Engagiert in der Bürger*innenjury: Witali Gerber

Witali Gerber

Viele Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg engagieren sich ehrenamtlich. Eine niedrigschwellige Möglichkeit des Engagements ist es, Mitglied der Bürger*innenjury zu werden, die über die Vergabe der Mittel für freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN) entscheidet. Eines der Jury-Mitglieder ist Witali Geber. Seit 2017 ist er in der Bürger’*innen-Jury aktiv. Der 40-Jährige wohnt seit zwölf Jahren in Friedrichshain. Witali Gerber arbeitet als Historiker, Projektleiter und Kurator am Militärhistorischen Museum in Gatow. In seiner Freizeit fährt der Friedrichshainer Rad, klettert und engagiert sich im Verein “Jugend im Museum”.

Was hat Sie bewogen, Jurymitglied zu werden?

“Da ich bereits davor und auch jetzt noch im Ehrenamt aktiv war und bin (u. a. beim Volksentscheid Fahrrad), wusste ich, wieviel Arbeit und Zeit Ehrenamtliche weltweit für ihr Engagement einsetzen. Dieser Einsatz wird leider viel zu häufig nicht von der Gesellschaft oder der Politik gewürdigt und anerkannt. Es ist allzu leicht, dass die Ehrenamtlichen ihre Motivation verlieren und sich alleingelassen fühlen. Das führt dazu, dass Projekte, hinter denen ja immer Menschen, die Natur oder auch Kultur stehen, ihre notwendige Unterstützung verlieren. Dieses Engagement wollte ich unbedingt noch stärker unterstützen und dabei helfen, dass es nicht zu diesem Wegbrechen dieser Stützen unserer demokratischen Gesellschaft kommt.”

Wie war Ihr Einsatz in der Jury im Vorjahr?

“Ich bin jetzt schon seit 2017 Mitglied der Bürgerjury und habe mir über die Jahre ein striktes und immer gleiches Vorgehen angeeignet. In der ersten Phase der Jury erfolgt die Sichtung der Anträge für alle potenziell zu fördernden Projekte, wobei wir als Jurymitglieder die Antragsteller kennenlernen und uns die Projekte erklären lassen. Im nächsten Schritt erfolgt die Entscheidung in der Jury darüber, welche Projekte gefördert werden und welche keine Förderung benötigen. Nach der Umsetzung der geförderten Projekte erfolgt die Evaluation vor Ort, um die Umsetzung der Projekte und die entsprechende Verwendung der Fördermittel zu prüfen. Beim abschließenden Treffen der gesamten Jury werden die Erfolge und Misserfolge der jeweiligen Projekte kurz vorgestellt und die Jury sowie das Bezirksamt ziehen Schlüsse und Verbesserungen für das nächste Jahr.”

Welches Projekt, das im Vorjahr gefördert wurde, hat Ihnen besonders gut gefallen?

“Mein besonderes Interesse gilt Projekten, die der Jugend- und Erwachsenenbildung außerhalb des schulischen Kontextes zugutekommen. Insbesondere die Arbeit mit Geflüchteten ist mir besonders wichtig, da ich selbst weiß, wie schwer das Ankommen und die Akzeptanz innerhalb einer neuen Gesellschaft sein kann.
Ein weiteres wichtiges Anliegen sind mir aber auch Projekte für den Naturschutz und die Renaturierung des Bezirks. Die Lebensqualität eines Bezirkes lässt sich nicht an der Anzahl der Parkplätze und versiegelter Fläche messen, sondern an Parks, Obstbäumen und offenen frei zugänglichen Workshop-Flächen für alle Einwohner.”

Sie haben auch Lust, Teil der Bürger*innen-Jury zu werden? Wenn Sie zu den Terminen der Jury-Sitzungen am 23. April und 14. November jeweils von 17.30 bis 20 Uhr Zeit haben, schicken Sie einfach eine kurze Mail an sozialraum@ba-fk.berlin.de.

Weitere Informationen zur Bürger*innen-Jury und den FEIN-Mitteln finden Sie hier.