Bezirksbürgermeisterin zu Besuch beim Sprachcafé der Initiative „Mistechko“ im Barnimkiez

Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann mit Vertreter*innen ehrenamtlichen Initiative „Mistechko“

Dienstagabend in den Räumlichkeiten der Kunstzentrale e.V. im Barnimkiez, direkt am Volkspark Friedrichshain: Hier finden sich jede Woche ehrenamtlich engagierte Helfer*innen mit aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Frauen zum „Sprachcafé“ der Initiative „Mistechko“ zusammen. 2023 wurde das Projekt mit Mitteln aus der Stadtteilkasse Friedrichshain-Kreuzberg gefördert. „Mistechko“, das bedeutet „kleine Stadt“ auf Ukrainisch, und so familiär mutet das Zusammenkommen an diesem Abend im Januar auch an:

Rund 30 Personen, darunter ukrainische Mütter und ihre Kinder sowie ehrenamtlich Engagierte aus dem Kiez, haben sich in dem kleinen Ladenlokal in der Weinstraße zusammengefunden. Parallel zum Sprachcafé, zu dem heute die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann eingeladen wurde, finden Workshops von russisch- und ukrainischsprachigen Künstler*innen und Kunsttherapeut*innen statt, an denen die Kinder teilnehmen können. Nebenan haben die Mütter dann die notwendige Ruhe, sich untereinander auszutauschen und bei Tee und Gebäck mit den rund 15 deutschsprechenden Ehrenamtlichen ins Gespräch zu kommen und ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Das Projekt ziele darauf ab, zur Integration von geflüchteten ukrainischen Kindern und deren Mütter beizutragen. Damit deren Einbindung in die Berliner Gemeinschafts- und Nachbarschaftsaktivitäten darüber hinaus ebenfalls gelinge, sei es wichtig, so Olga Lyubchenko, Gründerin des Projekts, dass das Angebot möglichst niedrigschwellig sei.

Im Gespräch mit Clara Herrmann berichtet Dr. Elena Hoffmann, eine weitere ehrenamtlich engagierte Helferin, aber auch von den Herausforderungen, mit denen sich die Initiative konfrontiert sieht: Räumlichkeiten brauche man, und schön wäre es auch, ein Angebot für Jugendliche zur Verfügung stellen zu können. Diese würden besonders unter der jetzigen Situation leiden und hätten mehr Schwierigkeiten als die jüngeren Kinder, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Ideen für mehr Angebote, so Frau Dr. Hoffmann, gäbe es genügend – vor allem im Bereich der kreativen Betätigung gäbe es Bedarf. Geplant sind Tanz- und Musikworkshops, theaterpädagogische/-therapeutische Kurs, Video- und Animationskurse und Theater- und Museumsbesuche. Mit den nötigen Ressourcen würde die Initiative auch andere Veranstaltungen wie Picknicks oder Ausflüge organisieren. Doch zurzeit wird das Projekt aus Eigenmitteln finanziert und ist auf Spenden angewiesen. Auf dem Telegramkanal sowie der Instagramseite der Initiative (https://t.me/s/ukr_deti_art und https://www.instagram.com/mistechko.berlin/) kann sich über anstehende Angebote informiert und Eindrücke der vergangenen Veranstaltungen gesammelt werden. Spenden kann man unter https://www.betterplace.me/culture-meetups-for-ukrainian-kids-and-families.

Zusammen mit dem Bezirk soll nun geschaut werden, wie die Initiative im Jahr 2024 stärker unterstützt und mit freien Räumlichkeiten vernetzt werden kann – damit den Kindern und ihren Müttern auch weiterhin ein warmes soziales Umfeld und unterhaltsame, pädagogische und therapeutische Aktivitäten geboten werden können.

Text von Lisa Braun