Drucksache - DS/0254/IV  

 
 
Betreff: Die Mauer muss weg!
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:CDUVorsteherin
Verfasser:Husein, TimurJaath, Kristine
Drucksache-Art:DringlichkeitsantragBeschluss
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
23.05.2012 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg in der BVV abgelehnt   

Beschlussvorschlag

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird aufgefordert, sich für einen unverzüglichen Abbau der Mauer (sog. „Peace-Wall“) in der Friedrichstr. zwischen Hedemannstr. und Besselstr. einzusetzen.

 

Begründung:

Die Mauer ist keine Kunst, sondern ein Verkehrshindernis und Standortnachteil für den Kiez. Zudem werden die Bürger ungefragt und ungewollt Figuren in einem Kunstwerk, dass auch noch an der falschen Stelle steht.

 

Die Geschäfte in der Kreuzberger Friedrichstr. und Umgebung beklagen zum überwiegenden Teil Verluste verursacht durch die Mauer.

Kunden können nicht direkt zu den Geschäften fahren und müssen deshalb Umwege fahren oder bleiben gleich ganz fern.

Damit wird der von der Künstlerin thematisierte ökonomische Unterschied zwischen südlicher und nördlicher Friedrichstr. noch verstärkt.

 

Die Verkehrssituation verschlimmert sich durch die Mauer immens.

Viele Parkplätze mussten der Mauer weichen, so dass die Parkplatzsituation verschärft hat.

Anwohner die am Morgen zur Arbeit und am Abend nach Hause fahren, müssen weite Umwege fahren und eine längere – folglich umweltschädlichere – Parkplatzsuche in Kauf nehmen.

Fahrradfahrer müssen auf den Bürgersteig ausweichen, wodurch es zu Konflikten mit den Fußgängern kommt.

 

Diese Mauer verharmlost die Berliner Mauer, die nur wenige hundert Meter entfernt stand und zu jahrzehntelangem Leid mit Hunderten von Toten führte.

Auch die Bezeichnung als „Peace-Wall“ ist eine Verharmlosung der „peace-walls“ in Nordirland.

Der in London lebenden Künstlerin ist sicherlich bewusst, dass diese „peace-walls“ irische Nationalisten katholischen Glaubens und britische Unionisten protestantischen Glaubens in Nordirland auseinanderhalten, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern.

Derartige Verhältnisse sind in der Friedrichstr. nicht im Entferntesten gegeben.

 

Der Bau der Mauer ist auch ein typisches Beispiel pseudo-intellektueller Überheblichkeit, welche die Probleme der Menschen für Ort für eigene Befindlichkeiten ausnutzt.

Die Künstlerin lebt nicht in Berlin und hat mit den Anwohnern noch nie gesprochen.

Diese Menschen werden zu Kunstobjekten degradiert.

Dass es der Künstlerin nicht um die Menschen geht, nicht gehen kann, zeigt ihre Äußerung gegenüber dem Tagesspiegel vom 19.05.2012: „Manchmal braucht es Krieg um Frieden zu schließen.“ Menschenverachtender geht es kaum noch.

 

Schließlich steht die Mauer auch noch an der falschen Stelle, denn die "sozioökonomische" Trennlinie in der Friedrichstr. befindet sich an der Ecke zur Kochstr.

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Antrag wird abgelehnt.

 
 

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