Drucksache - DS/1306/III  

 
 
Betreff: Was ist in der 2. Klasse los?
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:FDPFDP
Verfasser:Diener, Thomas 
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Vorberatung
27.05.2009 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg schriftlich beantwortet     

Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 03.06.2009 PDF-Dokument

Ich frage das Bezirksamt:

 

Sehr geehrter Herr Diener,

 

Ihre o. g. mündliche Anfrage beantworte ich wie folgt.

 

Zu 1.    Laut Medienberichten bleibt in Berlin jeder 6. Zweitklässler sitzen, wie sieht es in unserem Bezirk aus?

 

Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist kein Kind „sitzen geblieben“ im Sinne von Wiederholen der 2. Klasse/2. Jahrgangsstufe, jedoch verweilen 14,25 Prozent ein Jahr in der 2. Klasse/2. Jahrgangsstufe.

 

Zu 2.    Wie erklärt sich das Bezirksamt das?

 

Durch die Schulaufsicht wird derzeit untersucht, warum in den Schulen mit strukturell vergleichbaren Einzugsgebieten, Verweilquoten zwischen 6,7 und 42 Prozent festzustellen sind.

 

Der hohe Anteil erklärt sich insbesondere durch das Einschulungsalter der Kinder.

 

Die Kinder sind eindeutig zu jung. Hier sind nicht die Kitas Schuld, wie es einige GrundschuldirektorInnen öffentlich darstellten.

 

Es liegt nachweislich daran, dass die Grundschulen weder inhaltlich noch pädagogisch auf diese jüngeren SchülerInnen vorbereitet worden sind.

 

Hinzu kommt, dass es immer noch nicht obligatorisch ist, dass KitapädagogInnen und GrundschulpädagogInnen beim Übergang der Kinder von einer Institution in die nächste zusammenarbeiten.

 

Die Kitapädagogik wird trotz Bildungsprogramm und Sprachlerntagebuch nach wie vor nicht in der angemessenen Form ernst genommen. Die nach wie vor weit verbreitete Forderung von GrundschulpädagogInnen, die Kinder mussten in der Kita lediglich auf die Schule vorbereitet werden ohne den eigenständigen Bildungsauftrag im Sinne der Frühförderung zu respektieren, ist eine Grundhaltung, die auch deutlich werden lässt, warum Grundschulen in keinster Weise vorbereitet sind.

 

Die Pädagogik für kleine Kinder hat andere Erfordernisse, als die für große Kinder. Hier fehlt eindeutig die Kompetenz. Bei Kindern in diesem Alter ist ein ½ Jahr verfrühte Einschulung ein wesentlicher Zeitfaktor, dies wird noch deutlicher, dass früher durchaus Kinder auch erst mit 6 ½ bzw. auch mit 7 Jahren eingeschult wurden, also 1 bis 1 1//2 Jahre später – für Kinder ein Quantensprung in ihrer Entwicklung.

 

 

Zu 3.            Welche Maßnahmen wird das Bezirksamt deswegen ergreifen?

 

Nach dem Vorliegen der Ergebnisse von o. g. Untersuchung werden von der Schulaufsicht entsprechende schulaufsichtliche Maßnahmen eingeleitet.

 

Ich werde mich weiterhin öffentlich und nichtöffentlich bei den entsprechenden Ebenen dafür einsetzen, hier das System nochmals zu überdenken.

 

Ansonsten hat das Jugendamt bereits weitgehende Strukturmaßnahmen entwickelt, um den Übergang zwischen Kita und Grundschule für die Kinder und Eltern zu verbessern. Wir organisieren auch  - mit der bezirklichen Fortbildungsstelle der Senatsschulverwaltung – gemeinsame Fortbildungen von Kita- und SchulpädagogInnen.

 

Hier alle Maßnahmen des Jugendamts aufzuführen, würde den Rahmen sprengen – gut nachzulesen sind die Projekte im Familienförderkonzept des Jugendamtes.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Monika Herrmann

Bezirksstadträtin

 
 

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