Auszug - Konzept zur energetischen Sanierung des Baerwaldbad  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr und Immobilien
TOP: Ö 2
Gremium: Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr und Immobilien Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 12.02.2014 Status: öffentlich
Zeit: 18:30 - 21:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungssaal 1053
Ort: Yorckstr. 4-11
 
Wortprotokoll

Herr Raup von der Berliner Energieagentur stellt anhand einer Präsentation die Ergebnisse der Untersuchung vor

Herr Raup von der Berliner Energieagentur stellt anhand einer Präsentation die Ergebnisse der Untersuchung vor. Integraler Ansatz der Betrachtung, so der Auftrag, war, die an das Baerwaldbad angrenzenden Gebäude (Schule und Sporthalle, Hort und Kirche) einzubeziehen. Im Ergebnis wird festgestellt, dass im Baerwaldbad dringender, sowohl bautechnisch und energetisch, wie auch instandhaltungsseitiger Handlungsbedarf besteht. Im Ergebnis der verschiedenen Varianten- und Energieträgerprüfungen wird eine Umstellung auf Erdgas empfohlen. Neben den denkmalgerechten energetischen Maßnahmen an der Gebäudehülle (Fenster, Außenwände, Dach) wird auch eine Erneuerung der Lüftungsanlage mit Energierückgewinnung empfohlen. Mit der bestehenden Umluftanlage sind mittelfristige Gebäudeschäden aufgrund der fehlenden Wasserentnahme aus der umgewältzen Luft zu befürchten.

 

Übersicht der Kosten/Amortisation/Fördermöglichkeit

 

Baerwaldbad

2,9 Mio ?, davon alleine 2,3 Mio ? für die denkmalgerechte energetische Sanierung der Gebäudehülle. Amortisationsdauer 34 Jahre. Weitere verdeckte Kosten sind nicht ausgeschlossen. Förderprogramm: städtebaulicher Denkmalschutz.

Für die Technik ist ein Anlagen-contracting mit Wärmeverkauf oder ein Energieeinspar-contracting mit einer garantierten Einsparung denkbar.

 

Schulhauptgebäude

Dämmung Kellerdecke und Dach. 160 Tsd. ?. Amortisation nach 26 Jahren.

Erneuerung der Beleuchtung. 42 Tsd. ?. Amortisation nach 12 Jahren. Die Durchführung der Maßnahmen ist im laufenden Betrieb möglich.

 

Wohndienstgebäude

Dämmung Kellerdecke und Dach, Erneuerung der Fenster. 120 Tsd. ?. Amortisation nach 43 Jahren.

 

Sporthalle

Keine Maßnahmen gefunden. Jedoch treten bereits jetzt erste bauliche Mängel, wie Wärmebrücken und Schimmelbildung, die einer umgehenden näheren Untersuchung bedürfen, auf.

 

Kirche

Da die Kirche nicht mehr an dem Projekt teilnehmen wird, wurden die Einsparpotentiale geschätzt. Demnach könnten mit einem Blockheizwerk ca. 40-60% der Wärme eingespart werden. Amortisation nach 4 Jahren.

 

Auf Nachfrage wird berichtet:

 

  • Die Gesamtkosten der energetischen Sanierung zuzüglich der Instandsetzung werden anhand von Kennziffern auf über 10 Mio. ? geschätzt.
     
  • Ein Wärmegutachten und Thermographieaufnahmen liegen vor.
     
  • Kostenträger ist gemäß Erbbauvertrag der TB e.V.
     
  • Eine Trennung von energetischer Sanierung und Instandsetzung ergibt keinen Sinn.
     
  • Nachgereicht werden die Werte (Höhe der dann zu erzielenden Energieeinsparung, Reduzierung der Kostenn, neue Amortisationszeit) bei einem Verzicht auf die Dämmung der Außenwände beim Baerwaldbad.
     
  • Für die Projektkoordination soll ein Generalplaner gefunden werden.
     
  • Die Sanierungskosten (Instandsetzung) des Baerwaldbades werden vom Verein auf 3 Mio. ? geschätzt.
     

BezStR Herr Dr. Beckers berichtet auf Nachfrage, dass es gelungen und zugesagt ist, für einen Teil des Baerwaldbades das Schulschwimmen nunmehr für 10 Jahre zu sichern. 

 

Aus dem Ausschuss wird das Zusammenspiel von öffentlicher Förderung, privatem Betrieb, die Höhe der zu investierenden Mittel, die Eigentumsverhältnisse, die Finanzierung der Eigenmittel durch den Verein und die Notwendigkeit von Investitionen an anderen Stellen kritisch hinterfragt.

