherein ein Interesse haben, sondern die, die gerade Schwierigkeiten haben in dem Prozess, also schon in der Schule, im Prozess, wie kann ich die erreichen, damit die dann, wenn sie eben dann zum Jobcenter kommen, also abgeschlossen haben, eben dann nicht weg, weil ausbildungsfern, sondern eben drinbleiben. Das ist doch die spannende Frage. Dass das jetzt alles noch nicht 100%ig umgesetzt ist, ist völlig klar, aber die Frage ist doch, wie kann man …, also welche Ideen oder Ansätze gibt es dafür, das spätestens zum September oder zum Juli zu erreichen, dass man die eben nicht wieder spaltet und sagt … So, das war die Frage.

 

Frau Topac: Gut, ich glaube, die Frage ist angekommen.

 

Frau Zander: Vielleicht kann ich da ja direkt was zu sagen, also wie gesagt, ich bin erst seit Januar da. Ich habe jetzt zum Beispiel eine Berufsberaterin, die mich kontaktiert hatte mit einer vermuteten Suchtproblematik eines Schülers und den habe ich dann gleich …, der kam dann gleich, ich habe ihn auch beraten und habe ihn dann auch versorgt mit weiteren Adressen, wo er sich melden kann und da kam auch das weitere Angebot, noch mal, also das war jetzt an einem Tag, wo nicht die Schuldner- und Suchtberatung vor Ort war und da können wir dann gut zusammenarbeiten. Das Tolle ist, wir sind wirklich alle auf einem Flur, also es ist eine sehr gute Zusammenarbeit finde ich bis jetzt und das wäre jetzt zum Beispiel ein guter Ansatzpunkt, frühzeitig dann auch schon mit solchen Problematiken umzugehen.

 

Frau Topac: Okay, Dankeschön. Ich habe jetzt auf der Redeliste Herrn Brandt, Herrn Koch, Frau Kustak und ich glaube Herrn Schmidt.

 

Herr Schmidt: Nee.

 

Frau Topac: Nee? Okay. Ich dachte, da aus der Ecke hätte ich was wahrgenommen. Gut, dann Herr Brandt.

 

Frau Zander: Vielleicht ergänzend noch. Es sitzen ja auch noch zwei Kollegen vom Bezirksamt und der Jugendberufshilfe vor Ort, die werden auch stark frequentiert, also stärker und da wird dann auch geguckt, inwieweit dann eine Prüfung der Nachrangigkeit dann die Berufshilfe dann eingeleitet werden kann und das ist auch eine sehr gute Zusammenarbeit bisher, sowohl mit den Berufsberatern als auch von den Fachkräften des Jobcenters und insofern gibt es da schon Wege, wo dann geguckt wird, wo gerade die mit etwas mehr Problemen, also mit multiplen Problemlagen behafteten Jugendlichen dann auch frühzeitig erreicht werden.

 

Frau Topac: Gut, Herr Brandt.

 

Herr Brandt: Ja, ich glaube auch, dass das jetzt erst mal gut gestartet ist die Berufsagentur, Jugendberufsagentur, finde das Modell auch gut, dass man dann quasi auf einem Flur sitzt und auch weiterschicken kann oder sich eben koordinieren kann, aber ich glaube, dass eben tatsächlich diese Schnittstelle zur Schule, also wo eben alle sind erst mal, dass das natürlich schon noch ein zu bearbeitendes Problem ist. Also ich glaube, wir sind uns darüber einig, deshalb müssen wir da glaube ich auch gar keinen Streit drum inszenieren. Es geht ja tatsächlich so, also wir kennen das ja insgesamt aus der Arbeitsmarktrealität, dass eben Erfolg eben bedeutet, dass man die Guten noch besser macht und dann tatsächlich integriert und dann hat man gute Zahlen und dass aber irgendwie die, die halt noch die Hindernisse haben, dass die dann halt in die Bearbeitungsschleife kommen. Und das haben wir bei der Berufsausbildung oder bei der Schnittstelle Übergang Schule/Beruf genau diese Erfahrung. Und dass das eben die Problemstellung ist, weshalb in der Jugendberufsagentur gerade gut ist, dass man das überwindet, also dass man gerade diejenigen auch eben fit macht, die eben die größten Hürden haben. Das ist, denke ich, die gemeinsame Zielsetzung.

