Drucksache - DS/0186/III  

 
 
Betreff: Stellwerk B7 hier: Baudenkmale in Friedrichshain. Liste Nr. 155
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:LINKE.PDSVorsteherin
  Burkert-Eulitz, Marianne
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
BVV Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Entscheidung
28.03.2007 
Öffentliche Sitzung der BVV Friedrichshain-Kreuzberg erledigt   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlagen:
1. Version vom 20.03.2007 PDF-Dokument

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Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich rechtzeitig vor Beginn des Umbaus des S-Bahnhofs Warschauer Straße bei der „Berliner S-Bahn GmbH“ und den zuständigen Senatsverwaltungen nachdrücklich dafür einzusetzen, dass der Denkmalschutz für das Stellwerk B7 gewahrt bleibt und das Stellwerk B7 nicht wie das mechanische Stellwerk auf dem Areal des ehemaligen Wriezener Bahnhofs im September 2005 (Liste Nr. 199) durch die Deutsche Bahn  geschliffen wird.

 

Begründung:  

Das Stellwerk B 7 (s. Liste Nr. 155) an der Modersohnstraße neben der Modersohnbrücke entstand 1912, zwei Jahre vor der Straßenüberführung. Es vermittelt im Vergleich mit anderen Beispielen dieses Bautyps die schnelle technische und architektonische Entwicklung von Schaltanlagen. Vorentwürfe zeigen noch starke Jugendstileinflüsse, die in der vereinfacht ausgeführten Fassung sichtlich reduziert wurden. Es blieb ein malerisches flaches Satteldach mit seitlichen Zwerchgiebeln, das einen nüchternen zweistöckigen Stahlfachwerkbau mit offenliegender Konstruktion bedeckt. Unter Verzicht auf "Baukunst" trat der technische Charakter des Zweckbaus mehr in den Vordergrund Von diesem Stellwerk aus wurde einst der gesamte Gleisverkehr in Richtung Hauptbahnhof geschaltet. Für seine bauliche Ausführung zeichnete das Eisenwerk „Belter & Schneevogl“ verantwortlich.

 

Im September 2005 wurde das unter Denkmalschutz stehende Stellwerk auf dem Gelände des ehemaligen Wriezener Bahnhofs von Baggern geschliffen. Es stand auf einer Teilfläche, die nach Abschluss des Planungsverfahrens als Gewerbegebiet ausgewiesen und genutzt werden soll. Dabei hatte das Bezirksamt am 27. April 2005 auf mündliche Anfrage erklärt, dass der Denkmalschutz des nun geschleiften Stellwerks ebenso unstrittig sei, wie beim Stellwerk B9 (1925, von Richard Brademann erbaut). Es bestätigte, dass beide Stellwerke in der Denkmalliste Berlin, Bezirk Friedrichshain unter den Punkten 199 und 200 aufführt sind. Dies führte dazu, dass im laufenden Bebauungs-Planverfahren 2 – 11 das Stellwerk auf dem Gelände des einstigen Wriezener Bahnhofs nachträglich aufgenommen wurde. Stadtrat Dr. Schulz bedankte sich damals ausdrücklich für diesen „konstruktive Hinweis“. In der Auswertung der Planungswerkstatt, die im April 2005 durch die „AG Wriezener Bahnhof plus“ zur Gestaltung Öffentlicher Grünflächen durchgeführt worden war, wurde ebenfalls auf besagtes Stellwerk hingewiesen: „Für das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Stellwerk an der Spitze der Fläche, die mittelfristig auch zum Park gehören wird, werden ebenfalls Nutzungsinteressenten gesucht, die mit einer öffentlichen Nutzung harmonieren.“ - Dieses Papier war dem Bezirksamt als auch den Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG bekannt. Dass das namenlose Stellwerk nun trotzdem abgerissen wurde, zeigt, dass die Oberste Denkmalschutzbehörde offensichtlich nicht involviert oder ausgehebelt worden war.

 

Im Übrigen ist es ein Anachronismus, dass das Eisenbahnbundesamt zum selben Vorgang als planende und genehmigende Behörde agieren kann. Das schreit nach bundesrechtlichen Änderungen.

 

 

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt:

 

Das Bezirksamt wird beauftragt, sich rechtzeitig vor Beginn des Umbaus des S-Bahnhofs Warschauer Straße bei der „Berliner S-Bahn GmbH“ und den zuständigen Senatsverwaltungen nachdrücklich dafür einzusetzen, dass der Denkmalschutz für das Stellwerk B7 gewahrt bleibt und das Stellwerk B7 nicht wie das mechanische Stellwerk auf dem Areal des ehemaligen Wriezener Bahnhofs im September 2005 (Liste Nr. 199) durch die Deutsche Bahn  geschliffen wird.

 

 

 
 

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