Drucksache - DS/2323/III  

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Bezirksamt wird beauftragt,

anlässlich des Besuchs von Papst Benedikt XVI. das Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg, Dienstgebäude Yorckstraße 4-11, mit der Regenbogenfahne zu beflaggen.

Begründung:

Friedrichshain-Kreuzberg ist ein toleranter und weltoffener Bezirk, in dem jeder nach seiner Facon leben soll. Für dieses Ideal wollen wir anlässlich des Besuches von Papst Benedikt XVI. im September 2011 durch das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus Yorckstraße werben.

Der Besuch des Papstes in Berlin und vor allem die Tatsache, dass er im Deutschen Bundestag reden wird, stößt in Berlin vereinzelt auf Kritik. Es spricht unserer Auffassung nach generell nichts dagegen, wenn exponierte Vertreterinnen und Vertreter wichtiger gesellschaftlicher Gruppen, zu denen die großen Religionsgemeinschaften gehören, die Möglichkeit erhalten, beispielsweise auch im Parlament zu reden. Grundsätzlich ist es immer gut, anderen zuzuhören - das gilt auch, wenn die anderen Papst sind. Dazu gehört aber auch, dass sich der Papst ebenso wie die katholische Kirche und ihre Gläubigen der Kritik stellen, die an einzelnen Positionen der Kirche und des Papstes formuliert werden. Dazu gehört beispielsweise die unversöhnliche Haltung der katholischen Kirche gegenüber Homosexuellen, wie sie gerade vom neuen Berliner Erzbischof Woelki formuliert wurde. Die Beflaggung des Bezirksamtes mit der Regenbogenfahne ist daher ein Akt der Solidarität mit Homosexuellen in einer liberalen, weltoffenen Stadt. Eine katholische Kirche, die mitten in der Gesellschaft verankert ist, wird dies nicht als Angriff auf den Glauben, sondern viel mehr als Dialogangebot werten.

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

Das Bezirksamt wird beauftragt, anlässlich des Besuchs von Papst Benedikt XVI. das Rathaus Friedrichshain-Kreuzberg, Dienstgebäude Yorckstraße 4-11, mit der Regenbogenfahne zu beflaggen.