Also natürlich ist es auch okay, wenn ein Oberstufenschüler oder eine Oberstufenschülerin, die auch Unklarheit hat und eigentlich sonst so Tendenz irgendwas, kann man schon studieren oder so geht, vielleicht auch viel besser in der Berufsausbildung aufgehoben wäre, wenn die auch gefördert wird, die Person. Also das ist ja auch richtig. So, aber man könnte ja auch sagen, das ist die einzige Zielsetzung, wir wollen jetzt auch die Gymnasiasten so für die Berufe, weil wir haben ja bestimmte Bereiche, wo es halt den Fachkräftemangel gibt usw., könnten wir ja sagen, das ist so die eigentliche Zielsetzung. Das ist es glaube ich nicht, hoffe ich, ist es nicht, sondern es kann eben nur eine Teilzielsetzung sein. Also das heißt, es geht eben darum, dass man neben dem, glaube „creaming“ wird da auch häufig als Fachbegriff verwendet, also die Sahnehäubchen ist so ein problematischer Begriff dass man tatsächlich die Defizite, die wir hier im Bezirk ja auch lange zeitlich haben, also wo es eben dann auch eine Jugendarbeitslosigkeit gibt, die eben höher ist als im deutschen Durchschnitt. Also eigentlich gilt ja Deutschland da als …, im EU-Vergleich als positives Beispiel, aber hier in der Stadt nicht unbedingt und das Defizit wollen wir aufarbeiten und das heißt, wir müssen eigentlich diesen Übergang grundsätzlich von den Schulen hinkriegen und daran auch weiterarbeiten. Wenn wir natürlich sagen, das hängt an bestimmten Verwaltungen usw., aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, vielleicht müssen wir auch im Bezirk überlegen, vielleicht auch Ausschüsse zusammenbringen, zusammen mit dem JHA oder auch Schulausschuss, ich weiß nicht, wie Sie sich damit beschäftigen, dass man sich fragt, wie kriegen das denn in den Griff so, dass also auch … ja …

 

Frau Topac: Botschaft angekommen.

 

Herr Brandt: …. tatsächlich das vorwärts kommt und ich denke, da sind wir uns einig, das müssen wir jetzt auch nicht parteipolitisch irgendwie auseinanderdefinieren, glaube ich.

 

Frau Topac: Vielen Dank. Herr Koch.

 

Herr Koch: Ja, ich hätte auch noch mal ein paar Fragen zu den …, zu der Schnittstelle, also Verbleib im Jobcenter, jetzt in die Berufsagentur. Also einmal die Frage: Haben Sie eine bestimmte Definition für diese Schnittstelle, also wer ausbildungsfähig, wer ausbildungswillig ist, also Ausbildungswilligkeit kann man da relativ leicht nachfragen, was willst du denn, Arbeit oder Ausbildung. Die Ausbildungsfähigkeit ist wahrscheinlich ein komplexeres Thema, aber wollte ich eben fragen, ob Sie da bestimmte Prozesse oder Schnittstellendefinitionen haben, um klar zu machen okay, der gehört jetzt …, der verbleibt jetzt im Jobcenter und der kommt in die Berufsagentur?

Und das andere: In der Berufsagentur sollen ja sozusagen, also so die Idee, die sozialintegrativen Leistungen und die Vermittlung und Ausbildung und die Unterstützung in anderen Bereichen aus einer Hand oder jedenfalls in einem Gebäude gemacht werden oder mit einer gemeinsamen Aktivität. Das stellt ja auch einen gewissen Mehrwert für die Jugendlichen dar, Qualitätsverbesserung, einen einfacheren Zugang. Und meine Frage jetzt: Warum soll dieser Mehrwert jetzt ausgerechnet den Fallmanagements-Jugendlichen, die ja zudem besonders problematisch sind, und denen sozusagen, die keine Ausbildung anstreben, sondern nur in Arbeit vermittelt werden wollen, die aber vielleicht ja auch soziale Probleme haben, warum soll denen denn der Mehrwert gerade nicht zugute kommen, weil die im Jobcenter verbleiben?

