Drucksache - DS/1805/IV  

 
 
Betreff: Protest gegen Überlastung im Jugendamt
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksverordneteBezirksverordnete
Verfasser:Zinn, JessicaZinn, Jessica
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
15.07.2015 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg      

Beschlussvorschlag

Ich frage das Bezirksamt:

 

  1. In welcher Form haben sich welche Teile des Jugendamtes Friedrichshain-Kreuzberg an den Protesten der Berliner Jugendämter gegen die desolate Personalausstattung (z.B. mit weißen Bettlaken als Zeichen der Kapitulation vor der aktuellen Situation) beteiligt?

 

  1. Kommt es auch in Friedrichshain-Kreuzberg zu temporären Schließungen von Einrichtungen des Jugendamtes, wie der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste, um überfällige Aufgaben abzuarbeiten?

 

  1. Wie hat sich die Anzahl der zu bearbeitenden Fälle durch eine Sachbearbeiterin in den Jahren seit 2005 verändert?

 

Nachfragen:

 

  1. Wie hat sich die Gesamtanzahl der zu bearbeitenden Fälle im Verhältnis zur Anzahl der Personalstellen in den einzelnen Bereichen des Jugendamtes in den Jahren seit 2005 verändert?

 

  1. Wird sich mit den durch die Senatsverwaltung für Finanzen genehmigten zusätzlichen Personalstellen, die von den Berliner Jugendstadträten und Jugendsenatorin Sandra Scheeres im Konsens geforderte Höchstanzahl von
    65 Fällen pro Jugendamtsmitarbeiterin erreichen lassen?

 

 

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg                            23. Juli 2015

Abt. Familie, Gesundheit und Personal

 

 

Frau Bezirksverordnete Jessica Zinn

 

über Büro der BVV

 

 

 

Mündliche Anfrage DS/1805/IV

Betr.:              Protest gegen Überlastung im Jugendamt

 

 

Sehr geehrter Frau Bezirksverordnete Zinn,

 

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

1. In welcher Form haben sich welche Teile des Jugendamtes Friedrichshain-Kreuzberg an den Protesten der Berliner Jugendämter gegen die desolate Personalausstattung (z.B. mit weißen Bettlaken als Zeichen der Kapitulation vor der aktuellen Situation) beteiligt?

 

Der Berliner Notdienst Kinderschutz sowie der Regional Sozialpädagogische Dienst des Jugendamtes Friedrichshain-Kreuzberg haben sich an der MitarbeiterInnen-Protestaktion der Berliner Jugendämter an den unterschiedlichen Standorten beteiligt. Es wurden Bettlaken und weiße Tücher als Symbole für weiße Fahnen aus den Fenstern gehängt sowie Plakate ausgehangen.

 

2. Kommt es auch in Friedrichshain-Kreuzberg zu temporären Schließungen von Einrichtungen des Jugendamtes, wie der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste, um überfällige Aufgaben abzuarbeiten?

 

Insbesondere der Standort Jugendnotdienst / Mädchennotdienst hat eine andauernde Arbeitsüberlastung und Angebotseinschränkungen anzumelden. Deshalb wurde im März diesen Jahres eine Überlastungsanzeige gestellt, die von der Jugendamtsdirektorin akzeptiert wurde. Ursache für die Überlastungssituation sind fehlende Plätze für die Verlegung von in Obhut genommenen Jugendlichen und die daraus resultierende Überbelegung des Jugendnotdienst / Mädchennotdienst. Außerdem kommt es durch die verzögerte Besetzung von nicht besetzten Stellen / -anteilen zu erheblichen Personalengpässen in allen Bereichen des Berliner Notdienst Kinderschutz. Ursächlich ist hier die unzureichende Ausfinanzierung des Berliner Notdienst Kinderschutz.

 

 

Im Jugendamt hat es 2015 bisher folgende Schließzeiten gegeben:

 

RSD

05.02.-13.02.2015 und 15.06.-26.06.2015

 

Elterngeld

20.04.-30.04.2015 und01.06.-19.06.2015

 

Weitere Schließzeiten sind für Elterngeld, RSD und Kita für das 2.Hj. 2015 geplant und notwendig.

 

 

3. Wie hat sich die Anzahl der zu bearbeitenden Fälle durch eine Sachbearbeiterin in den Jahren seit 2005 verändert?

 

Durch unterschiedliche Zählweisen in den letzten 10 Jahren sind die Daten nicht vergleichbar. Gegenwärtig liegt das Fallzahlaufkommen zwischen 65 und 70 Fällen.

 

 

Nachfragen:

1. Wie hat sich die Gesamtanzahl der zu bearbeitenden Fälle im Verhältnis zur Anzahl der Personalstellen in den einzelnen Bereichen des Jugendamtes in den Jahren seit 2005 verändert?

 

Diese Frage ist durch die hohe Fluktuation nicht vergleichend zu beantworten. 2012 waren im RSD 49 Stellen und 2015 sind 56 Stellen besetzt.

 

 

2. Wird sich mit den durch die Senatsverwaltung für Finanzen genehmigten zusätzlichen Personalstellen,  die von den Berliner Jugendstadträten und Jugendsenatorin Sandra Scheeres im Konsens geforderte Höchstanzahl von 65 Fällen pro Jugendamtsmitarbeiterin erreichen lassen?

 

 

Die von der Senatsverwaltung für Finanzen im Rahmen der wachsenden Stadt bewilligten zusätzlichen Stellen liegen unter dem von den Jugendstadträtinnen benannten Bedarf der Jugendämter.

 

 

 

 

Monika Herrmann

 

 

 

 
 

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