 

BezStR Herr Panhoff erläutert dazu, dass bei einem Ende des Erbbauvertrages nach 40 Jahren, oder einer vorherigen Aufgabe des Vereins, das Gebäude an den Bezirk zurückfällt.

 

Zur Stellung des Bezirks in dem Projekt erläutert BezStR Herr Panhoff:
(Wortprotokoll) "Der Bezirk hat eine Rolle als Fördermittelgeber, der aber die Fördermittel vom Land Berlin erhält. D.h. also, durch die Rolle die er hat ist er in gewisser Weise auch zum Garant des Gelingens verdammt. Wenn nämlich die städtebaulichen Denkmalschutzfördermittel an den Bezirk gehen und er sie dann an einen Dritten aushändigt, also in dem Fall an den Erbbaurechtsnehmer, wird von dem Bezirk erwartet, dass er als Fördermittel aushändigende Stelle, die ordnungsgemäße und zielerreichende Verausgabung dieser Mittel dann auch garantiert. Der Bezirk ist darüber hinaus auch mit einem Eigenanteil in dem Projekt. Was die energetische Sanierung angeht, ist die Abteilung Sport mit 10% der Baukosten beteiligt. Die anderen 10%, denn es ist eine 20%ige Eigenbeteiligung in der Förderung, trägt der Verein. Die Mittel die der Verein trägt teilen sich noch einmal auf, zum einen auf Eigenmittel die der Verein einbringt. Dann gibt es ein zinsloses Darlehn und er kann aus einem Programm noch einmal 20% Zuschuss erhalten, um die Eigenkapitalquote zu verringern. Also dann sind es letzten Endes 8%, die der Verein in Form Eigenmitteln oder Darlehn erbringen muss. Ich rede hier immer von diesem Anteil für den wir eine Mittelreservierung aus dem Programm städtebaulicher Denkmalschutz haben, wo wir von rund 3,5 Mio ? sprechen. Ich darf auch noch einmal daran erinnern, dass das Anliegen was Herr Uffelmann vorgetragen hatte, ja auch dazu geführt hat, dass wie diese Fördergebiet überhaupt soweit vergrößert haben, dass das Baerwaldbad da drin liegt. Das war nämlich im ersten Anlauf gar nicht der Fall. So das es überhaupt zum Fördergegenstand werden konnte. Der Bezirk hat sich da in der Vergangenheit auch schon entsprechend engagiert.
Was wir noch nicht so ganz genau mit dem Verein zu ende besprochen haben, ist dann die Einbindung der energetischen Maßnahme in die Gesamtmaßnahme. Das ist vorhin angesprochen worden, also die baulichen Maßnahmen, die jetzt unabhängig von den energetischen Mitteln erforderlich sind. D.h, der Gutachter hat vorhin von 10 Mio ? in einem vergleichbaren Bad gesprochen. Ich hoffe, dass das dann die  Obergrenze ist. Vielleicht kommt ja auch das eine oder andere aufgrund der Typik des Gebäudes nicht dazu. Wir müssen also klären, wie dann diese anderen 6,5 Mio ? erbracht werden. Ich weise aber drauf hin, dass nur noch ein Grundstück im Besitz des Bezirks ist. Kein Haus mehr, oder kein Objekt des Bezirks mehr. Das heißt also, dass das natürlich in der bezirklichen Investitionsplanung entsprechend nicht auftauchen wird. Und insofern ist es dann am Eigentümer die Finanzierung sicherzustellen. Es kann da Förderprogramme geben, oder vielleicht gibt es auch Landesmittel. Aber ich wollte nur darauf hinweisen, dass wir das noch nicht zu ende geplant haben, wie das dann geht. Und wir wissen jetzt eben auch nicht, wie weit die Fördermittel aus dem städtebaulichen Denkmalschutz quasi erzwingen, dass wir die ganzen anderen Maßnahmen da auch schon mitmachen. Das müssen wir noch prüfen. Aber das stellt uns möglicherweise noch einmal vor weitere Aufgaben. Das wollte ich jetzt einfach, damit es auch gesagt ist und hinterher keiner sagt, das haben wir ja nie gehört und nie gewusst, hier an dieser Stelle noch mal gesagt haben."

 

Auf Nachfrage erläutert Frau Schipkowski, dass die Studie 100 Tsd. ? gekostet hat und vom Bund getragen wurden. Der Bezirk war mit 5% Eigenanteil beteiligt.

 

 
 

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