Und daran anschließend: Wie gestaltet sich denn die Schnittstellen für diejenigen, die im Jobcenter verbleiben, also wenn die jetzt zum Beispiel ein Suchtproblem haben? Gehen die dann in die Berufsagentur, Jugendberufsagentur oder gehen die zum Sozialdienst des Jugendamtes oder sonst wo hin oder gibt es da noch mal ein Angebot im Jobcenter oder wie verhält es sich da? Also haben die dann weiterhin die getrennten Wege oder gibt es für die auch ein Beratungsangebot aus einer Hand?

Und daran anschließend die Frage: Soll es perspektivisch so bleiben oder gibt es das Ziel, das weiter zusammenzuführen oder ist es jetzt vollkommen offen, will man jetzt erst mal schauen, wie das jetzt läuft oder gibt es sagen wir mal in der Perspektive das Ziel, diese anderen Jugendlichen auch in die Berufsagentur zu überführen?

Anhand vielleicht nur eines konkreten Beispiels: Also der Umzug oder der Auszug unter 25-Jähriger ist ja nicht ganz unkompliziert, wenn der 25-Jährige sein Elternhaus verlassen will, da spielt aber die Leistungsabteilung eine Rolle, die im Jobcenter verblieben ist, wenn ich das richtig sehe… also auch die, die von der Berufsagentur betreut werden, müssen leistungsmäßig ins Jobcenter. Die Arbeitsvermittlung kann eine Rolle spielen, wenn es um die Ausbildungsaufnahme und der gleichen geht. Und das Jugendamt muss eine Stellungnahme dazu abgeben, ob vielleicht Gründe vorliegen, weshalb derjenige auszieht und für den Fall… anhand dieses Beispielsfalles würde mich mal interessieren, wie ist das für die geregelt, die im Jobcenter verblieben sind und wie für die, die in der Berufsagentur sind. Ist das für beide gleich geregelt oder gibt es da Unterschiede jetzt anhand dieses konkreten Beispiels.

 

Frau Topac: Eine Fülle an Fragen… Frau Zander.

 

