Drucksache - DS/1220/III  

Sehr geehrter Herr Assatzk,

Ihre o.g. mündliche Anfrage beantworte ich schriftlich wie folgt:

1. Wie schätzt das Bezirksamt die Arbeit des “Luisenstädtischen Bildungsvereins e.V.” ein, der seit 1991 von seinem Domizil Margrafendamm 24 aus sich der Erforschung und Popularisierung der Geschichte Berlins und Brandenburgs verpflichtet fühlt und diese betreibt?

Der Internetangebot des Vereins zur Berlin-Geschichte (luise-berlin) ist von vielen Dienststellen des Bezirksamtes oft und gern genutzt worden, stellte es doch eine schnelle Nachschlagequelle dar. Man konnte z.B. problemlos Informationen über historische Berliner Persönlichkeiten, Erklärungen von Straßennamen und Hinweise auf weiterführende Literatur zu Einzelthemen erhalten. Der Verein ist auch Herausgeber zahlreicher Bücher und Broschüren zur Berlingeschichte, darunter solcher, die sich dezidiert auf Friedrichshain-Kreuzberg beziehen (Erläuterung der Straßennamen, Bezirkslexikon). Das Bezirksamt hat die Tätigkeit des Vereins deshalb immer geschätzt.

2. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass wegen 5.000 Euro das gesamte Internetangebot mit 26 566 Stichwörtern zur Geschichte und Gegenwart der deutschen Hauptstadt vom Server genommen werden musste?

Dem Bezirksamt ist diese bedauerliche Situation seit Januar diesen Jahres bekannt, als die Seiten des “Luisenstädtischen Bildungsvereins e.V.” nicht mehr eingesehen werden konnten. Durch telefonische Nachfragen beim Verein wurden die Hintergründe bekannt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Verein aber noch in Verhandlungen mit der zuständigen Senatsverwaltung über die Weiterfinanzierung des Internetauftritts. Ergebnisse dieser Verhandlungen sind dem Bezirksamt bisher nicht bekannt geworden.

3. Ist das Bezirksamt bereit, mit Vertreter/innen des “Luisenstädtischen Bildungsvereins e.V. ins Gespräch zu kommen, um seinerseits Möglichkeiten der Unterstützung zu eruieren?

Grundsätzlich ist das Bezirksamt selbstverständlich zu einem Gespräch bereit, allerdings sieht das BA keine Möglichkeit, die bestehende Deckungslücke aus eigenen Haushaltsmitteln zu schließen.

Nachfragen:

1. Welche Kosten würde es verursachen, das “Berlin-Lexikon” über die Bezirksseite zu veröffentlichen?       

Das Bezirksamt kann keine Kosten oder Personalkapazitäten für die Pflege und weitere Bearbeitung des Lexikons bereitstellen. Als abgeschlossenes Projekt und unter der Voraussetzung, dass die Datenbank für die Veröffentlichung unter berlin.de geeignet ist, würden für die Freischaltung unter berlin.de voraussichtlich keine Kosten entstehen. Da es sich um ein berlinweit ausgerichtetes Angebot handelt, wäre es aber sinnvoller, das Berlin-Lexikon auf den zentralen Seiten von berlin.de anzubieten (ähnlich wie das Mauerportal: www.berlin.de/mauer).

Das Bezirksamt wird zur weiteren Klärung Kontakt mit dem Verein aufnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Klebba