Frau Zander: Ich versuche das mal… vielleicht… nicht auf jede einzelne Ihrer Fragen einzugehen. Also grundsätzlich ist es so, dass wir… ohne Jugendberufsagentur alle Jugendlichen unter 25, die weder eine Ausbildung noch eine Arbeit hatten, sage ich jetzt mal so vereinfacht, da gibt es immer noch… andere, wir wissen, dass der Personenkreis sehr vielschichtig ist, die wurden alle von uns im Jobcenter betreut. Jeder Vermittler hatte diese gemischte Problemlage. Jetzt ist es so, vereinfacht auch wieder bitte, hier Jugendberufsagenturen, die kümmern sich speziell aus diesem ganzen Kreis um die Jugendlichen, die ausbildungsfähig, ausbildungsbereit sind. Auch die, die noch nicht bereit sind oder… bereit sein, müssen aber noch nicht ausbildungsfähig sein, aber alle die, die sagen, ich möchte eine Ausbildung machen, egal, in welchem… Stadium sie sich befinden, werden in der Jugendberufsagentur betreut, und die suchen ja einen Ausbildungsplatz und werden auch vermittlerisch durch die Jugendberufsagentur betreut… bei Vermittlung in Ausbildung. Alle anderen, die jetzt sagen sie wollen nicht oder auch die, die wirklich nicht können oder die schon eine Ausbildung abgeschlossen haben, werden vermittlerisch in dem verbleibenden Team im Jobcenter betreut. Es fällt oder es ist mit Gründung der Jugendberufsagentur kein Angebot des Jobcenters unter den Tisch gefallen - kein einziges! Es wird nur anders angeboten. Die Jugendlichen, die jetzt eine Suchtproblematik haben und tatsächlich nur einen Arbeitsplatz suchen… „nur“ in Anführungsstrichen, die bekommen natürlich eine Suchtberatung im Angebot genauso wie vorher, also vor Gründung der Jugendberufsagentur… und da haben wir ja Angebote immer schon gehabt über… die 16a-Leistungen. Da gab es schon Träger und die Träger gibt es nach wie vor, ja, die sitzen jetzt sage ich mal… nicht unbedingt direkt in der Jugendberufsagentur, das ist nicht so vorgesehen, aber ich sage mal… ich würde es jetzt nicht ausschließen… dadurch, dass die Zusammenarbeit sehr eng ist, auch wenn sie nicht räumlich zusammensitzen, es sind ja wirklich nur 3 Min. Fußweg… Wenn es ein dringender Fall wäre, würde mit Sicherheit auch mal ein kurzfristiger Beratungstermin in der Jugendberufsagentur möglich sein… würde ich jetzt mal so sagen. Da würde jetzt keiner nach Hause geschickt werden, das sind ja dieselben Träger… ja… aber man will im Grunde in der Jugendberufsagentur hat man eben gesagt, alle Leistungen, alles, was man sich vorstellen kann, was einen Jugendlichen daran hindert, eine Ausbildung aufzunehmen, die sollen erstmal alle unter einem Dach sitzen… ja… und das wird auch so gemacht. Warum die Jugendlichen, die aus dem Fallmanagement sind, jetzt nicht in der Jugendberufsagentur sind, das ist eine landesweite Entscheidung gewesen. Das heißt, es ist… also… der Personenkreis, der in der Jugendberufsagentur betreut wird, ist definiert worden durch das Landeskonzept, also… da ist Friedrichshain-Kreuzberg oder wir Akteure überhaupt… nicht Entscheider gewesen… ja… ob es mal zukünftig so sein wird… wir können auch nochmal auf andere Themen… wir können uns auch fragen, warum in der Ersteingliederung die schwerbehinderten, rehabilitanten Jugendlichen nicht auch in der Jugendberufsagentur betreut werden. Das ist auch so ein besonderer Personenkreis. Ich kann Ihnen aber sagen, wir haben in Friedrichshain-Kreuzberg noch die besondere Situation, dass ich als Bereichsleiterin Jobcenter Friedrichshain-Kreuzberg alle diese Teams unter meiner Federführung habe. Ich habe das Rehabilitationsteam bei mir, ich habe das Fallmanagementteam… und ich habe das Team der verbleibenden arbeitslosen Jugendlichen unter 25 bei mir… und alle 5 Teamleiter sitzen einmal in der Woche 2 Stunden mit mir zusammen und alle Schnittstellen, die wir haben, werden auch dort besprochen. Diese Zusammenarbeit ist wirklich bei uns absolut gegeben, und… auch ein Jugendlicher, der jetzt z.B. sagt, ich möchte nur arbeiten und der sitzt am Tisch bei unserem Vermittler in der Rudi-Dutschke-Straße, der wird mit Sicherheit 3-4 mal im Laufe des Gesprächs gefragt, kannst Du dir nicht vielleicht doch vorstellen, eine Ausbildung zu machen. Da gibt es Konzepte für, da gibt es Leitfäden, Gesprächsleitfäden dazu und da wird auch untereinander von dem einen Team zum anderen Team oder über die Teamleiter oder über die Vermittler untereinander… wird darüber gesprochen - Mensch, ich habe hier jemanden, können wir den nicht doch nochmal versuchen, in der Jugendberufsagentur zu betreuen. Da sind Schnittstellen und die werden ganz unbürokratisch gelöst. Also unsere Aufgabe ist es, jeden Jugendlichen, auch der, der in der Rudi-Dutschke-Straße vorspricht und sagt, er möchte jetzt nicht in der Jugendberufsagentur, auch den versuchen wir so lange zu bekneten, dass er vielleicht doch noch, wenn er geeignet ist, und auch, wenn er noch ein paar Hürden zu überwinden hat.

 

Frau Topac: Ich denke, alle Fragen sind beantwortet. Frau Kustak.

 

Frau Kustak: Das Konstrukt der Jugendberufsagentur ist nicht einfach, weil das sind viele selbständige Träger, die auch weiterhin selbstständig arbeiten sollen, aber… vernetzt arbeiten sollen. Und mich hat vorhin nur so aufgebracht, als ich mitbekam - ich bin ja nicht so involviert, dass scheinbar einer der Träger in seinem Zuständigkeitsbereich größere Schwierigkeiten hat, alle zu erreichen, dass das z.Z. nicht machbar ist. Das hat ja dann auch Auswirkungen für dieses Netzwerk und wenn es diese Auswirkungen, und die sind ja nicht von der Hand zu weisen, gibt, dann ist es natürlich auch für die, die im Rahmen dieses Netzwerks agieren müssen, arbeiten müssen, finde ich eine… eine wichtige Information. Da muss ich nicht wissen, wie viele nun ein Berufsberater da betreut, das würde mich auch überhaupt nicht interessieren. Wichtig wäre, dass es da evtl. eine Lücke gibt, wo evtl. Jugendliche sind, die nicht erreicht werden können, das war das, was mich so etwas in Rage gebracht hat. Nun vermute ich schon, was Herr Felisiak mir sagen wird, dass ja, wenn sie denn die Schule abgeschlossen dann haben, dann werden sie ja automatisch erstmal Kunden, wenn sie dann nicht in Ausbildung gegangen sind, des Jobcenters und würden… oder der Agentur für Arbeit… und würden dort zu einem Gespräch zur Berufsorientierung eingeladen werden. So war die alte Arbeitsweise. Ich weiß jetzt nicht, wie es in der neuen Arbeitsweise konkret aussieht… mir ging es nur darum, dass solche Lücken nach Möglichkeit ja über diese neue … also …  vermieden werden sollen und wirklich keiner durch dieses Netzwerk nach Möglichkeit durchfällt, weil… und jetzt spreche ich mal ganz konkret für Berlin, wir haben ja hier zu verzeichnen, dass wir genügend Jugendliche haben, die den Schulabschluss der 10. Klasse nicht machen. Die Zahlen sind auch weiter steigend und das ist natürlich auch eine… eine gesellschaftliche Frage, wie gehen wir mit diesen jungen Leuten um und wie sichern wir, dass sie auch einen Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Also… und da haben Sie ja richtig dargestellt, der Zugang wird dauerhaft wahrscheinlich nur sein, wenn sie eine ordentliche Ausbildung machen… in der einen oder anderen Art und Weise, sonst werden sie immer so in sehr prekären Arbeitsverhältnissen ihr Dasein bestreiten müssen und das ist ja auch keine Perspektive.

 

Frau Topac: So, ich nehme an, Herr Felisiak, Frau Zander, Sie haben sich beide gerührt. Wer möchte?

 

Herr Felisiak: Vielleicht nur noch mal, um das klarzustellen, ich habe das auch nicht als Angriff und dergleichen mehr verstanden… es ist schlichtweg so, die Agentur und wir auch… sind nach bestimmten Kriterien bemessen. So, jetzt gab es für den Bezirk oder für die Gesamtagentur Mitte und für jeden Bezirk eine Zahl von Berufsberatern. Genau diese Zahl ist da, ist rechnerisch eins zu eins für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in die Jugendberufsagentur gewechselt. Wir wissen nicht, nach… ich weiß nicht, nach welchen Kriterien das Personal… die Agentur für Arbeit bemessen wird … eigentlich… so… jetzt ist der Fakt, die Berufsberater, die da waren, die schon immer da waren, sind jetzt eins zu eins mit ihren Zuständigkeiten in die Jugendberufsagentur gewechselt und… jetzt gebe ich Ihnen recht… und deswegen sage ich, bisher… wissen wir nicht, wir glauben es auch nicht, dass das, was da unterstellt worden ist… das war ja nur… irgendwo hört man, dass es nicht genug Berufsberater gibt … Wenn wir jetzt feststellen würden aus unserer Rolle in der JBA, Mensch, der Junge, den ich ja gerade hier am Tisch hatte, der kriegt wochenlang keinen Termin beim Berufsberater, dann würden wir es natürlich in dieser Jugendberufsagentur besprechen, aber so ist es ja bisher nicht, deswegen sage ich, ich kenne die Kriterien nicht, nach welchen muss er denn jetzt… bei uns kenne ich die Schlüsselung, die unser Personal eins zu so und so … Ich kenne die von der Agentur nicht. Wenn wir uns… und da gebe ich Ihnen recht, aber das wir nicht, ich kann es im Augenblick nicht sagen und das ist nicht… wir kannten bisher, dass wir sagen, da gibt es eine bewachte Zeit nur irgendwie so… sondern der Jugendliche, wenn der da ist, da kann ich sogar mit dem darüber gehen und mit dem was abstimmen und erst wenn ich dann ein Problem sehe so irgendwann in den nächsten Monaten, hey, jetzt nehmen wir mal wieder die BSO-Teams an… dass da immer mehr Jugendliche in der Schule auf Berufsberater zugehen… dann stimmt das tatsächlich nicht mehr, dann würden wir natürlich alle als handelnde Akteure signalisieren, hey, irgendwas stimmt da nicht, die Zahlen müssen nachdiskutiert werden oder es reicht nicht, die Wartezeiten sind zu groß, ist aber im Augenblick noch nicht aufgefallen, können wir im Moment gar nicht sagen. Nur noch mal, um das klarzustellen, nicht, dass jetzt jemand hofft, irgendein Träger hat hier unzureichend Personal dargestellt nicht, wir sehen es ja im Augenblick… wir hatten ja mit den sozialintegrativen Leistungen… wir haben erstmal ein Grundangebot, jetzt gucken wir, wie wird die Bedarfslage überhaupt sein jetzt in den ersten Monaten, genau wo, und das wird natürlich dann… in diesen Steuerungsgruppenrunden auch auf den Tisch gelegt, wenn es da Probleme jetzt in den nächsten Monaten geben sollte.

 

Frau Zander: Wenn damit jetzt Ihre Fragen soweit beantwortet sind, ich könnte noch ganz kurz was sagen… so vielleicht zu Ihren Ängsten, ob doch nicht ein Jugendlicher, der jetzt noch nicht von einem BSO-Team oder irgendwie so betreut wird, verloren geht. Nein, der geht nicht verloren. Also, ich sage mal, dass die BSO-Teams sollen ja diese Zusammenarbeit in den Schulen einfach verbessern. Jetzt ist es ja seit Jahren schon so, dass wir als Berufsberater jetzt sage ich mal… spreche ich mal über die Kollegen, für die ich nicht zuständig bin, aber… die Berufsberater gehen mit der 7. Klasse in die erste Berufsorientierung rein, d.h. in alle Klassen flächendeckend. Es ist… ja also das heißt, grundsätzlich kennt der Berufsberater ab der 7. Klasse alle seine Schüler, bis der nachher auch bei ihm am Beratungstisch sitzt und… deswegen sollte keiner… aber nun ist es auch so… das ist… ja auch einer der Gründe, Begründung der BSO-Teams denke ich gewesen, dass die Zusammenarbeit zwischen der Berufsberatung in den Schulen mit den Schülern usw. nicht immer sehr einheitlich ist, es läuft an einigen Schulen richtig gut, in den anderen Schulen weniger gut. Die BSO-Teams sollen einen deutlichen Standard, Mindeststandard, dort herstellen und ich sage mal, wenn wir jetzt schon uns als Ziel gesetzt haben, 80 % aller Schüler zum Bewerber bei uns zu machen, 60 bis 80 %, heißt das ja nicht, dass wir nicht alle 100 % Schüler eines Abgangsjahres irgendwann mal betreut oder beraten haben, ob es in der Berufsorientierung war oder Ähnliches. Wir machen auch Studienberatung - zählt genauso dazu. Das machen die Berufsberater nach wie vor auch. Also nicht nur Sek I, sondern Sek II und… wenn wir vielleicht vorher 99 % aller Jugendlichen bekommen haben, kriegen wir jetzt durch das ganze JBA im Grunde genommen und die Zusammenarbeit 100 %. Es geht keiner verloren, der uns will…

 

Frau Topac: Vielen Dank. Als letzten habe ich Herrn Kliesch drauf, der sich jetzt überlegt… um 19:00 Uhr…

 

Herr Kliesch: Ja, ich stelle die Frage jetzt aber trotzdem, weil die natürlich entscheidend ist,  also auch von dem, was wir bei der Eröffnung gehört haben… Na ja, bei der Eröffnung haben wir zwei Akteure gehabt, einmal einen, der über Migranten und Berufserfahrung gesprochen hat und ich glaube, dass Sie sich noch erinnern können und der gesagt hat, wichtig ist… Berufserfahrung zu machen in der Schule und es wird bemängelt gerade, dass es das noch nicht genug gibt und eine… Teilnehmerin, die gesagt hat, das man ganz viele Konzepte machen kann, das ist ein gutes Konzept, aus meiner Sicht… dass es am Ende immer darauf ankommt, wie ist das Vieraugengespräch am Ende. Und hier steht ja auch bei der Aufgabenbeschreibung der JBA, ich lese nur, was hier sozusagen in der Beschreibung vom Senat steht, die Ist-Analyse… das ist wahrscheinlich Ihre Aufgabe: Was geschieht hinsichtlich der Beratung und Vermittlung, mit welchem Erfolg, also… wie wird Beratung erfolgskritisch gemessen, also wie wird Beratungsqualität vielleicht auch gemessen, wie werden… wird auch von einem Fortbildungskonzept für die Akteure in der JBA gesprochen… was ist da aufgelegt, was ist da geplant? Aber die entscheidende Frage ist dann eben auch, wie dann diese Erfolgskriterien für eine erfolgreiche Beratung oder gute Beratungsqualität, wie die unter den vier Akteuren abgestimmt wird und wie da Qualitätsstandards festgestellt werden, weil ich kenne das nicht, dass bisher Beratungsqualität gemessen wurde. Und wenn man sagt, Ziele, die man haben möchte, müssen mindestens… ich sage mal, smart sein, also… messbar auch sein, dann ist die Frage, wie sie eigentlich einen messbaren Erfolg zu einer guten Beratungsqualität eigentlich erreichen wollen, wenn Sie sich nicht hinstellen und sagen, wie erreiche ich denn überhaupt einen Standard. Wenn ich das nicht messe, kann ich auch keine Veränderung feststellen. Frage: Also… Fortbildungskonzept, Beratungsqualität und Vernetzung dieser Qualität zwischen den vier Akteuren.

 

Frau Topac: Gut… letzte Runde, Herr Felisiak, Frau Zander…

 

Herr Felisiak: Also… ich wollte direkt noch was zu den Zielsystemen … also hier ist mir jedenfalls noch nicht bekannt, da können Sie mich auch gerne verbessern, aber in den Senatsverwaltungen und Regionaldirektionen, die haben ja die Akteure, die das da zu Papier gebracht haben, wollen ja einheitliche Standards und ein Zielsystem festzulegen meines Erachtens … Ich kenne es bisher noch nicht, das ist noch in der Entstehung und in der Entwicklung. Wir sind ja nun mal zu den vier Startbezirken gehörig, es gibt ja noch keine… weiteren, die kommen jetzt im Laufe des Jahres dazu und ich gehe davon aus, dass jetzt auch unterjährig dann… genau darüber… irgendetwas dann mit uns vereinbart wird und wir auch hier die Regelungen dazu bekommen, weil auch dazu müssen unter Umständen dann wieder verschiedene Gremien, Institutionen beteiligt werden… was darf ich messen … an welcher Stelle, darf ich es personenscharf machen oder wie auch immer. Also da gehe ich mal davon aus, dass da irgendein Papier kommt, mir ist im Augenblick… diesbezüglich aber noch nichts bekannt. Und werden berlinweite Standards vorgegeben, keine speziell auf den Bezirk bezogen.

 

Frau Zander: Vielleicht noch eine kurze Ausführung zum Fortbildungskonzept. Wir haben uns hier auf regionaler Ebene auch… dazu verständigt, alle vier Partner, ein Fortbildungskonzept zu entwickeln. Wir haben zu… vor Start der Jugendberufsagentur alle Mitarbeiter in einer 2-tägigen Veranstaltung, in der sogenannten Kick-Off-Veranstaltung eine Grundschulung gegeben in Anführungsstrichen, damit jeder, der Partner weiß, was macht der andere eigentlich… und darauf aufbauend wird jetzt ein Fortbildungskonzept entwickelt. Wir hatten schon auf der… ein Besprechungsformat der Führungskräfte der zuständigen Träger, der hatte erstmal jetzt im Januar getagt. Es gibt einen Entwurf für dieses Fortbildungskonzept und wir hoffen, dass wir Anfang März in der nächsten Sitzung einen weiteren Schritt machen, um das Konzept zu erweitern oder auch abzuschließen und dann nachher irgendwann umzusetzen.

 

Frau Topac: Vielen Dank an Sie alle, dass Sie bei so vielen Fragen hier Rede und Antwort gestanden haben. Dankeschön erstmal vorweg. Ich denke, im September, vielleicht im Oktober, ich weiß das nicht, schauen wir mal, werden wir uns bestimmt zu dieser Themenstellung erneut sehen. Dann haben wir ein gutes Jahr in der Jugendberufsagentur hinter uns gebracht und dann denke ich wird das vermutlich mehr Gestalt und… Bilder und Zahlen und Daten.. nochmal ein bisschen konkreter werden.

 

 

 
 

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